"Plattenkalk-Hering"

Neue Fischart in Eichstätter Museumssammlung entdeckt

In der Sammlung des Jura-Museums auf der Eichstätter Willibaldsburg haben Wissenschaftler eine bislang unbekannte fossile Fischart entdeckt. Das versteinerte Tier aus einem Eichstätter Plattenkalksteinbruch hat ein amerikanisch-deutsches Forscherteam nun erstmals in der Fachzeitschrift "Fossil Record" des Berliner Naturkundemuseums beschrieben, wie der "Eichstätter Kurier" auf seiner Internetseite berichtete. Es handelt sich demnach um einen "Plattenkalk-Hering".

Bislang, so der Bericht, sei zwar schon ein "Plattenkalk-Hering" bekannt gewesen, nämlich die Art mit dem lateinischen Namen Tharsis dubius. Diese zähle zu den häufigsten Versteinerungen aus der Region um Eichstätt. Doch die Neuentdeckung unterscheide sich in einer Reihe von Merkmalen des Knochenbaus von der bisher bekannten Art und stelle somit eine weitere dar. Laut Bericht wurde sie Tharsis elleri getauft, zu Ehren des Präparators Uwe Eller. Er hat demnach den komplett erhaltenen Fisch - ebenso wie ein von derselben Fundstelle stammendes zweites, unvollständiges Exemplar - in rund 230 Arbeitsstunden aus dem Gestein freigelegt.

Das Jura-Museum ist derzeit geschlossen. Grund ist die Suche nach einem neuen Träger. Das Bischöfliche Eichstätter Priesterseminar Sankt Willibald hat diese Rolle nach 40 Jahren vor allem aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt und nimmt sie nur noch bis zum 31. März wahr. Ein Nachfolger ist bislang nicht gefunden. Das Jura-Museum wurde 1976 als staatlich verwaltetes Museum in Trägerschaft des Priesterseminars eröffnet. Es ging aus der bis ins Jahr 1773 zurückreichenden naturwissenschaftlichen Sammlung des Seminars hervor. Die Sammlung gilt als international bedeutend für die paläontologische und evolutionsbiologische Forschung.

KNA

28.01.2019 - Ausstellungen , Historisches