Als Kenias Bildungsminister George Magoha im Juli vor die Kameras trat, sprach er Worte, die damals niemand hören wollte: Das aktuelle Schuljahr sei „verloren“. Die Schüler der ostafrikanischen Nation müssten den Unterrichtsstoff 2021 wiederholen. Geändert hat sich seither wenig. Aus der Corona- ist längst eine Bildungskrise geworden.
Ein windgepeitschtes Kap im Süden Portugals trägt seinen Namen, dargestellt wird er oft mit einem Schiff oder in Begleitung eines Raben: der heilige Vinzenz. Zum Gedenktag am 22. Januar blicken wir auf das Leben des Heiligen und die Ereignisse nach seinem Martyrium – und gehen auf Spurensuche in der beliebten Urlaubsregion Algarve.
K. Rüdiger Durth ist tot. Das „Urgestein“ der Neuen Bildpost beendete sein irdisches Dasein am letzten Tag des Jahres 2020. Er wurde 79 Jahre alt. Redaktion und Leser unserer Zeitung trifft der Tod des hochgeschätzten Autors tief.
We waren die Heiligen drei Könige, die zum Bildprogramm der Erscheinung des Herrn am 6. Januar gehören? Wir wissen es nicht. Weder, ob es drei waren, noch, ob es überhaupt Könige waren. Legenden haben aus den drei königlichen Schätzen Gold, Weihrauch und Myrrhe logisch auf drei Könige geschlossen und die Erzählung des Matthäusevangeliums (Mt 2,1–12) von den Sterndeutern aus dem Osten farbig ausgemalt.
Das Jahr 2020 ist zu Ende gegangen. Zeit also, Bilanz zu ziehen – auch für die Kirche. Noch ist nicht klar, wie viele Mitglieder ihr in den vergangenen zwölf Monaten den Rücken gekehrt haben. Im Jahr zuvor jedenfalls verloren allein die katholischen Bistümer in Deutschland 272 000 Gläubige – so viele wie nie zuvor.
Ein Jahreswechsel ist immer mit vielen Hoffnungen, Wünschen und Vorsätzen verbunden gewesen, aber auch mit Ängsten und Unsicherheiten – erst recht in unsicheren Zeiten wie diesen. Von daher sind Bräuche weit verbreitet, mit denen man Glück und Überfluss für das neue Jahr heraufbeschwören möchte. Im Volksglauben sorgen dafür zahlreiche Symbole: Hufeisen, vierblättrige Kleeblätter, der Schornsteinfeger – und das Schwein.
Sie gelten als die ersten Märtyrer, obwohl sie nie getauft wurden. Andere verehren sie als standhafte Glaubenszeugen, obwohl sie von Christus nie gehört hatten. Bis heute ranken sich viele Geschichten um die Opfer des Kindermords von Bethlehem, an die Protestanten und Katholiken am 28. Dezember erinnern. Jener Tag der Unschuldigen Kinder rückt einen Mann in den Mittelpunkt, der jahrhundertelang als Personifikation des Bösen galt.
Wohl wenige weihnachtliche Radiosendungen haben eine so lange Tradition: Seit 67 Jahren sendet der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in Hamburg jährlich an Heiligabend den „Gruß an Bord“ für alle Seeleute, die Weihnachten auf hoher See verbringen. Über Kurzwelle sind die guten Wünsche aus der Heimat auf allen Weltmeeren zu empfangen. Moderatorin Birgit Langhammer erzählt im Interview, warum das für Seeleute und ihre Familien ein besonderer Moment ist.
Tausende christliche Pilger strömen normalerweise an Weihnachten nach Bethlehem, um die Geburt Jesu zu feiern. Es ist das Hauptereignis des Jahres in dieser Stadt im Westjordanland – wenn nicht gerade die Corona-Pandemie die meisten Feiern unmöglich macht.
„Sissi“ darf an Weihnachten nicht fehlen. Die drei Verfilmungen aus den 1950er Jahren ziehen an den Feiertagen noch immer junges und altes Publikum vor die Bildschirme. Die Erfolgsgeschichte begann mit der Weltpremiere vor 65 Jahren. Damals traf Regisseur Ernst Marischka beim Publikum den Nerv der Zeit.
Ein Weihnachtsfest wie kein anderes zuvor steht nicht nur Deutschland ins Haus, sondern auch dem Nahen Osten. Auch im Heiligen Land schränkt Corona das Leben massiv ein. Im Exklusiv-Interview nimmt Pierbattista Pizzaballa, der neue Lateinische Patriarch von Jerusalem, der selbst positiv auf das Virus getestet wurde, zur Situation Stellung.
In der Adventszeit geht nichts über einen Glühwein (siehe Nr. 49). Aber auch Tee und heiße Schokolade sind in der kalten Jahreszeit beliebt – ganz zu schweigen von der Deutschen liebstem Heißgetränk: dem ganzjährig getrunkenen Kaffee. Ein Blick in die Geschichte der Köstlichkeiten.
Kurz bevor sie sich verpuppen, ist Erntezeit im südlichen Afrika. Dann sind die Raupen besonders fett und reich an Protein. Insekten stehen in den ländlichen Gegenden des Kontinents schon lange auf dem Speiseplan, allen voran der bunte „Mopane-Wurm“. Der Kruger-Nationalpark nutzt die jährliche „Raupen-Ernte“ geschickt, um die Beziehungen zu den Bewohnern der umliegenden Dörfer zu stärken.
Die Adventszeit ist diesmal anders: Traditionelle Weihnachtsmärkte in den Innenstädten fallen in Corona-Zeiten flächendeckend aus – und selbst dort, wo es mit wenigen einzelnen Buden so etwas wie einen kümmerlichen Ersatz gibt, fehlt meist der Glühwein. Kaum ein anderes wärmendes Getränk ist so eng mit der adventlichen Vorfreude verbunden – und hat zugleich eine derart lange Geschichte.
Das Neue Testament (Joh 1,28-34) schildert präzise, wie Jesus getauft wurde: „Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird.“
Im Herzen der südfranzösischen Stadt Toulouse hält Touristenführerin Céline inne und deutet auf die Kirche Notre-Dame du Taur. „Das ist die Stelle, an der er gerichtet worden sein soll und wo sich einst das erste Grab von Saturnin befand“, sagt sie. Doch wer war jener weithin unbekannte Heilige, den die Franzosen Saint-Sernin nennen und dessen Gedenktag der 29. November ist?
Vor zwei Jahren blickte die Welt nach Äthiopien, als der Ministerpräsident des ostafrikanischen Landes, Abiy Ahmed, den Friedensnobelpreis erhielt. Er hatte den jahrelangen Konflikt mit dem Nachbarn Eritrea beendet. Heute ist Äthiopien erneut in den Schlagzeilen: Der einstige Hoffnungsträger hat einem Teil seiner Landsleute den Krieg erklärt.
Sarah Kaiser ist eine charismatische Sängerin. Seit knapp zwei Jahrzehnten tourt die Berlinerin mit ihrer Band durch Deutschland und darüber hinaus und verbindet dabei modernen Jazz mit Pop, Soul und Gospel. Im Exklusiv-Interview erzählt die vielseitig interessierte Frau von ihrem Glauben an Gott, ihrer Stimme, der Musik und ihrem neuen Album „Vom Himmel hoch“.
Es gibt sie in jeder Region in großer Zahl – und doch übersieht man sie oft. Wegkreuze und Bildstöcke sind kleine Kunstwerke, die zum Innehalten einladen, Trost spenden, Schutz und Segen verheißen. Mal haben sie Jahrhunderte überdauert, mal sind sie jüngeren Datums. Mal haben sie sich an ihrem Ursprungsplatz erhalten, mal sind sie vor Verwitterung gerettet und umfassend renoviert worden.
An Bayerns Universitäten ist die Zahl der Studenten ungeachtet der wegen Corona erschwerten Studienbedingungen zum Wintersemester 2020/21 erstmals auf über 400 000 gestiegen. Der Lehrbetrieb findet inzwischen trotz Kontaktbeschränkungen teilweise wieder im Hörsaal statt. Jesuitenpater Holger Adler leitet als Hochschul- und Studentenpfarrer die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Im Interview berichtet er über die momentanen Herausforderungen für Studenten und über einen Aufschwung geistlicher Angebote der KHG.
Nigerias Regierung führt einen „Krieg gegen Kirchen“ – sagt zumindest die „Christian Association of Nigeria“ (CAN), die Dachorganisation christlicher Kirchen im Land. Grund für den Streit ist ein Gesetz, das der Regierung Kontrolle über die Führung religiöser Einrichtungen gibt. Theoretisch könnte die Kirchenleitung demnach mit Muslimen oder Vertretern anderer Religionen besetzt werden.
