Referat von Bischof Bertram Meier auf dem Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken 2022

„Gott ins Spiel bringen – Evangelisierung und Berufungspastoral“

Referat des Bischofs von Augsburg, Dr. Bertram Meier, auf dem Kongress "Freude am Glauben" des Forums Deutscher Katholiken 2022: „Was er euch sagt, das tut (Joh, 2,5)“ am 15. Juli 2022 in Regensburg

Verehrter Herr Bischof Voderholzer, lieber Rudolf,

liebe Mitbrüder,

lieber Herr Prof. Gindert,

liebe Organisatoren und Mitwirkende,

sehr geehrte Teilnehmende,

„Mission gehört zutiefst zum Wesen der Kirche. Darum ist es für jeden Christen und jede Christin unverzichtbar, Gottes Wort zu verkünden und seinen/ihren Glauben in der Welt zu bezeugen. Es ist jedoch wichtig, dass dies im Einklang mit den Prinzipien des Evangeliums geschieht, in uneingeschränktem Respekt vor und Liebe zu allen Menschen.“1 – Mit diesen Aussagen beginnt das Dokument "Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt", das 2011 vom Ökumenischen Rat der Kirchen zusammen mit dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog herausgegeben wurde und in seiner inhaltlichen Prägnanz bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Wer sein Leben der Evangelisierung, und damit der frohen Botschaft Jesu Christi, verschrieben hat, und das ist, wie wir es eben gehört haben, jede bewusste Christin, jeder Christ, der seinen Glauben entschieden lebt, kann dies nicht verantwortungsvoll tun, ohne sich zuerst aktiv mit unserer multireligiösen und weltanschaulich pluralen Welt auseinanderzusetzen. Anders gesagt: Wer Gott ins Spiel bringen will, muss die Spielregeln des friedlichen Miteinanders kennen und achten. Andernfalls wird er als übergriffig oder abgehoben wahrgenommen – beides sind Haltungen, die missionarisch Tätige in unserer Kirche in der Vergangenheit nicht selten an den Tag legten, häufig aus Mangel an notwendiger Reflexion oder auch in überzogenem Sendungsbewusstsein.

Im selben Jahr, als man das Dokument veröffentlichte – 2011 -, wurde Papst Johannes Paul II. zur Ehre der Ältäre erhoben. Er hatte in seiner Antrittsenzyklika Redemptor Hominis (4. März 1979) den wegweisenden Satz geprägt: „Der Weg der Kirche ist der Mensch.“ Das menschgewordene Wort Gottes kann nur der in rechter Weise verkünden, der sich müht, den Mitmenschen in seinem Kontext zu verstehen, ja ihn zu lieben. „Der Weg der Kirche ist der Mensch“, das heißt aber auch: eine Kirche, die am Menschen vorbei oder über die Menschen hinweg leben und wirken will, hat ihren Auftrag verfehlt und: wird wohl an Auszehrung sterben. Wir müssen unser Wirken unbedingt am Menschen orientieren, wie es Jesus uns vorgelebt hat, der selbst Heilungswunder nicht vollbrachte, ohne zu fragen: „Was willst Du, dass ich Dir tun soll?“ (Lk 18,41).

Daher lautet die erste Spielregel: Nicht der Missionar/die Missionarin, das Evangelisierungspersonal steht im Zentrum, sondern der Mensch, den ich mit Christus und seiner Botschaft in Berührung bringen will. Ich vermeide bewusst das Wort „für Christus gewinnen“, in dem mir zu viel Wettbewerb und Siegesbewusstsein steckt… Denn bei der Evangelisierung geht es nicht um das, was wir wollen, sondern einzig um das In-Verbindung-Bringen des Schöpfers mit seinem Geschöpf, das unmittelbare Wirken-Lassen, wie es Ignatius von Loyola (1491-1556) in seinem Exerzitienbuch (EB 15) ausgedrückt hat.

