Nach 160 Jahren

Papstzeitung "Osservatore Romano" verlässt den Vatikan

Nach 160 Jahren hat die Redaktion der Vatikan-Zeitung "Osservatore Romano" die Mauern des Vatikans verlassen. Die Donnerstagsausgabe erschien erstmals vom neuen Standort an der Piazza Pia neben der Engelsburg. Dort hatte der stellvertretende Leiter der Behörde, Lucio Adrian Ruiz, die neuen Redaktionsräume am Mittwoch eingeweiht. Nach der italienischen Tagesausgabe werden in den kommenden Wochen auch die Redaktionen der anderssprachigen Wochenausgaben neue Räume beziehen.

Die deutschsprachige Redaktion soll sich in der ersten Dezemberhälfte verlegen. Bislang saß die Redaktion der 1861 gegründeten Zeitung auf dem Gelände des Vatikanstaats. Der Umzug in ein Haus der Kommunikationsbehörde ist Teil der von Papst Franziskus verfügten Kurienreform. So sollen die Sprachausgaben des "Osservatore" künftig mit den entsprechenden Redaktionen von Vatican News/Radio Vatikan zusammenarbeiten.

Die erste Ausgabe des "Osservatore Romano" (Römischer Beobachter) erschien am 1. Juli 1861. Eine erste Wochenausgabe gab es 1949 auf Französisch, seit 1971 auch auf Deutsch. Wöchentliche Ausgaben erscheinen zudem in Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Polnisch. Aktuelle Auflage der deutschsprachigen Ausgabe ist laut Verlagsangaben 7.000.

Aktueller Direktor des Blattes ist Andrea Monda. Nachdem die gedruckte italienische Tagesausgabe in den Sommermonaten pandemiebedingt ausgesetzt war - der "Osservatore" erschien nur digital - gibt es seit Anfang die Printversion in neuem Layout. Trotz sehr geringer Auflage - inoffiziell unter 10.000 verkaufte Exemplare - wird der "Osservatore" als offiziöse Zeitung des Papstes weltweit beachtet.

KNA

13.11.2020 - Medien , Papst , Vatikan