Bischof Rudolf feiert mit Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Müttervereine Jubiläum

Die mütterliche Komponente

REGENSBURG (pdr/sm) – Mit einem Festgottesdienst im Regensburger Dom St. Peter hat Bischof Rudolf Voderholzer mit der Diözesanarbeitsgemeinschaft der Frauen- und Müttervereine ein besonderes Jubiläum gefeiert. Eigentlich sollte das 30-jährige Bestehen der Arbeitsgemeinschaft ja 2020 gefeiert werden, die damalige Corona-Lage machte das leider unmöglich. Deshalb feierte man einfach in diesem Jahr „30 + 1 Jahr“. 

Die Messe in der Kathedrale feierte der Bischof mit den Konzele­branten Regionaldekan Prälat Alois Möstl und Pfarrer Markus Meier, Diakon Andreas Dieterle assistierte am Altar. Zahlreiche Vertreterinnen der Diözesanarbeitsgemeinschaft der Frauen- und Müttervereine nahmen am Gottesdienst teil. 

Mit traditionellen Marienliedern wie „Meerstern, ich dich grüße“ oder „Segne du, Maria“ feierten die anwesenden Frauen und Mütter aus dem gesamten Bistumsgebiet die Votivmesse „Maria, Mutter der Kirche“ stimmgewaltig mit. Die Freude über den wieder erlaubten Gemeinde­gesang war deutlich hörbar. Ein Vokalensemble ehemaliger Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Karl-Heinz Liebl und Domorganist Professor Franz Josef Stoiber an der Orgel verstärkten die Kirchenmusik der Dankmesse. 

Im Blick auf die Gottesmutter Maria, die auch die Patronin der Frauen- und Müttervereine ist, betrachte der Bischof in seiner Predigt die Verkündigungsgruppe an den Vierungspfeilern des Regensburger Domes. Den lachenden Erzengel Gabriel, eine kunstgeschichtliche Besonderheit, bezeichnete er als „die zu Stein gewordene Freude darüber, dass Gott in seinem Sohn einer von uns wurde. Die Freude ist der Grundstein unseres Glaubens“.

Sorge um Stil und Glanz
in der Kirche

Diese Freude am Glauben, so der Bischof weiter, werde heutzutage durch unterschiedliche Ereignisse getrübt, so wie im Evangelium von der Hochzeit zu Kana, als mit dem zur Neige gegangenen Wein die Festtagsfreude zu kippen drohte. Zahlreiche Zeitgenossen seien sehr verbissen in der Traurigkeit und kämen dort nicht mehr heraus. Die Kirche Jesu Christi, so Bischof Rudolf, sei der Ort der Frohbotschaft, und die Mitglieder der Frauen- und Müttervereine hälfen durch ihren Einsatz mit, dass diese Freude in der Kirche nicht zur Neige gehe. Der Dienst dieser Frauen in den Pfarreien, der sehr oft im Hintergrund geschehe, sei sehr wichtig: „Sie sorgen für Stil und Glanz in der Kirche, damit allen bei den Festen im Jahreskreis das Herz aufgeht.“ Da die Kirche kein Konzern, sondern eine Familie sei, trügen die Frauen- und Müttervereine dazu bei, dass auch die mütterliche Komponente im Pfarrleben ihren Platz habe. 

Gerade die Corona-Pandemie, so der Bischof weiter, habe sich auch auf das kirchliche Leben ausgewirkt, sei es im Wallfahrtswesen oder der Arbeit der verschiedenen Gruppen, wie zum Beispiel der Chöre. Die Frauen- und Müttervereine hätten alle Kraft, Fantasie und Liebe zusammengenommen, um die versprengte Herde wieder zusammenzubringen. Der Bischof dankte für ihre Geduld und Disziplin, trotz aller Widrigkeiten nicht nachgelassen zu haben. An die Bayerische Staatsregierung richtete er den Wunsch, die Maskenpflicht in der Kirche am Platz doch bitte aufzuheben. Es mache keinen Sinn, wenn nach dem Messbesuch die Menschen im Wirtshaus ohne Maske zusammensitzen dürften. Neben einer Erinnerungskerze für einen jeden der 49 Frauen- und Müttervereine im Bistum, die der Bischof selbst segnete, gab er den Vertreterinnen den „aufrichtigen Dank für ihren Einsatz“ mit auf den Weg.

Frauen- und Müttervereine

Im Jahr 1990 hat sich im Bistum Regensburg die Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Müttervereine formiert, damals mit 45 Vereinen. Die Einrichtung als solches ist bedeutend älter, so wurde zum Beispiel 1921 in Fuchsmühl und 1926 in Regensburg-Kumpfmühl bereits ein Frauen- und Mütterverein ins Leben gerufen, in Tegernheim sogar schon 1883. Aktuell sind bistumsweit in 49 Vereinen rund 5000 Frauen aktiv. Der noch amtierende Pfarrer von Kumpfmühl-St. Wolfgang, Regionaldekan Prälat Alois Möstl, ist seit einigen Jahren der Diözesanpräses der Arbeitsgemeinschaft. In regelmäßigen Vorstandschaftssitzungen wird aus den einzelnen Verbänden berichtet und das Hauptfest, die große ­Diözesanwallfahrt, geplant. Bei dieser Wallfahrt, die immer eine andere große Kirche der Diözese zum Ziel hat, reisen vielen Verbände oftmals mit dem Bus an, es werden dabei immer rund 700 Frauen erwartet. Die letzten Diözesanwallfahrten waren in Viechtach, Waldsassen und Straubing. Die Diözesanarbeitsgemeinschaft der Frauen- und Müttervereine wird derzeit von Helga Schnitzbauer aus Prackenbach als Erster Vorsitzender geleitet.

14.07.2021 - Bistum Regensburg , Jubiläum