Vor etlichen Jahren habe ich einer Sammlung von einschlägigen Texten zur Berufungspastoral ein Gedicht von Hilde Domin vorangestellt, in dem es unter anderem heißt: „Und im Vorbeigehn,/ ganz absichtslos,/ zünde ich die eine oder andere/ Laterne an/in den Herzen am Wegrand.“2 Zentral ist hier das Stichwort: absichtslos. Denn wir alle können nachempfinden, was Goethe seinen Tasso sagen lässt: "...und wenn sie auch die Absicht hat, den Freunden wohlzutun, so fühlt man Absicht, und man ist verstimmt" (II,1). Dies gilt umso mehr heute, wo zwar viele Menschen spirituell auf der Suche sind, aber gleichzeitig auch eine hohe Sensibilität für Manipulation und Suggestion mitbringen. Und das ist eine Entwicklung, die ich ausdrücklich gutheiße, zeugt sie doch davon, dass wir es mit mündigen, erwachsenen Menschen zu tun haben.

Umso heikler ist die Evangelisierung von Kindern und Heranwachsenden und bedarf besonderer Sorgfalt und gesunder Selbstkritik. Jede und jeder von uns, der schon einmal in strahlende Kinderaugen geschaut oder sich die Zuneigung von Jugendlichen erworben hat, weiß, welche Versuchung darin liegt, die Macht über die Herzen auszunutzen und sie an sich zu binden statt an Christus. Dass die Kirchen aufgrund zahlreicher Fälle von Machtmissbrauch in verschiedener Hinsicht seit Jahren negativ in den Schlagzeilen stehen, hängt auch damit zusammen, dass wir zu wenig Augenmerk auf diese „Unterscheidung der Geister“ gelegt haben. Die Glaubwürdigkeit der Kirche(n) als Gemeinschaft(en) in der Nachfolge Christi wurde dadurch beinahe gänzlich ruiniert. Nach meiner Überzeugung kann sie weniger durch Worte und Absichtserklärungen oder durch Präventionsprogramme und Selbstverpflichtungen als vielmehr schlicht: durch ein Leben nach dem Maßstab des Evangeliums wiedererlangt werden, und zwar zuallererst von den Wortführern und Verantwortungsträgern auf allen Ebenen!

Dabei gilt es besonders zu beherzigen, was Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium (2013) im Blick auf die einzelnen Teilkirchen, die Diözesen, Pfarreien und die Vielfalt kirchlicher Gruppen, Verbände und Gemeinschaften hervorhob: „Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die Strukturen, den Stil und die Evangelisierungsmethoden der eigenen Gemeinden zu überdenken. Eine Bestimmung der Ziele ohne eine angemessene gemeinschaftliche Suche nach den Mitteln, um sie zu erreichen, ist dazu verurteilt, sich als bloße Fantasie zu erweisen.“3

Ich komme zur zweiten Spielregel im Anschluss an Gedanken zur Inkulturation, die Johannes Paul II. in seiner Enzyklika Redemptoris missio, Nr. 52 geäußert hat: Evangelisierung ist eine dialogische und eine interkulturelle Erfahrung, das Gegenteil von aufdringlicher Rechthaberei, vielmehr dankbares Zeugnis für das, was wir Christen selbst empfangen haben.4 Evangelisierung und diakonisches Wirken gehören untrennbar zusammen – das sage ich auch als ehemaliger Kolping-Bezirkspräses. Deshalb darf ich daran erinnern, dass die erste Broschüre, die der selige Adolph Kolping 1847 herausgab, den sprechenden Titel trug: „Tätige Liebe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren nur den Schmerz.“ Hüten wir uns also, wir Verkünder des Wortes, und da nenne ich mich bewusst mit, vor dem Ausrufen des bloßen, des dürren Wortes!

Das gilt auch für alle, die als Missionare auf Zeit, als Priester zu uns von Indien und Afrika kommen. Von ihnen heißt es in der eben genannten Enzyklika des heiligen Papstes Johannes Pauls II: „53. Die Missionare, die aus anderen Kirchen und Ländern kommen, müssen sich in die soziokulturelle Welt derer, zu denen sie gesandt sind, einfügen und die begrenzenden Prägungen der eigenen Herkunft überwinden. Sie müssen die Sprache der Gegend, in der sie arbeiten, lernen, die bezeichnendsten Ausdrucksformen jener Kultur kennen und deren Werte in unmittelbarer Erfahrung entdecken. Nur in dieser Kenntnis werden sie den Völkern in glaubhafter und fruchtbarer Weise Kunde vom verborgenen Geheimnis geben (vgl. Röm 16,25-27; Eph3,5). Sie sollen sicherlich ihre eigene kulturelle Identität nicht verleugnen, sondern die Umgebung, in der sie wirken, verstehen, schätzen, fördern und mit dem Evangelium durchwirken.“5 In den letzten Jahrzehnten haben wir alle Erfahrungen mit ausländischen Priestern gesammelt und werden dieser Einschätzung nur zustimmen können.