Dresden, Paris, Nizza, Wien: Nach einer Phase relativer Ruhe ziehen islamistische Terroristen wieder eine blutige Spur durch Europa. „Diese bestialischen Morde werfen unweigerlich die Frage nach dem Verhältnis des Islams zur Gewalt neu auf“, sagt Mouhanad Khorchide, Islamwissenschaftler und Religionspädagoge an der Uni Münster, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Er erreicht ein äußerst stolzes Alter: Martin Riedlinger, der langjährige Chefredakteur der Neuen Bildpost, feiert am 7. November in Wien seinen 100. Geburtstag. Ordensleute und eine bolivianische Juristin schildern, wie sich durch seine finanzielle Hilfe ihr Leben zum Positiven gewendet hat.
„Ich aber sage euch: Ihr verpasst was“, sagt Autor Michael Sommer zu denjenigen, die nicht verstehen, warum man die Bibel vielleicht doch mal lesen sollte. Einmal pro Woche gibt er seinen Zuschauern auf seinem Youtube-Kanal die Möglichkeit, dieses Versäumnis nachzuholen. Mit Playmobilfiguren, Witz und Schärfe widmet er sich ein Jahr lang dem „wichtigsten Buch auf Erden“. Im Exklusiv-Interview spricht er über sein Projekt.
25 Jahre ist es her, dass die Kugeln eines rechtsextremen jüdischen Attentäters die Friedenshoffnung einer ganzen Weltgegend zum Erliegen brachten: Mit dem Mord an Israels Ministerpräsident Yitzchak Rabin wurde der Nahost-Friedensprozess buchstäblich niedergestreckt. Der, an dessen Tod am 4. November erinnert wird, war anfangs alles andere als ein Wegbereiter des Friedens.
Wondreb in der Oberpfalz: Wiesen, Felder, bewaldete Höhen rundum. Im Ort fließt das Leben beschaulich dahin. Adrette Häuser, propere Vorgärten. Nur der Fußballplatz könnte mal wieder ein Mähkommando vertragen. Blickfang ist die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Davor breiten sich Gräberfelder aus, an die wiederum ein kleineres Gotteshaus stößt, gekrönt von einem Zwiebeltürmchen, gestrichen in Beige, gedeckt mit Lärchenschindeln.
„Fake News“ und Hetze machen im Internet in Windeseile die Runde – nicht erst, seit die Corona-Pandemie die politische und wirtschaftliche Unsicherheit massiv ansteigen ließ. Baden-Württembergs Antisemitismus-Beauftragter Michael Blume (CDU) befasst sich in seinem neuen Buch „Verschwörungsmythen“ mit der Problematik. Im Exklusiv-Interview spricht er über Judenhass, Religion und die bevorstehende US-Präsidentenwahl.
Beit Sahur liegt nur einen Steinwurf von Bethlehem entfernt. Der Name bezieht sich auf Hirten, die bei ihrer Herde Wache halten. Nach christlicher Tradition ist das Tal, in dem die palästinensische Stadt liegt, jenes „Hirtenfeld“, wo gemäß der neutestamentlichen Erzählung den Hirten die Geburt Jesu verkündet wurde. Heute ist Beit Sahur bekannt für seine Olivenholzschnitzer. In diesem Jahr wurde es deshalb zur „Weltstadt des Kunsthandwerks“ erklärt.
Das Coronavirus treibt im kleinsten Staat der Welt sein Unwesen. Derzeit ist vor allem die Schweizergarde von der Pandemie betroffen. Nach den Tests, die in der vorigen Woche durchgeführt wurden, waren mindestens elf Gardisten mit dem Virus infiziert.
Als Kurstadt war Baden-Baden einst weltberühmt. Casino-Vergnügen und heiße Bäder standen hoch im Kurs. Jetzt entdeckt die Stadt mehr und mehr auch den Schwarzwald, der einen Großteil ihrer Fläche ausmacht. Den passenden Rückenwind bescherte kürzlich das Deutsche Wanderinstitut: Es kürte einen rund 45 Kilometer langen Rundkurs um Baden-Baden zur schönsten deutschen Weitwanderstrecke des Jahres 2020.
Für ihn gehört das „tägliche Brot“ zum Leben wie das Amen zum Gebet: Heinrich Traublinger ist stellvertretender Landesinnungsmeister für das bayerische Bäckerhandwerk. Das deutsche Brot ist für ihn wahrhaft ein Kulturerbe. Im Interview anlässlich des Welttags des Brotes am 16. Oktober spricht er über Tradition und Herkunft und plädiert für Nachhaltigkeit und fairen Handel.
Im Vatikan befürchten einige, der jüngste Konflikt könnte sich zu einem neuen Skandal ausweiten. Wieder sind interne Dokumente an Journalisten weitergeleitet worden. Es geht um Kontoauszüge, die die frühere Nummer Zwei im Staatssekretariat belasten: den inzwischen zurückgetretenen Kardinal Giovanni Angelo Becciu (wir berichteten in Nummer 40). Zur gleichen Zeit ist der australische Kardinal George Pell nach Rom zurückgekehrt. Mit ihm lag Becciu mehrere Jahre im Streit um Kompetenzen.
Die Flut guter Tropfen ist eine Sache auf dem Fränkischen Rotweinwanderweg, die Fülle sakraler Perlen eine andere. Echte Kleinode säumen die 60 Kilometer von Großostheim nach Bürgstadt: Kapellen, Dorfkirchen, Bildstöcke, zwei Klöster. Und moderne Reliefs von Winzerpatron Urban.
Wird der Kaukasus das neue Syrien? Zumindest nimmt der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die Exklave Bergkarabach Züge eines Religionskriegs an: Christliche Armenier stehen muslimischen Aserbaidschanern gegenüber. Russland unterstützt Armenien, die Türkei schickt islamistische Milizen.
30 Jahre sind vergangen, seit die DDR mit dem 3. Oktober 1990 aufhörte zu existieren. Johannes Magiera war 15 Jahre lang – von 1983 bis 1998 – Pfarrer im Wallfahrtsort Neuzelle und hat als solcher auf dem ehemaligen Klostergelände die letzten Jahre der DDR und die turbulente Zeit nach der Wende miterlebt.
Neben dem Klimawandel ist das Artensterben die größte Bedrohung für das Leben auf der Erde. Experten schätzen, dass in den kommenden Jahrzehnten rund eine Million Arten aussterben werden. Zum Welttierschutztag am 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franziskus, des Patrons der Tiere, erläutert der Zoologe und Pfarrer Rainer Hagencord, wie ein ökologischer Kollaps noch verhindert werden kann und welche Rolle die Papst-Enzyklika „Laudato si“ dabei spielt.
Noch immer ist er spürbar. Der Geist von 1989, als sich in Leipzig die Welt veränderte. Seit 1986 steht am Eingang der Nikolaikirche das metallene Schild mit der Aufschrift „Offen für alle“. So wie es der frühere Pfarrer Christian Führer immer gewollt hat. Am Ende, im Herbst 1989, stand die Entwaffnung der SED und ihrer Organe, das Ende der roten Diktatur.
Es ist eine Vereinbarung, die es in sich hat: Israel, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben beschlossen, ihre Beziehungen zu normalisieren. Kann man anders als freudig auf ein solches Friedensabkommen reagieren? Die Palästinenser jedenfalls mögen in das allseitige Frohlocken nicht einstimmen. Sie befürchten, nun vollends unter die Räder zu kommen.
Am fünften Tag unserer Reise fahren wir mit einem Bus nach Zakopane. Nach der Messe im Sanktuarium Matki Bozej Fatimskiej sehen wir uns das touristische Zentrum der Kleinstadt an. Auf der langgezogenen Kuppe der 1126 Meter hohen Gubalówka, einem der Hausberge von Zakopane, ist Jahrmarkt. Eine grellbunte aufblasbare Riesenrutsche, auf den Wulsten des Geländers bekrönt mit Palmen, versperrt jegliche Aussicht ins Tal. Mit der Standseilbahn sind wir zu zwölft zur Bergstation gefahren, während sich der andere Teil unserer Gruppe unten im Ort vergnügt.
Wer sich in Südpolen auf die Spuren des heiligen Johannes Paul II. begibt, der sollte einen Besuch in zwei nahe beieinander liegenden Orten etwa eine Autostunde südwestlich seiner ehemaligen Bischofsstadt nicht versäumen. Um kurz nach acht Uhr bereits sitzen wir heute bei kühlem und bewölktem Wetter im Bus. Und wenn vielleicht der gestrige Tag mehr den Charakter einer touristischen Visite hatte, so finde ich mich heute schon am frühen Morgen mitten in einer Wallfahrt wieder. Bischof Bertram lädt uns am Mikrofon zum Morgenlob ein und stimmt mit kräftiger Stimme an: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren.“
Harald „Toni“ Schumacher ist einer der erfolgreichsten Fußballtorhüter der Welt. Der heute 66-Jährige wurde mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister und Vize-Weltmeister. In seinem Buch „Anpfiff“ prangerte er 1987 Missstände im deutschen Fußball an. Zum Beginn der neuen Bundesliga-Saison am kommenden Freitag erzählt Schumacher im Exklusiv-Interview von seiner Sicht auf den Sport und welche Rolle der Glaube für ihn spielt.
