Weihbischof Florian Wörner feiert 50. Geburtstag

„Ich bereue keinen Tag“

AUGSBURG – Heute feiert Weihbischof Florian Wörner seinen 50. Geburtstag. Genau die Hälfte seines Lebens hat er dann im Dienst der Diözese zugebracht. Denn mit 25 Jahren fing er als Pfarrei-Praktikant in Pfersee an. Das sei „etwas sehr Prägendes“ für sein Leben, findet der Weihbischof. „Ich habe richtig entschieden, diesen Weg zu gehen, und bereue keinen Tag.“

Eine wichtige Marke auf diesem Weg war seine Ernennung zum Weihbischof am 5. Juni 2012 durch Papst Benedikt XVI. Mit seinen 42 Jahren war Florian Wörner damals der jüngste Bischof in Deutschland. Ein  Vorzug, der schnell wieder von alleine verschwinde, hatte ein Journalist gewitzelt. Doch immer noch zählt Wörner zu den jüngeren Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz. 

Der Weihbischof hat seinen Vater früh verloren. Dieser starb mit Ende 40. Das sei schon ein komisches Gefühl, schmunzelt Wörner, dass er jetzt älter als sein Vater sei. Je länger er über die Jahreszahl 50 nachdenke, desto mehr erfülle ihn ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit, „da zu sein, leben zu dürfen, glauben zu dürfen, katholisch zu sein“. Nicht zuletzt danke er Gott auch für die Berufung zum geistlichen Dienst.

Es mache ihn „glücklich und erfüllt, für den Herrn und seine Kirche zu arbeiten“, bekennt Wörner, der am äußersten südöstlichen Rand der Diözese in Eschenlohe aufgewachsen ist. Die Frage, welches Alter er erreichen möchte, beschäftigt ihn nicht. Das überlasse er dem lieben Gott. „Wichtig ist mir nur, so zu leben, dass Er mich jederzeit heimrufen kann.“ Entscheidend sei doch, dass man reif für das Leben in Fülle werde, das Er schenke. 

Der Weihbischof empfindet es nicht als hilfreich, irgendeine Zahl festzulegen. Er rät dazu, die Anzahl der Lebensjahre in Gottes Hände zu legen. „So bleibt die gesunde Spannung aus der Bereitschaft für die Ewigkeit und die Motivation, das Leben hier auf Erden gut zu gestalten.“ 

Wenn er sich mit dem tieferen Sinn seines Lebens beschäftigt, denkt er gerne an den Satz „Geben ist seliger denn nehmen“, mit dem Jesus in der Apostelgeschichte zitiert wird. Für Wörner bedeutet der Ausspruch: „Hingabe ist kein Verlust, sondern Gewinn.“ Schon anlässlich seines 40. Geburtstags habe er sich überlegt: „Was ist eigentlich dein Antrieb und dein wichtigstes Thema?“ Und da fallen dem Weihbischof die Verkündigung des Evangeliums ein, Gott die Ehre zu geben und die Hirtensorge Jesu zu teilen.

„Ständig begleitet mich dabei das Gefühl von Unzulänglichkeit“, gesteht Wörner. Aber diesem Gefühl gewinnt er auch etwas Gutes ab, denn es bewahre ihn vor Eitelkeit. „Ich habe unglaublich viele schöne Dinge erleben dürfen, aber natürlich auch bedrückende Momente“, blickt Wörner zurück. In allem sei aber immer die begleitende Hand Gottes spürbar gewesen. 

„Ehrlich, bis jetzt habe ich noch keine Vorstellung, wie ich meinen Geburtstag feiern werde“, verrät der Weihbischof. „Sicher ist jedenfalls, dass ich eine Heilige Messe feiere, in die ich meine Dankbarkeit gegenüber Gott hineinlege. Außerdem halte ich mir den Tag von Terminen frei.“

Gerhard Buck