Das Fleisch gewordene Wort zu verkünden heißt unbedingt, den lebendigen Menschen als Gegenüber zu achten. Evangelisierung geht nur auf der heute so oft beschworenen Augenhöhe, ohne Herablassung und im Wissen um die eigenen Schwächen, wie es Kolping so klar von sich bekannte: „Ich habe ja selbst in den Abgrund gesehen, dem ein guter Teil dieser jungen Leute in unverzeihlicher Torheit zustürzt, habe mehr gesehen und erfahren, als ich hier erzählen mag. Auch ich verabscheue das Böse, das da geschieht, wende mich mit Schmerz und Ekel weg von den Szenen, die da oft aufgeführt werden; deswegen mich aber von den Menschen wegzuwenden, an denen solches haftet, und sie preiszugeben, die doppelt unser Mitleid verdienen, wird wohl nicht angehen dürfen …“6 Sie werden Ähnliches bei allen Sozialaposteln Europas finden wie den italienischen Heiligen Johannes Bosco und Leonardo Murialdo, aber auch der sel. Theresia Gerhardinger, der Gründerin der Armen Schulschwestern, um hier nur einige zu nennen.

Verba docent, exempla trahunt – die alte lateinische Weisheit gilt auch hier: Worte belehren, aber Beispiele sind es, die hinreißen. Erlöster müssten sie aussehen, die Christen, das hat schon Friedrich Nietzsche angemahnt. Die Freude am Glauben ist tatsächlich wie ein Lackmustest für uns. Nur wenn die Menschen sehen, dass Glaube Daseinshilfe ist und für uns Christen selbst Krankheit, Not und Tod nicht das letzte Wort behalten, sondern die Hoffnung auf ein Leben bei Christus uns durch alles Dunkle trägt und hält, dann wird deutlich, welche existentielle Bedeutung der Glaube an Jesus Christus besitzt, wie es Paulus im Philipperbrief formuliert: „Ich halte dafür, dass alles Verlust ist, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn alles überragt. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen“ (Phil 3,8).

Dass dabei das Gebetsleben und der Lebensalltag nicht auseinanderfallen dürfen, darauf wies nicht nur der Völkerapostel unermüdlich hin, sondern auch der selige Adolph Kolping benannte diese Versuchung in seiner Festansprache aus Anlass der Einweihung des Gesellenhauses München am 6.5.1855 unzweideutig: „Glaubt nicht, meine Lieben, dass wir solche Menschen wollen, die sich hinsetzen und Rosenkränze beten und dann mit ihrer Pflicht versöhnt sind. Von einer solchen Frömmigkeit wollen wir nichts wissen, d.h. beten wie Christen wollen wir, aber auch arbeiten, denn dafür hat unser Herrgott die Kräfte gegeben.“7 Damit spricht Kolping sich nicht etwa gegen die Berufung zur Kontemplation aus, sondern weist vielmehr auf einen Umstand hin, der immer wieder Grund zu unserer eigenen Gewissenserforschung sein sollte. Es gibt nämlich eine Selbstgenügsamkeit, die schnell zur Selbstgerechtigkeit mutieren kann. Auch Papst Franziskus thematisiert diese Versuchung in Evangelii Gaudium, indem er unter Christen den Verzicht „auf den Realismus der sozialen Dimension des Evangeliums“ konstatiert und stattdessen daran erinnert, dass „das Evangelium uns immer ein(lädt), das Risiko der Begegnung mit dem Angesicht des anderen einzugehen, mit seiner physischen Gegenwart, die uns anfragt, mit seinem Schmerz und seinen Bitten, mit seiner ansteckenden Freude in einem ständigen physischen Kontakt. Der echte Glaube an den menschgewordenen Sohn Gottes ist nicht zu trennen von der Selbsthingabe, von der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft, vom Dienst, von der Versöhnung mit dem Leib der Anderen“ (EG Nr. 88). – Diese Sätze erhalten vor dem Hintergrund der zweijährigen Covid-Pandemie noch einmal mehr Relevanz!