In Ostafrika staut sich etwas an. Eigentlich sollte die größte Talsperre, die je in Afrika gebaut wurde, Entwicklung schaffen und die Region voranbringen. Stattdessen sorgt das Jahrhundertprojekt für Konflikte. Der Streit zwischen Äthiopien und seinen Nachbarländern Ägypten und Sudan scheint so festgefahren, dass er sogar Papst Franziskus Kopfzerbrechen bereitet.
Am dritten Tag unserer Reise begeben wir uns auf einen Rundgang durchs jüdische Viertel Kazimierz. Wir erfahren viel über die Besonderheiten des jüdischen Lebens, das bis zum Zweiten Weltkrieg eine Blüte erlebte. Am Nachmittag erleben wir das katholische Krakau.
Bischof Bertram hat auf der Pilgerreise nach Polen von Kardinal Stanislaw Dziwisz eine Reliquie des Papst Johannes Paul II. überreicht bekommen. Ich habe ihn befragt, um was es sich bei dieser Reliquie handelt und was die Überreichung für ihn bedeutet.
Der Dienstag sollte gleich der Höhepunkt werden, hatte mir Diakon Martin versprochen, als er mir kurz vor der Reise noch einige Programmänderungen mitteilte. Wenn ich auch noch nicht weiß, welche Eindrücke uns an den nächsten Tagen erwarten: Aber vermutlich wird Diakon Martin Recht behalten. Da sind wir heute durch eine Begegnung mit Kardinal Stanisław Dziwisz, dem ehemaligen Sekretär von Johannes Paul II., dem Heiligen Papst erstaunlich nahegekommen.
Papst Johannes Paul II. war ein sportlicher Mann. Vom Ruderausflug weg wurde er zum Weihbischof ernannt. Häufig ging er zum Skifahren und Wandern. Ganz zu schweigen von seinen insgesamt neun Reisen, die ihn als Papst in seine polnische Heimat führten. Wer mit dem Bayerischen Pilgerbüro "Auf den Spuren von Papst Johannes Paul II." nach Polen reist, kann sich auf ein sportliches Programm gefasst machen – so wie die Pilger aus dem Bistum Augsburg.
Der Beginn der Entschlüsselung des menschlichen Erbguts im September 1990 markiert eine Sternstunde der Wissenschaft. Forscher hoffen, mit den gewonnenen Erkenntnissen eine Reihe von Krankheiten bekämpfen zu können. Aus ethischer Sicht birgt dieses Wissen aber auch einige Gefahren, warnt der Augsburger Weihbischof und Ethikexperte Anton Losinger im Exklusiv-Interview.
Jedes Jahr zählt man in Deutschland etwa 10 000 Selbsttötungen. Damit sterben hierzulande mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen. Weit mehr als 100 000 Menschen pro Jahr erleiden den Verlust eines nahestehenden Menschen durch Selbsttötung. An die Opfer erinnert der Welttag der Suizidprävention am 10. September.
Helgoland gilt als Deutschlands einzige Hochseeinsel. Bis heute ist sie Coronafrei. Die strikten Vorschriftsmaßnahmen beginnen schon während der Überfahrt. Gerade in einer Zeit, in der sich Urlaub vor allem in der Heimat abspielt, ist Helgoland so beliebt wie nie.
Es ist eines der erfolgreichsten Brettspiele aller Zeiten und fasziniert seit 25 Jahren Jung und Alt: „Die Siedler von Catan“ verkauften sich weltweit mehr als 30 Millionen Mal. Die Blumeninsel Mainau im Bodensee hat Klaus Teubers Strategie-Klassiker zum Geburtstag ein ganz spezielles Arrangement gewidmet: das Spiel mit seinen typischen Waben und Rohstoffen als begehbarer lebensgroßer Nachbau.
Ein Jugendlicher aus dem Erzbistum Berlin war einer der letzten deutschen Austauschschüler, der im Zuge der Corona-Krise aus den USA nach Deutschland zurückkehrte. Gut ein Jahr war er in den Vereinigten Staaten gewesen. Sein Vater, unser Autor Rocco Thiede, zieht nach dem ungewöhnlichen Austauschjahr Bilanz:
Die Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China drehen sich momentan um den Umgang Pekings mit der Demokratiebewegung in Hongkong. Bis vor kurzem war vor allem die Frage der Anerkennung Taiwans als unabhängiger Staat ein Stolperstein im Dialog zwischen beiden Seiten. Nun hat die Entwicklung in der ehemaligen britischen Kolonie neue Schwierigkeiten in den vatikanisch-chinesischen Beziehungen ausgelöst.
Am Anfang stand Max Reinhardts Traum vom „Theater als Heilung, als Friedensbringer für die zerrissene Welt“, kosmopolitisch und von höchster Qualität, aber so volksnah wie möglich. Bezeichnenderweise war es die Geburtsstadt Mozarts, welche Reinhardts Vorstellungen und Visionen Raum schenkte. Seit 100 Jahren verwandelt sie sich durch herausragende Inszenierungen und Konzerte in die sommerliche Weltmetropole der Hochkultur.
Den französischen Wallfahrtsort besuchen in normalen Zeiten jährlich bis zu sechs Millionen Pilger aus aller Welt, unter ihnen Tausende Kranke. Doch wegen der Pandemie musste die Wallfahrtsstätte für mehr als zwei Monate schließen. Auch nach der Wiederöffnung kann momentan nur eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen werden. Die Wallfahrtsdirektion rechnet mit einem Millionenverlust. Pfarrer Klaus Holzamer koordiniert in Lourdes die Seelsorge für die deutschsprachigen Pilger. Im Interview berichtet er über die Situation vor Ort.
Seine „Gemeinde“ ist international und wechselt ständig: Seemannspastor Matthias Ristau leitet sieben Seemannsmissionen der Evangelischen Kirche an Nord- und Ostsee, von Hamburg und Brunsbüttel über Kiel bis nach Lübeck und Rostock. Im Interview berichtet er von seiner Tätigkeit und den schweren Belastungen für die Seeleute. Die weltweite Corona-Krise verstärkt deren Isolation.
Sommerzeit ist Ferienzeit. Das war nicht immer so: Noch in den 1920er Jahren waren „Sommerfrische“ und Urlaubsfreude häufig ein exklusives Vergnügen für wohlhabende Bürger. Die Arbeiterschicht konnte sich derlei meist nicht leisten. Das sollte sich in den 1930er Jahren ändern – zumindest auf dem Papier: Unter braunen Vorzeichen waren nun preisgünstige Ferien für jeden „deutschen Volksgenossen“ angesagt.
Die Corona-Pandemie hat Bangladesch schwer zugesetzt. Nach strikten Ausgangsbeschränkungen droht vielen Menschen nun eine Einkommenskrise. Und die Christen des Landes müssen einen schmerzlichen Verlust hinnehmen.
Den Morgen des 6. August 1945 erlebte Hiroshima als wolkenlosen Sommertag. Die Japaner, gewöhnt an Bombardements durch Hunderte US-Bomber, hielten jene einzelne Boeing B-29, die sich in 10 000 Metern Höhe näherte, für einen harmlosen Aufklärer. Augenblicke später stieg ein Atompilz 16 Kilometer hoch in den Himmel.
Der Babyelefant ist Österreichs neuer Held. Er hat geholfen, die Corona-Infektionen drastisch zu senken, so dass Österreich nun zu den sichersten Reiseländern weltweit gehört. Für deutsche Touristen wurden die Grenzen schon zum Fronleichnamsfest geöffnet. Seither sind die Züge Richtung Österreich bestens gebucht.
Am 26. Juli gedenken Gläubige der Heiligen Joachim und Anna – den Großeltern Jesu Christi. Die Kirche St. Anna im rheinischen Düren birgt das "Annahaupt", das seit über einem halben Jahrtausend Verehrung genießt. Die damit verbundene "Anna-Oktav" wird aber in diesem Jahr als "stille geistliche Woche" begangen.
Stolz und erhaben steigt der Backsteinturm der Kirche Sankt Arnold aus der Ortsmitte von Arnoldsweiler. Bereits aus der Ferne setzt er eine Landmarke, während im Hintergrund der Braunkohletagebau wie eine Großwunde klafft. Im Schatten des großen Kirchbaus liegt ein kleinerer und älterer, der es hinter seiner Bruchsteinfassade buchstäblich in sich hat: die Arnolduskapelle, auch Klein Sankt Arnold genannt, die ursprüngliche Pfarrkirche.
