Mit dem Fahrrad von Aichach nach Friedberg

Wittelsbacher Spuren

AICHACH/FRIEDBERG – Die Geschichte der Städte Aichach und Friedberg ist eng mit der Geschichte des Hauses Wittelsbach verknüpft. Die Wittelsbacher, die Bayern 738 Jahre regierten, haben im Landkreis viele Spuren hinterlassen. Eine neu ausgeschilderte Radtour lädt nun dazu ein, diesen Spuren zu folgen. 

Die 56 Kilometer lange „Wittelsbacher Spuren-Tour“ führt von Aichach nach Friedberg – oder umgekehrt. Auf der Strecke liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Schlösser, Kirchen und historische Denkmäler – in Aichach beispielsweise das barocke Rathaus und die beiden Stadttore aus dem Jahr 1418. Das „Untere Tor“ beherbergt das Wittelsbacher Museum. 

Wer seine Tour in Aichach startet, erreicht bald den Ortsteil Unterwittelsbach mit dem Wasserschloss, das im Volksmund „Sisi-Schloss“ genannt wird. Es gehörte einst Herzog Max, dem Vater der berühmten Kaiserin. Eine Dauerausstellung ermöglicht Einblicke in das Leben von Kaiserin Elisabeth und ihrer Familie.

Über einen kurzen Anstieg geht es nach Oberwittelsbach, wo sich die Stammburg der Wittelsbacher befand. Von der Burg sind nur noch kleine Reste erhalten. An ihrer Stelle steht heute die gotische Burgkirche, die derzeit umfangreich saniert wird. Die Tour führt durch den Wald weiter nach Kühbach. Mittelpunkt der Marktgemeinde ist das ehemalige Benediktinerinnenkloster mit seiner prächtigen Kirche, der heutigen Pfarrkirche St. Magnus. 

Die nächste Station ist Inchenhofen. Die wegen ihres hohen Turms weithin sichtbare Wallfahrtskirche St. Leonhard ist unbedingt einen Besuch wert. Anschließend geht es über Land und durch mehrere kleinere Orte in den Markt Aindling, der seine Gründung ebenfalls den Wittelsbachern verdankt. 

Dann führt die Route Richtung Süden nach Affing. Das dortige Schloss mit großem Park und Orangerie befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Dafür ist die Pfarrkirche sehenswert. Sie verfügt über eine besondere Ausstattung: Weil die Altäre aus schwarzem Holz sind, spricht man hier von „Spanischem Barock“, eine Stilrichtung, die in der Gegend nur sehr selten zu finden ist.

Durch einige kleinere Ortsteile geht es dann nach Friedberg. Im Norden der Stadt thront mächtig das Wittelsbacher Schloss, das auf eine hochmittelalterliche Burg­anlage der Herzöge von Bayern zurückgeht und heute das städtische Heimatmuseum beherbergt. Sehenswert sind in Friedberg auch die historische Stadtmauer, das historische Rathaus, die Wallfahrtskirche „Unseres Herrn Ruhe“, die zu den schönsten Werken des bayerischen Rokoko zählt, sowie die Stadtpfarrkirche St. Jakob. Die Rückfahrt nach Aichach kann bequem mit dem Zug angetreten werden. 

Landrat Klaus Metzger freut sich über die neue Radtour durch das Wittelsbacher Land. Er möchte sie gemeinsam mit seiner Frau unbedingt selbst ausprobieren. Mit Muskelkraft, nicht mit dem E-Bike, wie er betont. Allerdings werde er in der hügeligen Landschaft rund um Aindling wohl von seiner Frau abgehängt werden, die besser trainiert sei. „Bergab bin ich dann wieder schneller“, lacht Metzger.

Simone Sitta

Informationen zur Tour:

www.bayerisch-schwaben.de.

Informationen zu Sehenswürdig-

keiten und Einkehrtipps:

www.wittelsbacherland.de.

24.06.2020 - Bistum Augsburg , Historisches