Kölsch statt Schnaps

Willibert Pauels: Rausch gehört zum Karneval

Für Willibert Pauels (63), Diakon und Büttenclown, gehören Rausch und Karneval zusammen. „Die Psyche des Menschen braucht abgesprochene Zeiten, wo man aus sich heraus gehen kann - in eine kleine Mini-Extase“, sagte er dem Kölner domradio. „Kein Alkohol ist auch keine Lösung“, zitierte er ein Lied der Toten Hosen. Allerdings wandte er sich gegen ein maßloses Betrinken. „Die, die sich so wegschießen und schon am Mittag als Alkoholleichen in den Gassen und Plätzen herumliegen, haben nichts begriffen“, sagte der katholische Geistliche.

„Genuss ist die kluge Zügelung maßloser Begierde“, erinnerte Pauels an ein Wort des griechischen Philosophen Epikur (341-270 v. Chr.). Das sei ein unglaublich guter Satz. „Die Begierde ist immer maßlos. Aber wenn ich es schaffe, diese klug zu zügeln, ist das ein wunderbarer Rausch“, so der Karnevalist. Er empfahl mit Blick auf den bevorstehenden Höhepunkt der Karnevalssession in Köln, Schnaps grundsätzlich wegzulassen und nach jedem dritten Kölsch ein Wasser zu trinken.

KNA

08.02.2018 - Deutschland