Vor 150 Jahren erklärte die Kirche den Primat des Papstes zum Dogma. Die Entscheidung des Ersten Vatikanischen Konzils war sehr umstritten, doch ging das Papstamt daraus gestärkt hervor. Erst das Zweite Vatikanum ergänzte den Primat durch die Lehre von der Kollegialität der Bischöfe.
Wenn das Bibelwort, wonach der Glaube Berge versetze (Mt 17,20), eine Personifizierung bräuchte: Der Brasilianer José Antônio Barreto könnte eine gewesen sein. 36 Jahre lang arbeitete er an einem mächtigen Bauwerk zu Ehren „Unserer Lieben Frau“ – ganz allein in der Steppe Brasiliens. Mit 88 Jahren ist „Zé dos Montes“, wie er genannt wurde, nun verstorben.
Vor 125 Jahren, am 10. Juli 1895, wurde der Komponist, Theatermann und Musikpädagoge Carl Orff in München geboren. bekannt ist er vor allem durch seine Neukomposition der "Carmina Burana". Der gebürtige Münchner lebte von 1955 bis zu seinem Tod 1982 im Dießener Ortsteil St. Georgen in einer Villa mit Blick auf den Ammersee und die Andechser Klosterkirche, in der er bestattet wurde.
Am 16. Juli 1920, vor 100 Jahren, trat der Vertrag von Saint-Germain in Kraft. Für Österreich ist er so etwas wie der Versailler Vertrag für Deutschland: Er beendete den Ersten Weltkrieg und führte zu territorialen Einschnitten. So musste die erst 1919 gegründete Alpenrepublik etwa auf von Deutschen besiedelte Gebiete in Böhmen und Mähren verzichten – und auf das überwiegend deutschsprachige Südtirol.
Luis Durnwalder war von 1989 bis 2014 Landeshauptmann von Südtirol. Im Exklusiv-Interview spricht der 79-Jährige über seine Heimat, ihre Autonomie und die Brückenfunktion Südtirols.
Als Max Klinger am 4. Juli 1920, vor genau 100 Jahren, friedlich entschlafen war, wurde der Maler und Bildhauer auf seinen Wunsch hin in bester Lage bestattet: in seinem Weinberg. Zu Lebzeiten war der 1857 in Leipzig geborene Sohn eines Seifenfabrikanten so erfolgreich wie umstritten.
Die Auseinandersetzung um tatsächlichen oder vermeintlichen Rassismus treibt mitunter seltsame Blüten. Sogar ein Heiliger ist jetzt betroffen. Die Protestwelle um den Franziskaner und Missionar Junípero Serra (1713 bis 1784) schwappte aus den USA auf dessen Heimatinsel Mallorca über.
Am 26. Juni findet jährlich der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und erlaubten Suchtstoffverkehr statt. Dieser wurde Ende 1987 durch eine Resolution der Vereinten Nationen festgelegt. Doch was bedeutet „Sucht“? Wenn man eine Definition sucht, erkennt man relativ schnell, dass es sich dabei um eine krank- und zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen handelt. Daneben gibt es Störungen mit abhängigen Verhaltensweisen, wie zum Beispiel die Glücksspiel-, Internet- oder Kaufsucht, bei denen nicht der Konsum einer Substanz, sondern eine schädliche Verhaltensweise das Leben einer Person bestimmt.
Sie gilt als eine der rätselhaftesten Handschriften der Geschichte: das Voynich-Manuskript – benannt nach dem Sammler Wilfrid Michael Voynich, der es 1912 erwarb. Seit Jahrzehnten versuchen Experten, die unbekannte Schrift zu entschlüsseln und die Bedeutung der umstrittenen Bilddarstellungen zu ergründen. Jetzt hat der deutsche Ägyptologe Rainer Hannig eine Lösung für das Rätsel vorgelegt. Er geht davon aus, dass es sich bei der Schrift um spätmittelalterliches Hebräisch handelt. Im Exklusiv-Interview erläutert er seine Erkenntnisse.
Spaniens "Lockdown" ist beendet. Neustart ist angesagt. Auch auf dem Jakobsweg. Erste Zeichen haben die Pilger in der zweiten Juniwoche am Ziel in Santiago de Compostela gesetzt. Zwar waren es nur Spanier auf Kurzstrecken durch die Region Galicien. Doch immerhin – der Anfang war gemacht. Nun dürfte der internationale Pilgerbetrieb langsam wieder Fahrt aufnehmen. Drei der Quartiere am Jakobsweg in Spanien haben wir exemplarisch besucht. Das Fazit vorweg: Manches wird nicht mehr so sein wie vorher.
Ohne Computer geht heute fast nichts mehr. Ob im Alltag oder bei der Arbeit – der Rechner ist nicht wegzudenken. Oft verbirgt er sich auch dort, wo man ihn nicht sofort vermutet: im Fernseher, im Auto, ja selbst in der Armbanduhr. Den Markt beherrschen amerikanische und asiatische Hersteller. Den wenigsten ist bewusst, dass der Erfinder des Computers ein Deutscher war: Konrad Zuse. Vor 110 Jahren, am 22. Juni 1910, wurde er in Wilmersdorf (heute ein Stadtteil von Berlin) geboren.
Das Auto ist einer der wichtigsten Motoren der deutschen Wirtschaft. Das haben die Diskussionen um staatliche Hilfen für Unternehmen zuletzt wieder deutlich gemacht. Auf deutsche Wertarbeit auf vier Rädern vertraut seit den 1930er-Jahren auch der Papst. Zum Fuhrpark Johannes Pauls II. gehörte aber auch ein Papamobil aus dem „Ostblock“.
Im Februar hatte das Bundesverfassungsgericht das Gesetz zur Suizid-beihilfe gekippt. Das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung sei verfassungswidrig, hieß es. In der Politik nimmt die Debatte über Sterbehilfe seither an Fahrt auf. Die FDP und die Humanistische Vereinigung haben erste Gesetzentwürfe vorgelegt. Christliche Parlamentarier sondieren noch. Ärzte aber mahnen zur Eile.
Antonius von Padua, der Patron der verlorenen Dinge und der Liebenden, starb in Italien. Geboren wurde er in Lissabon. Hier findet der beliebte Heilige große Verehrung.
Wer hätte das gedacht: Im katholischen Italien gibt es kaum noch kirchliche Feiertage. Mit einem Federstrich wurden die meisten katholischen Feste 1977 im ganzen Land einheitlich gestrichen. Neben den Sonntagen sind seither zwölf weitere Tage als arbeitsfrei anerkannt. Drei davon sind Nationalfeiertage: der 25. April (Tag der Befreiung), der 1. Mai (Tag der Arbeit) und der 2. Juni (Tag der Republik).
Wochenlang waren Museen und Ausstellungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Jetzt dürfen sie wieder öffnen – mit Einschränkungen. Ein Erfahrungsbericht aus der Berliner Gemäldegalerie.
Es wird weiter gelockert bei den Corona-Beschränkungen – und wenn es nach dem „Bundesverband sexuelle Dienstleistungen“ geht, soll das schrittweise auch für die seit 16. März geschlossenen Bordelle und die Prostitutionsbranche insgesamt gelten. Doch darf es hier überhaupt ein Zurück geben?
An diesem Samstag jährt sich der Märtyrertod des Tiroler Pfarrers Otto Neururer zum 80. Mal. Er wurde wegen verbotener Ausübung seines Priesteramts im KZ Buchenwald ermordet. Im Exklusiv-Interview spricht der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler über den Märtyrer und seine Seligsprechung, bleibende Werte und die Wichtigkeit von Zivilcourage auch heute.
Sie ist die wohl bekannteste Biene der Welt. Seit mehr als 100 Jahren summt und schwirrt sie durch die grüne Natur, sammelt Honig und erlebt Abenteuer mit ihren Freunden: Spätestens seit der Zeichen-trickserie der 1970er Jahre ist die Biene Maja (fast) jedem hierzulande ein Begriff. Bereits Mitte der 1920er Jahre war das von Waldemar Bonsels erdachte Insekt erstmals zum Filmstar geworden.
Das Kino hat Geburtstag – und kann angesichts der Corona-Krise und der geschlossenen Lichtspielhäuser gar nicht feiern. Vor 125 Jahren, im Frühsommer 1895, zeigten der Kölner Süßwarenfabrikant Ludwig Stollwerck und der New Yorker Erfinder Thomas Alva Edison der staunenden Öffentlichkeit die ersten Filmaufnahmen Deutschlands. Noch im selben Jahr eröffneten die Brüder Max und Emil Skladanowsky in Berlin das erste kommerzielle Filmtheater der Welt.
