Pfarrei Perkam feiert Doppeljubiläum: 300 Jahre Pfarrkirche und 40 Jahre Missionshilfe

„Der Glaube trägt diesen Kirchenbau“

PERKAM (ih/sm) – Die Pfarrei Perkam (Landkreis Straubing-Bogen) hat am vergangenen Sonntag ein Doppeljubiläum mit Festgottesdienst und Pfarrfest gefeiert. Der Bau der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Perkam-Thalkirchen (1719-2019) jährte sich zum 300. Mal. Gleichzeitig wurde das 40-jährige Bestehen der Angola-Missionshilfe gefeiert. Überdies wurden verdiente Chormitglieder geehrt. „Jeder Segen braucht einen Anfang“, betonte Generalvikar Prälat Michael Fuchs als Festprediger. 

Ein langer Kirchenzug mit Ehrengästen, Fahnen und Ortsvereinen, liturgischem Dienst und Geistlichkeit zog unter den Klängen der Wirtsberg-Musikanten zur Pfarrkirche. Diese war für das Jubiläum besonders schön geschmückt und herausgeputzt. Alle Schätze waren hervorgeholt worden. „Der wichtigste Schatz sind aber die Menschen, die sich einsetzen für die Sache Jesu“, sagte Pfarrer Markus Daschner in seiner Begrüßung, bei der er namentlich den hohen Gast aus Regensburg, Generalvikar Michael Fuchs, Pfarrer i. R. Michael Bauer, Schwester Daniela aus Angola und Schwester Monika vom Mutterkloster Niederbronn im Elsass, Familie Fruhstorfer als Motor der Angola-Hilfe, Landtagsabgeordneten Josef Zellmeier, stellvertretende Landrätin Barbara Unger und Bürgermeister Hubert Ammer hervorhob. Einen besonderen Willkommensgruß erhielt Prälat Fuchs durch das Gedicht von Sarah.

Maria soll anstecken

Der Generalvikar stellte in seiner Predigt die Vemutung an, dass es wohl in Perkam schon immer schön gewesen sei. Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit rund 4000 vor Christus lassen auf eine sehr frühe Besiedelung schließen. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche gibt es nachweislich in den Jahren 863/864 in einer Urkunde des Klosters St. Emmeram in Regensburg. Bereits damals soll schon eine „Urkirche“ aus Holz bestanden haben. 

„Es ist bemerkenswert, dass die Kirche früher erwähnt ist als der Ort“, resümierte der Generalvikar mit Blick auf die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft im Jahr 1139. Die „Jubilarin“, die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit dem Patrozinium am 15. August, wurde vor 300 Jahren erbaut und sehr reich ausgeschmückt. „Sie soll anstecken“, meinte der Generalvikar und schaute auf die Patronin und die Kernbotschaft der Kirche. „Maria ist ein Vorbild des Glaubens. Und in dieser Kirche beschreiben viele Bilder den Weg Mariens als Mutter Jesu“, erklärte der Prediger. Sie erreiche auch jene, „die unten sind“, so wie es auch das Tagesevangelium vom barmherzigen Samariter beschreibe. In diesem Zusammenhang ging Fuchs auch auf das Doppelgebot der Liebe ein: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Maria habe dies beispielhaft getan und sei den Weg Jesu mitgegangen, ihre Liebe währte bis zum Schluss.

Generalvikar Fuchs lobte die Missionsarbeit der Pfarrei, die mit Schwester Zita Hüttinger begonnen hat, und auch die Kirchenmusik. Er wünschte der Pfarrei, dass es auch weiterhin Menschen geben möge, die sich anrühren ließen vom Glauben, damit dieser auch an die Kinder weitergegeben werden könne. 

Am Ende des Gottesdienstes überreichte Pfarrer Markus Daschner eine Spende in Höhe von 7000 Euro an die Niederbronner Schwestern für die Angolahilfe. Diese bedankten sich für die großzügige Hilfe in all den Jahren und blickten auf die Werke der Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Der Kirchenchor Mariä Himmelfahrt Atting-Perkam unter der Leitung von Heinrich Reif hatte mit der Perkamer Gemeindemesse (von Heinrich Reif 1990) und Siegfried Hirtreiter an der Orgel die Liturgiefeier musikalisch gestaltet.