Klosterfiliale in Mosambik

Raubüberfälle in der Mission

Die Missionsstation der Franziskanerinnen des Klosters Maria Stern in Mosambik/Südostafrika ist überfallen worden. Die Schwestern unterstützen die Menschen dort im Kampf gegen Armut, Hunger und Krankheiten. Zudem setzen sie sich für Bildung ein.  

Am Donnerstag, 3. September, erreichte die Schwestern in Augsburg eine schlimme Nachricht aus der Missionsstation in Messano, Provinz Gaza, in Mosambik. Am Schriftbild des Briefs konnten sie den Schock noch herauslesen: „Heute Nacht sind wir überfallen worden“, stand darin. „Wir“ sind vier Ordensfrauen, zwei Brasilianerinnen und zwei Deutsche.

Beim diesem Überfall waren gegen zwei Uhr nachts drei vermummte Männer durch ein Fenster eingestiegen. Eine Schwester, die sie aufhalten wollte, zerrten die Männer ins angrenzende Zimmer und warfen sie auf den Boden. Der zweiten Schwester geschah das Gleiche. Als sie sich wehrte, bekam sie einen Faustschlag, bei dem ihr ein Zahn abbrach. 

Geschlagen und gefesselt

Mit einem zerschnittenen Bettlaken fesselten die Einbrecher die Ordensfrauen. Eine dritte Schwester konnte sich in ein Zimmer einschließen, wo sie per Handy versuchte, die Polizei zu verständigen. Doch die Eindringlinge brachen die Tür auf. Nach einem schweren Schlag mit einem Gewehr auf den Kopf wurde sie blutend zu den beiden anderen gefesselten Schwestern gezerrt. Das Handy wurde ihr abgenommen. 

Von der vierten Schwester verlangten die Einbrecher Auskunft über weitere Wertsachen, dann wurde auch sie gefesselt und geknebelt. Die Täter durchsuchten alle Räume nach Geld und Handys und fragten nach Gold. Sie wollten auch das Auto in ihren Besitz bringen. Schließlich nahmen die Diebe einen Laptop an sich, ebenso Geld, das für den Kauf von Lebensmitteln für infizierte Arme zurückgelegt worden war. Ein Handy übersahen sie glücklicherweise, sodass die Schwestern, die in Todesangst dem Ganzen zusehen mussten, zwei Stunden später Hilfe holen konnten. 

Die traumatischen Erfahrungen belasten die Schwestern noch immer. Um vor allem nachts etwas Ruhe zu finden, haben sie sich im Konvent in der zwei Stunden entfernten Bischofsstadt Xai-Xai einquartiert. Sie erfuhren viel Solidarität von Priestern und anderen Ordensgemeinschaften. Doch wie soll es weitergehen? Wie kann das Haus in Messano besser gesichert werden? Das Gelände um die Missions­station ist sehr weitläufig. 

Am 21. September traf in Augsburg eine weitere Nachricht ein: „Wieder einmal haben die Diebe versucht, uns nachts zu überraschen. Zum Glück konnten wir sie abschrecken. Sie wollten in den Computerraum einsteigen.“ 

Ihre durch Spenden ermöglichte Missionstätigkeit in Mosambik, einem der ärmsten Länder der Welt, begannen die Sternschwestern 1998. Die Franziskanerinnen unterstützen die Landwirtschaft und bearbeiten selbst ein Stück Land. In fünf Kindergärten betreuen sie etwa 300 Kinder. Außerdem engagieren sie sich in der Pastoralarbeit, bilden Katecheten aus und betreuen Außenstationen.