In der ersten Lesung an Christi Himmelfahrt wird den Aposteln gesagt: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Viele Predigten lesen daraus: nicht nach „oben“, ja nicht nach „hinten“ schauen! Vor allem: nicht „hochnäsig“ sein! Dann folgt vielleicht der Appell, das Werk, das den Jüngern nach dem Aufstieg des Herrn anvertraut wurde, auf Erden weiterzuführen.
In vielen Teilen Deutschlands hat sich die Corona-Situation deutlich gebessert. Gastronomie und Hotels dürfen langsam wieder öffnen. Kitas und Schulen betreuen wieder mehr Kinder. Andere Länder dagegen hat die Pandemie noch voll im Griff. Keine Weltregion bleibt von den Auswirkungen verschont. Und doch gibt es Stimmen, die Corona auch Positives abgewinnen: Sie sehen durch die Pandemie Solidarität und Nächstenliebe gestärkt.
Brasilien entwickelt sich immer mehr zum Epizentrum der weltweiten Corona-Pandemie. Wissenschaftler befürchten, dass bereits mehr als eine Million Brasilianer infiziert sein könnte. Mitverantwortlich dafür dürfte die Haltung von Präsident Jair Bolsonaro und einflussreicher evangelikaler Sekten sein. Sie lehnen Maßnahmen gegen die Pandemie ab.
Das Coronavirus beherrscht seit Wochen die Welt – und damit auch ein äußerst unangenehmes Gefühl: Angst. Zum Teil entwickeln Menschen krankhaft anmutende Züge, wenn sie Toilettenpapier, Desinfektionsmittel oder Lebensmittel hamstern. Der international anerkannte Angstforscher Borwin Bandelow erklärt im Exklusiv-Interview, woher Ängste kommen und ob sie nach Corona wieder vergehen.
Corona tötet weltweit Hunderttausende. Millionen sind infiziert. Auf dem „Schwarzen Kontinent“ könnte die Pandemie besonders verheerende Folgen haben. Hier trifft das Virus auf zahlreiche Länder mit desolatem Gesundheitssystem.
Spanien macht weltweit Negativschlagzeilen durch die Corona-Pandemie: mit einer der höchsten Zahlen an Todesopfern, überlasteten Krankenhäusern, einer harten Ausgangssperre und Denunziationen (wir berichteten). Doch es gibt auch Lichtblicke – so wie die handfeste Solidarität, die vielerorts Ordensschwestern hinter Klostermauern praktizieren.
Sie heiße Natalia, sagt die tschechische Grenzbeamtin hinter ihrer Atemschutzmaske. So dürfe man sie auch in der Zeitung nennen, fügt sie lächelnd hinzu. Zusammen mit einem Kollegen steht die 24-Jährige seit sieben Uhr früh am deutsch-tschechischen Grenz-übergang Sebnitz in der sächsischen Oberlausitz und passt auf, dass niemand die Absperrung passiert.
In immer mehr Bundesländern gibt es bald eine Maskenpflicht. In Bayern muss ab kommenden Montag beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr eine Mund-Nasen-Maske getragen werden. Doch woher bekommt man so etwas? Unsere Redakteurin Simone Sitta hat mit ihrer Tochter Sonja nach einem kostenlosen Schnittmuster eine Behelfsmaske angefertigt.
Klöster gehören zu den Keimzellen der Braukunst. Viele Braustätten beziehen sich auf diese Tradition und nutzen den Titel „Klosterbrauerei“. Echte Klosterbrauereien und Braubetriebe in kirchlicher Trägerschaft sind indes selten geworden. Die Säkularisation im 19. Jahrhundert ließ ihre Anzahl schrumpfen. Vor allem in Bayern gibt es sie heute noch.
Versorgungslücken gehörten lange der Vergangenheit an. Durch die Corona-Krise könnten Lebensmittel hierzulande wieder knapp werden. Um gegenzusteuern, setzen viele auf eingekochtes Obst oder Gemüse. Vom „Einmachen“ oder „Einwecken“ sprachen schon die Großmütter. Sie meinten damit die Hitzesterilisierung als Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln. Diese stellte ab 1900 eine geradezu revolutionäre Entwicklung für die häusliche Wirtschaft dar.
Keine Schule, alle Veranstaltungen abgesagt, kein Mannschaftssport, keine Besuche bei Freunden oder den Großeltern – für Kinder und Jugendliche ist der coronabedingte Ausnahmezustand nicht einfach zu ertragen. Wie gehen sie damit um?
Ostersonntag ohne den Osterräderlauf: Für den Lügder Dechenverein, der die Traditionsveranstaltung ausrichtet, ist das unvorstellbar. Jahr für Jahr sind Tausende von Menschen dabei, wenn sechs brennende Riesenräder vom Lügder Osterberg ins Tal der Emmer rollen. Weil das 2020 nicht möglich ist, geht der Räderlauf online – und zwar um Punkt 21 Uhr am Ostersonntag, den 12. April: Die Osterräderlauf-Kanäle bei Youtube, Facebook und Instagram zeigen einen Film, der kurzfristig für die Osternacht 2020 gedreht wurde. Er enthält Bilder des Räderlaufs 2019 und aktuelles Material, mit dem die Dechen ein Zeichen für Solidarität und Gemeinschaft setzen wollen. Sichtbare und hörbare Signale des Räderlaufs wird es in Lügde auch geben: Wie immer um 21 Uhr läuten die Kirchenglocken von St. Marien und das Osterkreuz leuchtet in die Nacht. Vielleicht geht auch ein Wunsch der Dechen in Erfüllung: Die Lügder singen an ihren Fenstern mit, wenn zum Ende des Films das Dechenlied (mit Untertiteln) angestimmt wird.
Es ist zehn Uhr am Ostermontag in Traunstein. Auf dem Stadtplatz, zu Füßen der Pfarrkirche, hat sich eine große Menschenmenge gebildet. Aus allen Richtungen treffen Reiter in historischen Kostümen ein. Knapp 400 prächtig geschmückte Pferde werden es schließlich sein, die dem Herold beim Traunsteiner Georgi-Ritt zur kleinen Ettendorfer Kirche folgen, die auf einem Hügel hoch über der Stadt liegt.
Oberministrant Benjamin Nägele aus Ottobeuren hat für alle Ministranten und für interessierte Kinder und Jugendliche ein Paket für die Vorbereitung auf Ostern und für die ganzen Osterferien zusammengestellt.
Jahr für Jahr verkünden sie am Ostersonntag die Auferstehung Christi – und das seit Jahrhunderten. In neun Prozessio-nen in der Oberlausitz ziehen Oster-reiter singend und betend durch Orte und Flure. Dieses Jahr ist alles anders: Wegen der Corona-Pandemie findet das Osterreiten nicht statt. Für Peter Bresan aus Sollschwitz wäre es der 75. Ritt gewesen. Im Interview spricht der 87-jährige Sorbe über die besondere Situation, seine Erinnerungen und Hoffnungen.
Pater Gregor Geiger OFM stammt aus Baden-Württemberg. Seit 20 Jahren lebt der Franziskaner in Jerusalem. Der Autor des Pilgerführers „Im Land des Herrn“ unterrichtet an der Ordens-Hochschule „Studium Biblicum Franciscanum“ in der Jerusalemer Via Dolorosa Hebräisch und Aramäisch. Im Interview spricht der 50-Jährige über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Heiligen Stätten.
Kirchen und Kapellen aus vielen Jahrhunderten prägen die Provinz Palencia und ihre gleichnamige Hauptstadt. Der lebendige Glaube der Menschen im Norden Spaniens zeigt sich gerade in der Karwoche, die hier „Semana Santa“ heißt. Seit Jahrhunderten feiert Palencia das Heilsgeschehen eindrucksvoll, authentisch und ohne Touristenandrang. In diesem Jahr fällt die Tradition der Corona-Krise zum Opfer.
Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Es gibt kaum ein Land, das nicht in irgendeiner Form von der Pandemie betroffen wäre. Immer mehr Menschen stecken sich mit der gefährlichen Atemwegserkrankung Covid-19 an. Zehntausende sind bereits gestorben. Wie erleben die Menschen weltweit den Ausnahmezustand?
Spanien wurde von der Pandemie hart getroffen. Am Wochenende verschärfte die Regierung die Ausgangssperre noch einmal. Der harte Kampf des Staats gegen das Virus ist allerdings oft auch da gnadenlos, wo einzelne Bürger gegen die erlassenen Maßnahmen verstoßen.