Ja, uns selbst können wir täuschen, andere aber meist nicht. Lassen Sie mich diesen Gedanken abschließen mit einem Wort aus der Feder Edith Steins, der hl. Teresia Benedicta a Cruce, die vor 80 Jahren in Auschwitz ermordet wurde und umso mehr in unsere heutige Zeit hineinspricht: „Ein Mensch kann dogmenfest sein, ohne gläubig zu sein, d.h. ohne den religiösen Grundakt einmal vollzogen zu haben, geschweige denn, darin zu leben. Er kann im Sinne der Dogmen sein Leben führen, ohne aus dem Glauben zu leben. Seine Werke können durchaus korrekt sein, aber sie sind nicht wahrhaft in Gottes Willen getan und können auch nicht vor Gott wohlgefällig sein.“8

Eine dritte und letzte Spielregel möge diese Überlegungen weiten - in die Ökumene und den interreligiösen Dialog hinein. Evangelisierung und Mission sind ein Kommunikationsgeschehen. Der Dialog ersetzt nicht die Mission, er ist gleichsam ihr Medium, der Weg, um sich auf die eigene religiöse Identität zu besinnen. Der Dialog im Kontext der Mission meint genau das Gegenteil eines unverbindlichen religiösen Palavers, da er Menschen voraussetzt, die um ihre unverwechselbare Identität wissen. Nur wenn Christen, wenn Katholiken sich auf die Begegnung mit anderen Konfessionen oder Andersgläubigen einlassen und ihren eigenen Glauben nicht als Pfründe betrachten, sondern die aus dem Dialog erwachsenden Anfragen an sich heranlassen, werden sie zu einer authentischen Glaubensantwort finden können. Nur so werden sie missionarische Christen.

Dabei lautet der Wunsch Jesu, der für uns handlungsleitend sein muss: „ut unum sint“9 (Joh 17,21) - gegenüber den christlichen Schwestern und Brüdern und zusammen mit ihnen das Gemeinsame stark zu machen, wie es die Delegierten der ACK Augsburg bereits 1995 auf den Punkt gebracht haben: „Wir begegnen einander nicht als Belehrende, die nur ihren Besitzstand gegenüber den anderen zu verteidigen oder durchzusetzen haben. Wir begegnen einander als Fragende, die darauf gefasst sind, vom Gesprächspartner lernen zu können. (…) Wir treten in unseren Gesprächen über Wahrheitsfragen nicht mit dem Anspruch auf Exklusivität auf. Wir enthalten uns der gegenseitigen Verurteilung und vertrauen darauf, dass der Heilige Geist auch auf der anderen Seite am Werk ist. Wir begegnen einander nicht als Konkurrenten, die der anderen Seite den gesellschaftlichen Rang glaubt ablaufen zu müssen. Wir treten füreinander in der Öffentlichkeit ein.“10 – Wie schmerzvoll ist es vor diesem Hintergrund zu erleben, dass der Moskauer Patriarch Kyrill der russisch-orthodoxen Kirche sich durch die Befürwortung des Angriffskrieges gegen die Ukraine so erschreckend weit vom Gebot der Gottes- und Nächstenliebe entfernt!

Trotz dieser bitteren Erfahrung innerhalb einer Bruderkirche dürfen aber wir unsere tätige Hoffnung nicht aufgeben: Wir Christen haben für unser jeweiliges Land eine Mission, die wir nur gemeinsam erfolgreich erfüllen können. In unseren Metropolen und Städten, aber auch in mehr ländlich geprägten Gegenden schält sich eine Herausforderung immer deutlicher heraus: die Begegnung von Kulturen und Religionen. Längst sind wir Christen in Deutschland von der Mehrheit zu einer großen Minderheit geworden. Diesen Befund dürfen wir weder schönreden noch dramatisieren. Wir Christen sind gefragt - nicht als Leisetreter oder Miesepeter. Wir sind geladen in den Zeugenstand für Jesus Christus. In unserer multireligiösen Gesellschaft träume ich davon, dass wir Christen noch mehr zusammenrücken. Ich sehe eine Chance zur Ökumene nicht nur der großen Kirchen, sondern aller Konfessionen und Gemeinden, die sich christlich nennen: Unser Land braucht nicht unsere vereinigten Frustrationen, die Menschen warten auf unser gemeinsames Zeugnis. Die Freude über das gemeinsam Mögliche beflügelt; der Frust über das, was ehrlicherweise noch nicht möglich ist, lähmt und verleidet nicht selten die Weiterarbeit. Doch wir dürfen darin nicht nachlassen, wenn wir unserem Auftrag nicht untreu werden wollen.

