Für italienische Jugendliche

Pfarrer: Handy-Segen soll den Blick auf den Nächsten lenken

Alessandro Palermo (30), Pfarrer im sizilianischen Marsala, findet einen kirchlichen Segen für Handys sinnvoll. „Wir segnen ja auch Autos oder Geschäfte, bevor sie benutzt werden. Ich erweitere den Ritus einfach um dieses Ding, das wir ständig mit uns herumtragen“, sagte er in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag). Der Segen solle den Menschen helfen, ihr Handy oder Smartphone richtig zu nutzen, so Palermo, der am Mittwoch Jugendliche zu einer entsprechenden Segnungsfeier in seiner Kirche eingeladen hatte.

Das Ritual solle die Smartphone-Nutzer daran erinnern, dass sie die Welt um sich nicht vergessen und ausschließen, so Don Palermo. „In Gefahr ist das Zwischenmenschliche. Wir verlieren das Gefühl dafür, wann es passend ist, online zu sein, und wann es hingegen nötig wäre, offline zu sein. Wir können nicht ständig im Netz hängen und gleichzeitig vorgeben, dass wir auch präsent sind, mitten in der Wirklichkeit, im Austausch mit der Gesellschaft.“

Viele Menschen seien heute gleichgültig gegenüber dem Schicksal ihrer Nächsten, wie abgekapselt, versunken im Gerät. Deshalb habe er auch den Gedenktag der Heiligen Lucia, der Patronin der Sehkraft, für seine Segnungsfeier gewählt.

KNA

14.12.2017 - Jugend