Italien ist das erste Epizentrum der Corona-Krise in Europa. Wie lebt man dort mit Ausgangssperre und Kontaktverbot? Ein Augenzeugenbericht von Luise Thiede, die seit vier Jahren in Bologna wohnt:
In Zeiten der Corona gestaltet sich der Alltag immer schwieriger. Angesichts von Schul- und Kitaschließungen, Veranstaltungsverboten und reduzierten sozialen Kontakten bleibt vielen nur die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Wie Berufsleben und Familie irgendwie unter einen Hut gebracht werden können, zeigt der sehr persönlich gefärbte Erfahrungsbericht von Rocco Thiede und Catarina Hofmann-Thiede:
Es ist täglich dieselbe Zahl, die das Pilgerbüro der spanischen Wallfahrtsstadt Santiago de Compostela derzeit meldet: die Null. Diese Null der Ankömmlinge mag vor vielen Jahren vielleicht mal als Ausnahme an einem Wintertag vorgekommen sein – nun ist sie von Dauer. Durch die Corona--Pandemie ist mit dem Zusammenbruch des öffentlichen Lebens in Spanien auch der Betrieb auf dem Jakobsweg komplett zum Erliegen gekommen.
Einst wurden die Menschen hier von Missionaren zum Katholizismus bekehrt. Heute gibt es in Indonesien, dem größten muslimischen Land der Welt, knapp 8,2 Millionen Katholiken – gerade mal 3,1 Prozent. Nicht viel, wenn man sie mit der Gesamtbevölkerung von 262 Millionen vergleicht. Das Land mit seinen Inseln ist ein besonderes Fleckchen Erde. Hier kann man auch besonderen Menschen begegnen.
Das Evangelium des dritten Fastensonntags berichtet, wie Jesus und seine Jünger in eine Stadt in Samarien kamen, „die Sychar hieß“ (Joh 4,5). Der dortige Jakobsbrunnen, an dem Christus mit einer Samariterin ins Gespräch kam, wird noch heute in Ehren gehalten. Ein alter griechisch-orthodoxer Priester kümmert sich aufopferungsvoll um den Ort.
Die Angst vor dem Coronavirus lähmt Deutschland und die Welt. Was die wenigsten wissen: „Corona“ ist nicht nur die Bezeichnung für einen gefährlichen Erreger, es ist auch der Name einer frühchristlichen Heiligen. Die weitgehend unbekannte Märtyrerin gilt auch noch ausgerechnet als himmlische Helferin gegen Seuchen!
Als im November 1989 in Berlin die Mauer fiel, bereitete sich Matthias Wanitschke in Erfurt auf seine Weihe vor. Priester wollte er werden. Daraus wurde nichts. Heute arbeitet der Diplom-Theologe bei der thüringischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des früheren DDR-Staatssicherheitsdiensts und gilt als Experte für das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und SED.
Am 12. März 2000 bat Papst Johannes Paul II. mit einem „Mea culpa“ um Vergebung für Versäumnisse der Kirche und Fehler ihrer Gläubigen. Es war eine seiner herausragenden und zugleich umstrittensten Initiativen zur Jahrtausendwende.
Das Coronavirus legt Deutschland lahm. Auch das Finale des jüdischen Gesangs- und Tanzwettbewerbs „Jewrovision“ in Berlin wurde abgesagt. Im Herbst soll es nachgeholt werden. Die „Jewrovision“ gilt als jüdische Miniaturausgabe des „Grand Prix“, des Eurovision Song Contest (ESC). In den vergangenen Jahren entwickelte sie sich zum wichtigsten Teil der Jugendarbeit in den jüdischen Gemeinden Deutschlands.
Ein unversehrter Sarkophag unter der antiken Curia, einem römischen Versammlungsort, könnte das Grab des Stadtgründers Romulus sein. Das zumindest vermuten Archäologen, die den Steinsarg in der Nähe des Kolosseums gefunden haben. Die Direktorin des Archäologie-Parks glaubt nicht daran. Trotzdem möchte sie Touristen helfen, die Spuren von Romulus zu entdecken.
Der Countdown läuft. Tokio fiebert dem sportlichen Welt-ereignis des Jahres entgegen:
der Sommerolympiade vom 24. Juli bis 9. August. In Japans Hauptstadt werden neue Helden geboren, Rekorde fallen, Tränen rollen. Mehr als 11 000 Sportler werden teilnehmen, 339 Olympiasieger gekrönt – wenn nicht noch ein anderes Fieber die Träume platzen lässt: Das um sich greifende Coronavirus könnte die Olympischen Spiele besiegen.
Ob Jude, Muslim oder Christ: Der Staat Israel müsse jeden gleich und respektvoll behandeln, fordert Jessica Montell. Die 51-jährige Jüdin wurde in den USA geboren und wanderte 1991 nach Israel aus. Dort arbeitet sie als Menschenrechtsaktivistin. Seit zwei Jahren ist sie Geschäftsführerin von HaMoked. Die Organisation, die vom Hilfswerk Misereor unterstützt wird, bietet Palästinensern, die mit israelischen Behörden in Konflikt kommen, kostenlosen Rechtsbeistand. Im Interview spricht Montell über ihre Arbeit und ihre Überzeugungen.
Er gestaltete Heiligenplaketten, Emaille-Tafeln, Bronzeplastiken, Skulpturen und Reliefs. Auch Kerzenständer, Schmuck, Altäre, Taufbecken, Tabernakel, Kirchenportale und vieles mehr in vielen Ländern der Erde gehen auf ihn zurück. Vor 100 Jahren, am 3. März 1920, wurde der Goldschmiedemeister, Bildhauer und Maler Egino Weinert in Berlin geboren.
„Sich Asche aufs Haupt streuen“, „In Sack und Asche gehen“: Die Asche als Zeichen der Bußgesinnung ist sprichwörtlich. Und das nicht erst seit dem Christentum. Dafür bringt die Asche insgeheim schon den ganzen Auferstehungsglauben zum Ausdruck.
Die schwäbische Gemeinde Nordendorf ist für die Archäologen des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege schon lange kein unbekanntes Terrain. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier mehrere hundert Gräber aus dem Frühmittelalter freigelegt. Trotzdem betrachten sie das im vergangenen Sommer in der Nähe davon entdeckte Grab eines Reiters als kleine Sensation. Der jüngste Fund wurde nun vorgestellt.
Wie unterschiedlich man winterliches Brauchtum begehen kann, lässt sich am Beispiel zweier belgischer Städte ablesen. Im flämischen Geraardsbergen soll dem Winter mit den Riten eines Doppelfests, das zum Immateriellen Weltkulturerbe der Unesco zählt, der Garaus gemacht werden. Ein schriller Karneval steht in Stavelot in der Wallonie im Mittelpunkt des nur noch wenig bekannten Fests des Mittfastens.
Mit Konfitüre gefüllt und mit Zucker bestreut ist er das populärste Schmalzgebäck zur Fastnachtszeit: In Bayern und Österreich heißt der schwimmend ausgebackene Klassiker „Krapfen“, in Hessen „Kräppel“. In Berlin sowie in großen Teilen Ostdeutschlands ist das Siedegebäck als „(Berliner) Pfannkuchen“ bekannt. Die Kurzform „Berliner“ ist im Westen Deutschlands sowie in der Schweiz üblich.
Mehr als 2000 Menschen sind der Corona-Epidemie in China bereits zum Opfer gefallen, Zehntausende sind infiziert. Wuhan, wo die Epidemie ihren Anfang nahm, steht wie mehrere andere Städte unter Quarantäne.
Dass der Karneval in Europa insgesamt ein lautes, buntes und schräges Treiben ist, bei dem gängige Kleidungs- und Verhaltensgewohnheiten übergangen werden, scheint unbestreitbar. Eine der Hochburgen der närrischen Aktivität liegt im Norden Italiens: Venedig.
Kaum eine junge Familie kommt an Babyprodukten von Hipp vorbei. Gesicht der Marke ist der deutsche Unternehmer Nikolaus „Claus“ Hipp. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter des Nahrungs- und Babykostherstellers. Der gebürtige Münchner ist Katholik und bezeichnet sich im Exklusiv-Interview als musisch veranlagt. Wichtig sind für den 81-Jährigen das Festhalten an Werten und das Dreigestirn Glaube, Liebe und Hoffnung als Basis für ein wertvolles Leben.
Mit spartanisch eingerichteten Supermärkten und billigsten Preisen versucht eine russische Unternehmerfamilie, im Osten Deutschlands wirtschaftlich Fuß zu fassen. Vertreter der katholischen Kirche kritisieren das Gebaren des Discounters als „Geschäft mit den Armen“.
Die Zahl der Katholiken in Brasilien nimmt seit rund 30 Jahren kontinuierlich ab, jene der Evangelikalen rasant zu. Wird also Brasilien, das größte katholische Land der Erde, schon bald mehrheitlich den Sekten und Freikirchen angehören? Statistiker prognostizieren, dass die Katholiken bereits in zwei Jahren weniger als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen könnten.
