Gottesdienst mit Ehejubilaren

Bischof segnet alle Jubelpaare

REGENSBURG (pdr/md) – Getreu der Devise, die bei einer der ersten Sitzungen zu Beginn der Pandemie von Bischof Rudolf Voderholzer ausgegeben wurde, „Wir lassen nichts ausfallen, wir lassen uns was einfallen!“, ist heuer der Festgottesdienst mit den Ehejubilaren einfach vervierfacht worden. 

War im letzten Jahr für jedes der Jubiläen (25, 40, 50, 55 und 70 Jahre) stellvertretend ein Ehepaar im Dom, konnten und können dieses Jahr am Sonntag, 20. Juni (10 und 14 Uhr) sowie am Sonntag, 27. Juni (10 und 14 Uhr) alle ihr Jubiläum mit dem Bischof im Dom St. Peter feiern. Der Freude kann auch durch den Kirchengesang wieder Ausdruck verliehen werden, heißt es doch so schön: „Gesang ist doppeltes Gebet!“

Zwei Berufungen und Sakramente sind es dann auch, die die Wolfgangswoche rahmen. Die Gedenkwoche des Bistumspatrons, die Bischof Rudolf Graber (†1992) vor Jahrzehnten ins Leben gerufen hatte, mündet nämlich am 26. Juni in die Priesterweiheliturgie von acht Diakonen. 

Weihbischof Reinhard Pappenberger und Weihbischof Josef Graf standen mit weiteren Mitgliedern des Domkapitels beim ersten Gottesdienst für die Ehejubilare am Altar.

Das Sonntagsevangelium (Markus 4,35-41), Jesus beruhigt den Sturm und die ängstlichen Jünger, wurde von Bischof Rudolf sowohl im Blick auf die Wolfgangswoche als auch auf die Ehejubiläen ausgelegt. Der Volksmund spreche bei der Ehe gerne auch vom „in den Hafen der Ehe einlaufen“. Für viele ende damit die „wilde Jugend“, aber auch das Suchen nach dem eigenen Weg und dem Partner auf diesem Lebensweg. Oft begännen dann aber auch Stürme, die es gemeinsam zu durchleben gelte. Jesus könne da wie im Evangelium die Kraft sein, die diese Stürme beruhigt. 

Mit der Festwoche zu Ehren des Bistumspatrons St. Wolfgang feiert die Kirche in Regensburg ihn, aber auch sich selbst als Gemeinschaft der Glaubenden. „Wir erleben auch in der Kirche Stürme, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen und unterschiedliche Ursachen haben. Dabei sollen wir, wie die Eheleute, die ja Kirche im Kleinen sind, auch in der Kirche im Großen Jesus mit ins Boot nehmen und auf seine Kraft und Unterstützung hoffen und bauen.“ 

In den Kontext der Seefahrt passte dann auch noch sehr gut Maria, die Gottesmutter, die auch als „Meerstern“ („Stella Maris“) als Orientierungspunkt gesehen und verehrt werden kann. Im Namen der Kirche von Regensburg dankte Bischof Rudolf den Ehejubilaren für ihr Zeugnis der Treue zueinander und zu Christus, dem Dritten im Bunde.

Im Anschluss an das Pontifikalamt, in dem die Ehepaare auch als Lektoren bei Lesungen und Fürbitten fungierten, erhielten alle Paare einzeln durch Bischof Rudolf oder die beiden Weihbischöfe Reinhard Pappenberger und Josef Graf den Ehesegen. Dabei umschlossen sie ein Erinnerungskreuz, das Christen in Bethlehem aus Olivenholz geschnitzt hatten, mit beiden Händen. Damit sollte noch einmal verdeutlicht werden: „Christus ist der Dritte im Ehebund.“ Die segnenden Bischöfe sprachen dabei: „Den Bund eurer Ehe segne der allmächtige und gütige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“

Die Wolfgangswoche wurde 1964 erstmals gefeiert. Auf Anregung von Bischof Rudolf Graber war sie damals ins Leben gerufen worden. Alle anderen bayerischen Bistümer feierten bereits ihren Bistumspatron mit einer ganzen Festwoche. Da der Gedenktag des heiligen Wolfgang, der 31. Oktober, kurz vor dem Allerheiligenfest und auch witterungsbedingt nicht so ideal liegt, wurde nach einer Befragung der Dekane im Bistum die Woche nahe dem Hochfest Peter und Paul gewählt, die dann traditionsgemäß in den Samstag der Priesterweihe im Dom mündet. 

Anlässlich der Heiligsprechung von Bischof Wolfgang im Jahre 1052 durch Papst Leo IX. wurden seine Gebeine in die damals neu errichtete Krypta unter der Basilika St. Emmeram übertragen. Seit dem Jahre 1877 ruhen sie in dem vergoldeten Wolfgangsschrein, der anlässlich der jährlichen Wolfgangswoche die Krypta verlässt. Dieser Schrein, so hielt Bischof Rudolf Voderholzer in seinen Begrüßungsworten 2021 fest, sei „kein Sarg für einen Toten, sondern die Wiege des Glaubens“, da der heilige Wolfgang maßgeblich zum Glaubensleben im Bistum Regensburg beigetragen habe.

23.06.2021 - Bistum Regensburg