Bischof feiert Jubiläum in Ihrlerstein mit

Sonntag stärker schützen

IHRLERSTEIN (pdr/sm) – Zum Abschluss der Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Kirche St. Josef“ hat Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Sonntag die Pfarrei Ihrlerstein besucht. Dabei brachte er seine Freude über das spürbar ausstrahlende pfarrliche Leben in der Pfarrei und in der Pfarreiengemeinschaft Ihrlerstein-Essing zum Ausdruck.

In seiner Predigt betonte Bischof Rudolf, dass die Schrifttexte an den Sonntagen in der Fastenzeit zentrale Texte seien, die für das Glaubensleben und für das Beten, Glauben Hoffen und Lieben von zentraler Bedeutung seien. So wurden in der ersten Lesung die Zehn Gebote vorgetragen. Darauf Bezug nehmend erklärte der Bischof: „Wir halten alle nicht das dritte Gebot ,Du sollst den Sabbat heiligen!‘ Dieser siebte Tag der Woche wurde von uns als Kirche abgelöst durch den ersten Tag der Woche, den Sonntag, den Tag der Auferstehung Jesu. Am 1. März 321 gebot der römische Kaiser Konstantin den Sonntag als geschützten Tag, frei von Arbeit und frei für Gott und füreinander, zu feiern.“ 

Der freie Sonntag, so Bischof Rudolf weiter, sei seither eine der tragenden Säulen der abendländischen, christlichen Kultur. „Als Christen dürfen wir Glieder an diesem Leib von Jesus Christus sein, der am dritten Tage siegreich auferstanden ist von den Toten. Das ist die ganz große Botschaft dieses dritten Fastensonntages.“ 

Doch der Sonntag sei in heutiger Zeit aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch durch eigene Schlampigkeit, in Gefahr. Bischof Rudolf rief die Mitfeiernden dazu auf, alles zu tun, um den Sonntag zu schützen, aber auch zu nützen, wofür er ursprünglich in der Nachfolge des Sabbats vorgesehen war: da zu sein für Gott und die Menschen.  

Es sei ihm beim Jubiläumsfest in Ihrlerstein auch ein großes Anliegen, Pfarrer Hans-Jürgen Koller, dem Ruhestandspfarrer Franz Schmidbauer und der Gemeindereferentin Rita Rosenmeier für die Glaubensverkündigung und ihr seelsorgliches Wirken in der Pfarreiengemeinschaft Ihrlerstein und Essing zu danken. Aber auch Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat, Ministranten, Lektoren, die Verantwortlichen der Kirchenmusik, des Frauenbundes, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und alle, die sich um die Kirche sorgen, erhielten ein herzliches Dankeschön von Bischof Rudolf. Ein „Vergelt’s Gott“ für den missionarischen Dienst gab es für Eltern und Großeltern, denn sie seien die ersten Apos­tel und Evangelisten für die Kinder, sie gestalteten die Hauskirche. Dort werde der Glaube grundgelegt und besprochen, das Beten beigebracht und gläubig vorangegangen. „Darauf kann ein Pfarrer und Religionslehrer aufbauen“, betonte der Bischof und hob hervor: „Wo die Hauskirche lebt, da lebt auch die Pfarrkirche.“

Bei der Feier des Messopfers standen mit Bischof Rudolf auch Pfarrer Hans-Jürgen Koller und der Ruhestandsgeistliche Franz Schmidbauer als Konzelebranten mit am Altar. Ihnen dankte er ebenso wie Gemeindereferentin Rita Rosenmeier und allen, die sich um lebendigen Glauben in der Pfarreiengemeinschaft Ihrlerstein-Essing sorgten. Musikalisch wurde der Gottesdienst eindrucksvoll durch den Organisten Jürgen Frömberg und die Sänger um Johannes Ott gestaltet. 

Am Ende des Gottesdienstes überreichte Bischof Rudolf an den langjährigen Kirchenpfleger im Bereich der Pfarrei Essing, Ludwig Schinn, die Bischof-Sailer-Medaille für den jahrzehntelangen Einsatz als Kirchenpfleger und Pfarrgemeinderat, der sich auch um die Sanierungsarbeiten um die Kirchen in Alt- und Neuessing sowie auch um St. Bartholomä in besonderer Weise verdient gemacht hat. 

Mit dem Kirchenpfleger und begeisterten Wallfahrer Johannes Ott (40 Jahre), dem Kantor Oliver Schneider und dem Organisten und Künstler Jürgen Frömberg (beide 30 Jahre) wurden durch Bischof Rudolf drei verdiente Kirchenmusiker mit Urkunden und Ehrennadeln ausgezeichnet. Pfarrer Hans-Jürgen Koller lobte, dass die Kirchenmusik in Ihrlerstein mit ihren Projektgruppen herausragend sei.

10.03.2021 - Bistum Regensburg