Im bolivianischen Städtchen Copacabana befindet sich das Marienheiligtum der Virgen de la Candelaria, Mariä Lichtmess. Der Ruf als wichtigstes Wallfahrtsziel des südamerikanischen Landes gründet sich auf ein wundertätiges Madonnenbildnis, das Francisco Tito Yupanqui 1582 aus Agavenholz schnitzte. Nicht nur an Mariä Lichtmess, sondern auch an jedem Sonntag feiern hier die Bolivianer ein munteres Fest.
Massimo Bottura zählt zu den besten Köchen der Welt, hat drei Michelin-Sterne und durfte vor kurzem vor Papst Franziskus seine Kochkünste unter Beweis stellen. Das erste kulinarische Treffen des Star-Kochs mit dem Papst war auf Anhieb von Sympathie geprägt. Jetzt will der Italiener, angeregt durch die päpstlichen -Initiativen der Barmherzigkeit, Obdachlose in Rom bekochen.
Die Interessenvertretung der Caritas-Mitarbeiter fordert von der Bundesregierung gesetzliche Einschränkungen für befristete Arbeitsverträge. Vor allem will sie, dass die Möglichkeit einer sachgrundlosen Befristung – das heißt, dass der Arbeitgeber ein Arbeitsverhältnis ohne Begründung befristen darf – ausnahmslos gestrichen wird.
Das Anliegen der Caritas ist mehr als berechtigt, denn befristete Arbeitsverträge sind ein großes Problem …
Regina Jonas war die erste Rabbinerin der Welt. Ordiniert wurde sie, weil es aufgrund der Judenverfolgung im Dritten Reich nicht genug Rabbiner gab. Mit Anfang 40 wurde die Geistliche nach Auschwitz deportiert, wo sie starb
Das neue Buch von Kardinal Robert Sarah, dem Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, sorgt nicht nur im Vatikan für Aufregung. Der aus Guinea stammende Kurienkardinal behauptet, er habe sein Buch über den Zölibat in Absprache mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. verfasst. Da Benedikt zum Buch auch einen Beitrag beisteuerte, wurde er auf der Titelseite als Co-Autor geführt. Eine Mitautorschaft des emeritierten Papstes dementierte sein Privatsekretär jedoch in der vorigen Woche.
Lesotho nennt sich wegen seiner Lage stolz das „Königreich im Himmel“. Auf einem von hunderten Hügeln, die die Hauptstadt Maseru säumen, wird 2017 eine Frau aus nächster Nähe erschossen. Zwei Tage später wird ihr Ehemann als Ministerpräsident des afrikanischen Königreichs vereidigt. Nun deuten neue Indizien auf einen Auftragsmord hin. Der Regierungschef kündigte nun seinen Rücktritt an. Und die neue First Lady ist auf der Flucht.
Die Idee ist einfach: Statt Obdachlose in engen, muffigen Notbehausungen zusammenzupferchen, übernachten sie in Berlin seit geraumer Zeit in einem großen Zeltgewölbe. Dort finden sie Ruhe, Privatsphäre und Platz für alle. Erdacht hat die klimatisierte Winterunterkunft ein Unternehmer aus Österreich. Kurz vor seinem Tod ließ er das Zelt errichten.
Sie sind grün, leben im Wasser und sind genügsam – und in Zukunft könnten sie das Klima positiv beeinflussen: Algen. Aus ihnen könnte Flugbenzin gewonnen werden, wodurch mehr Kohlendioxid verbraucht als erzeugt wird. Das könnte der Erwärmung der Erde Einhalt gebieten. Oder aus den Algen werden Karbonfasern gewonnen, die als neuartiger Baustoff zum Einsatz kommen – leichter als Aluminium und genauso stark wie Stahl.
Menschen, die während der national-sozialistischen Diktatur als sogenannte „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt beziehungsweise in Konzentrationslagern inhaftiert wurden, sollen nach dem Willen des Bundestages als NS-Opfer anerkannt werden. Zu ihnen zählen die sogenannten vergessenen Frauen von Aichach. In der bayerischen Stadt soll künftig ein Denkmal an sie erinnern.
Die ganze Welt redet vom Klimaschutz, von den Gefahren des CO2-Anstiegs und von Maßnahmen, auf erneuerbare Energie umzusteigen. Die Abtei Münsterschwarzach bei Würzburg belässt es nicht beim Nachdenken. Durch verschiedene Maßnahmen haben die Mönche eine erfreuliche Energiebilanz erreicht.
Es ist kurz vor 18 Uhr. Der Saal im Kleinen Schauspiel Oberammergau füllt sich an diesem Samstagabend: Und zwar überwiegend mit jungen Männern, die auffallend lange Haare und Bärte tragen. Ein Treffen junger Liebhaber der 1960er und -70er Jahre? Hippies unter sich?
Theodor Fontane, dessen Geburtstag sich am 30. Dezember zum 200. Mal jährt, gehört zu den Hauptvertretern des „poetischen Realismus“. Hinter fiktiven Romanfiguren steht hier die Kritik an realen Verhältnissen in Gesellschaft, Politik und Kirche. Bei Fontane haben Religion und Geistlichkeit auch einen festen Platz, weil er sie als Wahrer von Geschichte und Identität wertschätzt.
Licht, Leben, Liebe: Maximilian Heim OCist, Abt des Stifts Heiligenkreuz im Wienerwald, macht sich Gedanken zur Weihnacht
Das Waisenhaus „La Crèche“ (die Krippe) in Bethlehem kümmert sich um Findelkinder und Kinder aus armen oder getrennt lebenden Familien. Viele Kinder sind aus Vergewaltigungen oder Inzest entstanden. Ihre Mütter waren oft gezwungen, sie abzugeben. Oft haben die Kinder Traumatisches erlebt. Die Vinzentinerinnen wollen den Kleinen einen Platz und ein Stück Geborgenheit geben. Doch die christliche Einrichtung hat in Palästina mit großen Hürden zu kämpfen.
Rechtzeitig zu Weihnachten ist die Krippe, worin Jesus der Überlieferung nach als Neugeborenes lag, nach Bethlehem zurückgekehrt. Zumindest ein kleiner Teil davon. Der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Leopoldo Girelli, übergab das Geschenk von Papst Franziskus, ein Holzstück der Reliquie, feierlich dem Franziskaner-Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton.
Den Widerstand der „Weißen Rose“ gegen die Nazis kennt fast jeder. Auch in der DDR gab es eine Art „Weiße Rose“. Sie richtete sich gegen den Stalinismus und die rote Diktatur auf deutschem Boden: Schüler im thüringischen Altenburg bastelten einen Störsender, mit dem sie zu Stalins Geburtstag auf Sendung gingen.
Vor fünf Jahren lief das Nato-Kampfmandat in Afghanistan aus. Seither sind noch rund 1000 deutsche Soldaten am Hindukusch stationiert. Sie bilden im Rahmen von „Resolute Support“ einheimische Sicherheitskräfte aus. Den Advent erleben die Deutschen fern der Heimat.
Es gibt Menschen, die nicht zu feiern verstehen. Die Hauptfigur in „Die Geister der Weihnacht“, dem aktuellen Stück der Augsburger Puppenkiste, hasst sogar das Fest der Feste. Aber auch mit seinen Mitmenschen geht dieser schrullige Geldverleiher nicht gerade gütig um. Doch kurz vor dem Weihnachtsabend erscheinen ihm einige Geister und das Wunder geschieht: Der Geizhals wandelt sich zu einem liebevollen und großherzigen alten Mann.
Rund 20 Prozent der Bevölkerung sind durch eine Behinderung im Alltag beeinträchtigt, die meisten im Bereich der Sinnesorgane. Zum Welttag der behinderten Menschen am 3. Dezember hat Papst Franziskus ein verstärktes Engagement für Betroffene auch innerhalb der Kirche gefordert. Eine Möglichkeit zur Unterstützung bietet die Hör- und Sehbehindertenseelsorge.
Thomas Sternberg, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), und Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wenden sich mit einer Videobotschaft zum Synodalen Weg an die Gläubigen.
Das Christkind in der ärmlichen Krippe im Heiligen Land? Diese Geschichte, der kirchliche Kern des Weihnachtsfests, bleibt in den USA immer häufiger außen vor. Christmas – das Wort ist verwandt mit der deutschen Christmette – ist zum Selbstläufer geworden. Der Emotions- und Geschenke-Parcours funktioniert auch ohne den religiösen Hintergrund.
2010 töteten zwei Mediziner ein Zwillingsmädchen, das an einer schweren Hirnschädigung litt, während des Kaiserschnitts. Dafür wurden sie nun zu Bewährungsstrafen verurteilt. "Menschwerdung" des Fötus beginnt laut Gesetz mit dem Geburtsbeginn, sagt das Gericht. Für unsere Kommentatorin Anna Maria Linder,Vorsitzende des Bundesverband für Lebensrecht (BLV), ist der Fötus schon von Anfang an Mensch.
