Impfung als gelebte Solidarität

Besondere Bedeutung

REGENSBURG (cn/sm) – Der Caritasverband Regensburg ist einer der größten Träger von Alten- und Pflegeheimen in der Region. Ein besonderes Anliegen ist daher die Corona-Impfung für Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann, weil er der Impfung auch eine besondere Bedeutung zuspricht. In ihr sieht er die derzeit einzige Möglichkeit, sich wirksam zu schützen. Bislang besteht keine Impfpflicht. Daher wirbt Weißmann für Solidarität. Für ihn ist die Impfung moralische Verpflichtung.

Die Zahlen des RKI belegen jeden Tag neu: Einen umfassenden Schutz vor Ansteckung mit Covid-19 gibt es nicht. Trotz Lockdown und umfangreicher Hygienemaßnahmen bleiben Ansteckungs- und Todesfälle dauerhaft auf hohem Niveau. Auch Medikamente zur gezielten Behandlung erkrankter Personen gibt es bislang nicht.

Wirksamer Schutz

In einer Pressemitteilung des Caritasverbandes Regensburg heißt es daher mahnend: „Die einzige Möglichkeit, sich wirksam zu schützen, besteht in der seit Kurzem möglichen Impfung. Die Impfung schützt vor Erkrankung und hat gleichzeitig Wirkung nach außen: Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere.“ Auch wenn noch nicht absehbar sei, inwieweit Geimpfte andere Personen anstecken können, so sei laut vieler Experten doch die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Ansteckungsgefahr deutlich sinke. Eine Impfung sei in jedem Fall ein Beitrag zum Kampf gegen die Pandemie.

„Sich jetzt impfen zu lassen, muss Verpflichtung für uns alle sein“, so Caritasdirektor Michael Weißmann. „Wir tragen Verantwortung für unser Leben und das unserer Mitmenschen. Die Impfung ist für mich eine moralische Verpflichtung.“

Weißmann ist sicher: „Je mehr sich impfen lassen, umso schneller wird es gelingen, die Pandemie zurückzudrängen. Je schneller es gelingt, die Pandemie zurückzudrängen, desto eher werden wir unsere Freiheit zurückbekommen. Wir haben es selber in der Hand.“

„Impfpflicht wäre das falsche Signal“

Dennoch wäre nach Ansicht des Caritasdirektors eine gesetzliche Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt das falsche Signal. Die Diskussion über die Impfpflicht richtet nach Ansicht der Caritas schon jetzt Schaden an. Angesichts vorhandener Ängste und Unsicherheiten wirke eine Impf-Verpflichtung wie eine Bedrohung, der mit massiver Ablehnung begegnet werde. Es gelte, diesen Ängsten entgegenzuwirken – mit Aufklärung, Transparenz und Information. 

„Es reicht nicht zu sagen, der Impfstoff ist sicher“, so Caritasdirektor Weißmann. „Vielmehr müssen wir gezielten Falschinformationen von Querdenkern und Corona-Leugnern entgegentreten. Und wir müssen Vorbilder sein.“ 

Damit teilt der Caritasverband den Appell von Papst Franziskus, der vor Kurzem zur Corona-Impfung aufgerufen hat. Mit Blick auf die aktuelle Situation betonte der Papst, dass sich aus ethischer Sicht alle impfen lassen müssten, denn man spiele nicht nur mit seinem Leben, sondern auch mit dem Leben anderer.

Hohe Impfquoten

Unter dem Dach des Caritasverbandes Regensburg betreiben verschiedene Träger 50 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe mit rund 4000 Plätzen und ebenso vielen hauptamtlichen Mitarbeitenden. Hinzu kommen rund 60 ambulante Dienste und 10 Tagespflegen mit etwa 2000 Mitarbeitenden und über 9000 betreuten Kunden. In den stationären Einrichtungen wird seit Ende Dezember von mobilen Teams geimpft. Die Impfquoten sind unter den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr hoch. Unter den Mitarbeitenden variieren sie je nach Einrichtung stark – von etwa 30 Prozent bis hin zu 95 Prozent.

20.01.2021 - Bistum Regensburg