Bischof Rudolf Voderholzer bei der Eröffnung der Festwoche auf dem Frohnberg

Dem Dasein tiefen Sinn schenken

HAHNBACH (mma/sm) – Zur  Eröffnung der diesjährigen Festwoche auf dem Frohnberg bei Hahnbach hat Bischof Rudolf Voderholzer am Freialtar ein Pontifikalamt zelebriert. Hunderte Pilger aus Süß, Gebenbach, Iber und Ursulapoppenricht waren dazu gekommen. Der Dank von Dekan Christian Schulz galt nicht nur dem Bischof für den Besuch, sondern auch Diakon Dieter Gerstacker, den sieben Ministranten, der Organistin Renate Werner und den Musikern der JL-Brass. 

Bischof Voderholzer betonte, dass er sehr gerne zu diesen Exerzitien, die einer Neuevangelisierung in der Festwoche glichen, gekommen sei. In seiner Predigt zum Motto „Gegenwind begegnen: Christus vertrauen und bekennen“ verwies er auf Jesus, den damals viele seiner Anhänger verlassen hätten. Sogar nach der wundersamen Brotvermehrung, welche bereits auf die Eucharistie verweise, habe die Menge nicht begriffen, dass „der Mensch vom Brot allein stirbt“. Jenes „Brot vom Himmel“, wie es das Volk Israel in seinen 40 Jahren der Gründungsgeschichte als Manna erlebt habe und der Prophet Elia durch den Engel für seien 40-tägige Wanderung zum Gottesberg Horeb, sei eben „mehr als Nahrung für den Leib“ gewesen. Denn der Mensch lebe sehr wohl auch von einer „Speise für das ewige Leben“, dessen Geheimnis im Glauben ergriffen werden könne.  

Der Glaube führt
in die Weite

Jene „Abstimmung der Leute mit den Füßen“, jener Akzeptanzverlust damals und heute komme oft von einer Meinung, welche für fortschrittlich gehalten werde, der es aber an Weite fehle, so der Bischof. Schon damals hätten die verbleibenden Zwölf diese bittere Erfahrung machen müssen, wie sie derzeit die deutsche Kirche mache. Doch nach dem stellvertretenen Christusbekenntnis des Petrus habe sie ihr Glaube weiter getragen. 

Eine durch das Leben
tragende Entscheidung

Es sei keine Frage der Taktik gewesen, sondern die einer durch das Leben tragenden Entscheidung. Auch heute sei nicht ein „Evangelium light“ oder ein „Glauben light“ die rechte Antwort auf Jesus Frage „Wollt auch ihr gehen?“, betonte Bischof Voderholzer. Vielmehr trage ein „Sich einlassen auf das Fleisch gewordene Wort Gottes“. Dann wachse dem Glaubenden eine Kraft zu, welche oft sogar scheinbar momentan Unerträgliches tragen helfe, welche Leben erschließe und dem Dasein tiefen Sinn schenken könne.  

Das Evangelium gelte es vor allem Tag für Tag zu leben, und nicht nur in Gedanken und Worten, sondern im praktischen Leben, postulierte der Oberhirte. Dann könne man an den Christen, wie damals an der Urgemeinde sehen, wie „die gewandelte Speise der Eucharistie die Menschen wandeln kann“. Dann entstehe ein Leib der Kirche Christi, der von einer Speise lebe, die mehr sei als Brot, die rette und stärke. Ein gelebtes Reich Gottes der Gerechtigkeit und des Friedens werde dann geschaffen. So könne schließlich auch im täglichen Vertrauen und Bekennen von Jesus Christus sehr wohl manchem Gegenwind mit Zuversicht begegnet werden.