Der Leitspruch des seligen Kardinals John Henry Newman kann uns dabei methodisches Geländer sein: Cor ad cor loquitur- Lassen wir das Herz zum Herzen sprechen, ohne Hintergedanken und beseelt von der Freude, selbst zu Christus gefunden zu haben. Dann werden die Früchte nicht ausbleiben! Tatsächlich heißt ja Glauben immer: in Beziehung sein, mit Gott und den Mitmenschen. Denn ein Christ ist kein Christ, wie ein geflügeltes Wort schon seit der frühen Kirche lautet. Mein Glaube muss Kreise ziehen, dann weiß ich, dass ich verstanden habe, worauf es ankommt. Berufungspastoral als eine Fortsetzung der Evangelisierung ergibt sich dann ‚wie von selbst‘: Sie erwächst aus dem Kontakt mit den Menschen, aus der recht verstandenen, absichtslosen und integren geistlichen Begleitung.

Von sich weg auf Christus verweisen, wie die Muttergottes, deren wunderbares Wort als Motto über dieser Tagung steht, das ist die Aufgabe aller, die in der Pastoral tätig sind. So geben sie Zeugnis von Christus und Auskunft über alle Möglichkeiten, wie junge, aber auch ältere Menschen ihren Weg mit Gott in der Kirche finden können. Mit großem Ernst und tiefer Freude sind wir als Seelsorgende gesandt – in der Nachfolge Jesu zu den Menschen. Denn, um abschließend noch einmal das Dokument „Mission Respekt“ zu zitieren, „Jesus Christus ist der Zeuge schlechthin (vgl. Johannes 18,37). Christliches Zeugnis bedeutet immer, Anteil an seinem Zeugnis zu haben, das sich in der Verkündigung des Reiches Gottes, im Dienst am Nächsten und in völliger Selbsthingabe äußert, selbst wenn diese zum Kreuz führen.“11 Vertrauen wir uns selbst immer mehr der führenden Hand Gottes an, dann werden wir das Evangelium zum Leuchten bringen können!

1 Ökumenischer Rat der Kirchen/Päpstlicher Rat für den interreligiösen Dialog/ Weltweite Evangelische Allianz (Hgg.): Mission Respekt. Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt, Präambel. Dokument | Das Original | MissionRespekt.Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt (aufgerufen am 22.April 2022).

2 Hilde Domin, Wie wenig nütze ich bin. In: H.D., Sämtliche Gedichte. Frankfurt/Main: Fischer 20198, S. 20-21, hier: S. 21.

3 Zit. n. Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium des Heiligen Vaters Papst Franziskus über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute, Nr. 33. S. 31 (= Verlautbarungen des Apostolischen Stuhles Nr. 194).

4 Vgl. Bertram Meier, Absichtslos Laternen anzünden. Impulse zu Berufungspastoral, Orden, Mission und Ökumene. Lindenberg: Fink 2014, S.30.

5 Zit.n. Redemptoris Missio (7. Dezember 1990) | Johannes Paul II. (vatican.va) (aufgerufen 22. April 2022)

6 Zit. n. Alois Schröder, Adolph Kolping - das soziale Gewissen des Kolpingwerkes. In: Idee & Tat 2013, S. 14-17, hier: S. 15.

7 Zit. n. Ebd., S. 16.

8 Edith Stein, Welt und Person. In: ESW VI, S. 194f.

9 Vgl. auch die gleichnamige Enzyklika vpn Johannes Paul II, Ut Unum Sint (25. Mai 1995) | Johannes Paul II. (vatican.va).

10 Arbeitsgrundlage der ACK-Augsburg, einstimmig verabschiedet am 29. November 1995.

11 Grundlagen für das christliche Zeugnis, Nr. 2 in: Mission Respekt, a.a.O., S. 1f.

18.07.2022 - Bischöfe