Sternsinger sind im Bistum unterwegs

Sie bringen den Segen Gottes

SCHWABMÜNCHEN – Die Sternsinger sind ein fester Bestandteil im katholischen Jahr. Rund um den Dreikönigstag am 6. Januar sind auch 2020 wieder zahlreiche Kinder und Jugendliche in der Diözese unterwegs und bringen den Dreikönigssegen in die Häuser. Die diözesanweite Eröffnung der Sternsingeraktion fand in der Pfarreiengemeinschaft St. Michael in Schwabmünchen statt. 

Am vergangenen Samstag trafen sich dort rund 400 Jugendliche aus etwa 120 Sternsingergruppen und über 20 Pfarreien, um gemeinsam den Auftaktgottesdienst zu feiern. Es war ein buntes Bild mit unterschiedlichen Kostümen und Gewändern sowie einer Vielfalt an Sternen in der Hans-Nebauer-Halle, wo sich die Sternsinger versammelten und Informationen zum diesjährigen Spendenland Libanon erhielten. 

Von den dort lebenden Menschen sind rund ein Drittel Flüchtlinge. Trotzdem leben im Libanon die Menschen friedlich miteinander, egal ob Muslime, Christen oder andere Glaubensrichtungen. Es sei vor allem wichtig, Hilfesuchenden eine Tür zu öffnen und friedlich miteinander zu leben, betonten die Organisatoren der Veranstaltung. 

Diözesanadministrator Prälat Bertram Meier erzählte den Kindern und Jugendlichen, dass er selbst in seiner Jugend lange Zeit als Sternsinger unterwegs gewesen sei. Er freute sich, dass die Schwabmünchner Halle voller „königlicher Hoheiten“ sei. Der Prälat betonte, dass die Sternsinger nicht nur Geld für Kinder in Not sammeln, sondern vor allem Freude und den Segen Gottes zum neuen Jahr bringen. 

Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller konnte da nur zustimmen. „Es gibt mehrere Gründe, sich über die Sternsinger zu freuen“, erklärte er. So seien diese herrlich analog und besuchten auch viele ältere Menschen, die sich schon auf das Klopfen an der Tür freuten. Zudem sammelten die Sternsinger Geld für einen guten Zweck. Und vor allem sei ein Sternsinger ein Botschafter für den Frieden. 

Briefe an die Kanzlerin

Wie eine solche Friedensarbeit im Alltag aussehen kann, erklärten Botschafter von Pax Christi, die ihre Arbeit vorstellten. Eigene Ideen und Wünsche für Friedensarbeit konnten die Sternsingergruppen danach in Briefen formulieren, die von einer Abordnung aus Göggingen am 6. Januar an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben werden. 

Ein ganz besonders Kuvert hatte der stellvertretende Landrat Heinz Liebert dabei: eine Spende für die Sternsinger von Schwabmünchen, die Pfarrer Christoph Leutgäb von der Pfarreiengemeinschaft gerne entgegennahm. 

Nach einem gemeinsamen Lied sammelten sich die Sternsinger und marschierten zur Pfarrkirche St. Michael. Ein riesiges Weihrauchfass ging dem Zug voraus und alle Sternsinger, Könige und Begleiter folgten dem Weihrauchspender durch Schwabmünchens Innenstadt. Den Gottesdienst hielt Diözesanadministrator Meier, der die jungen Sternsinger zu „Botschaftern des Friedens“ ernannte. Sternsinger seien Boten Jesu Christi, dem König des Friedens, erklärte er. Er freue sich, dass diese Aussendung von so vielen mit einer solchen Begeisterung wahrgenommen werde. Als Sternsinger zeige man ein deutliches christliches Bekenntnis. Wer das Christentum lebe, sei immer auch ein Friedensbotschafter, betonte Prälat Maier. Er ermunterte die Kinder und Jugendlichen, diese Botschaft auch in ihren Alltag mit hineinzunehmen und in der Schule und in der Freizeit umzusetzen. 

Wie wichtig die Friedensbotschaft in diesem Jahr ist, zeigte der Kirchenschmuck in der St. Michaelskirche. Über 100 weiße Friedenstauben aus Papier schwebten über dem Kirchenschiff. Am Ende des Gottesdienstes bekam jede Sternsingergruppe als Erinnerung an ihren Auftrag eine der Friedenstauben ausgehändigt. 

Anja Fischer