Es war wohl weit mehr als ein kleiner imagepflegender Beitrag zu mehr Grün im Vatikan, als Papst Franziskus in den Vatikanischen Gärten einen Baum pflanzte. Die Steineiche aus Assisi soll Christen in aller Welt als Symbol der Hoffnung dienen: der Hoffnung darauf, dass die großen ökologischen Probleme auf der Erde, wie sie etwa bei der Amazonas-Synode zur Sprache kamen, gelöst werden können. Dafür muss die Verantwortung für die Schöpfung noch mehr Gewicht innerhalb der Kirche erhalten.
„Ich setzte mich also an meine Schreibmaschine und schrieb: ‚Das Land, in dem Lukas der Lokomotivführer lebte, war nur sehr klein.‘ Das war der erste Satz, und ich hatte nicht die geringste Vorstellung, wie der zweite heißen würde.“ Michael Ende ließ sich von seiner im wahrsten Sinn endlosen Fantasie treiben. Das Resultat war eines der bekanntesten und charmantesten Kinderbücher aller Zeiten. Heute vor 90 Jahren wurde der Schriftsteller geboren.
30 Jahre liegt der Mauerfall mittlerweile zurück, der Anfang vom Ende des „real-existierenden Sozialismus“ im Osten Deutschlands. Lange her also. So lange, dass manch einer schon wieder beginnt, die SED-Diktatur zu verklären. Kein Unrechtsstaat sei die DDR gewesen, hört man von Linken und Grünen. Alles also gar nicht so schlimm? Bürgerrechtler wie Freya Klier widersprechen.
Der Antisemitismus in der arabischen Welt fiel nicht vom Himmel, sondern kam aus Berlin. So lautet verkürzt die umstrittene These des deutschen Politikwissenschaftlers Matthias Küntzel. 1937 exportierte demnach die Nazi-Broschüre „Islam und Judentum“ eine neue Form von Judenhass. Erstmals sei so die Idee eines zu bekämpfenden „Weltjudentums“ in der muslimischen Welt gestreut worden.
Die Hilfe des Papstes für Benachteiligte, Obdachlose und Flüchtlinge beschränkt sich nicht nur auf jene in Rom. Im Auftrag von Franziskus hat sein Beauftragter für Nothilfe in Nord- und Süditalien neue Projekte gestartet. Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski war kürzlich deshalb viel unterwegs.
Viele Jahrhunderte lang war der 5. November einer der wichtigsten englischen Feiertage. An diesem Tag wollte Guy Fawkes, ein katholischer Offizier des Königreichs England, in London ein Sprengstoff-Attentat auf dessen König Jakob I. und das englische Parlament versuchen.
Der Tod gehört zum Leben. Zum klassischen Ablauf einer Portugalreise gehört nicht unbedingt ein Friedhof. Gleichwohl ist er als Ort des Gedenkens, der Erinnerung und als Indikator kultureller Unterschiede sehr aufschlussreich. Dazu zwei Beispiele aus dem südportugiesischen Dorf Cacela Velha und der Hauptstadt Lissabon, ferner zwei zunächst fremd wirkende Knochenkapellen in Faro und Évora, hinter denen ein klares Konzept steht.
Offiziell herrscht in den Ländern des Nahen Ostens Religionsfreiheit. Offiziell darf dort jeder für seinen Glauben werben. Doch wie so oft in muslimisch dominierten Ländern klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Beispiel: die Türkei. Immer öfter werden hier Christen zur Zielscheibe muslimischer Scharfmacher – mit offizieller Billigung durch Regierungsstellen.
Eigentlich sollte Frieden herrschen zwischen Israel und Jordanien. Doch auch 25 Jahre nach Unterzeichnung des Abkommens wirkt die gemeinsame Grenze beider Staaten so, als träfen dort verfeindete Nationen aufeinander. Das Misstrauen sitzt tief.
Mehr als 200 000 Menschen sind nach dem Einmarsch der türkischen Armee im kurdischen Norden Syriens auf der Flucht, darunter 70 000 Kinder. Nach Ansicht von Hilfswerken droht ein „Ethnozid“, die Vernichtung der kulturellen und religiösen Identität von Kurden, Christen und Jesiden.
Das Evangelium berichtet, wie Jesus mit dem Boot über den See Genezareth ans andere Ufer übersetzte. Dort traf er einen Besessenen, der von bösen Geistern geplagt wurde. Jesus trieb sie ihm aus, woraufhin die Dämonen in Schweine fuhren. Die Begebenheit soll im Land der Gadarener, im Gebiet von Gerasa oder in dem der Gerasener stattgefunden haben. Nun geben archäologische Funde Aufschluss darüber, wo sich diese Tat Jesu wirklich abgespielt haben könnte.
Anderthalb Jahre lang war der indische Salesianerpater Tom Uzhunnalil Gefangener einer islamistischen Terrormiliz im Jemen, die dem „Islamischen Staat“ nahestehen soll. Dann wurde er freigelassen. Im Interview spricht er über die schwere Zeit und was ihm in Geiselhaft geholfen hat.
Immer wieder segneten Geistliche in der Geschichte Waffen für den Krieg und beteten für den Sieg. Alles Geschichte? Nein, findet Thorsten Fels.
Wer an Pilger denkt, denkt meist an Fußgänger auf dem Weg zu einem großen Wallfahrtsort – etwa auf dem spanischen Jakobsweg, der nach Santiago de Compostela führt, der legendären Grablege des Apostels Jakobus. Pilgern geht aber auch mit dem Fahrrad. Eine besondere Anlaufstelle haben Radpilger im Wuppertaler Westen: Seit Februar ist die Kirche St. Ludger in Vohwinkel Fahrradkirche und Wallfahrtsstätte der „Madonna del Ghisallo“.
Seine Seligsprechung hatte Papst Benedikt XVI. in England noch persönlich vorgenommen. Neun Jahre später wird Kardinal John Henry Newman von Papst Franziskus in Rom heiliggesprochen, Wer war der britische Gottes- und Kirchenmann?
Im September hat die erstmalige Entdeckung von Wasserdampf auf einem fernen Planeten außerhalb des Sonnensystems den Spekulationen über die Existenz außerirdischen Lebens neue Nahrung gegeben. Zunehmend beschäftigen sich auch Theologen mit der Frage: Ist die Erde der einzige belebte Planet? Oder hat der Mensch Geschwister in fernen Welten?
Die Meldung des Wissenschaftsjournals „Nature Astronomy“ erregte weltweit Aufsehen. Astronomen haben demnach zum ersten Mal in der Atmosphäre eines sogenannten Exoplaneten Wasserdampf nachgewiesen. Die Gashülle jenes rund 110 Lichtjahre entfernten Planeten namens K2-18b, welcher von allen bisher entdeckten als am ehesten bewohnbar gilt, könnte bis zu 50 Prozent Wasser enthalten, heißt es.
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg warf kürzlich den Staats- und Regierungschefs beim Uno-Klimagipfel in New York vor, ihr durch Versagen die Kindheit gestohlen zu haben. Birgit Kelle nimmt Stellung.
Brennende Regenwälder, verheiratete Priester, heidnische Einflüsse in die Kirche: Die Amazonas-Synode hat sich zu einem Politikum entwickelt. Doch was erwarten die Betroffenen, die Bewohner des Amazonasgebiets von diesem Treffen? Um deren Anliegen zu verstehen, verbrachte Rom-Korrespondent Mario Galgano eine Woche bei den Menschen in Ecuador.
Mittelmäßig? Meisterhaft? Die Kritiker sind sich uneins. Am 26. September startet der Film „Gelobt sei Gott“ in den deutschen Kinos. Ein guter Film über skandalöse Missbrauchsfälle in Frankreich? Ein schlechter? Fraglos: ein wichtiger.
Zum „Saturday for Life“ begrüßte die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht (BVL), Alexandra Linder, Tausende Teilnehmer vom Baby bis zur Großmutter vor dem Reichstag. Der Marsch für das Leben war in diesem Jahr noch bunter und internationaler. 8000 Teilnehmer waren am Samstag aus ganz Deutschland nach Berlin gereist.
Lange Zeit wurden in den Bistümern Gotteshäuser gebaut, die aussahen „wie immer“ – also so, wie man sich die traditionelle Kirche vorstellt. Ab den 1920er Jahren übertrugen sich neue Stilrichtungen in der Architektur nach und nach auch auf den Kirchbau.
Seit 40 Jahren gehört die Höhle von Lascaux in der südwestfranzösischen Dordogne zum Weltkulturerbe der Unesco. Die altsteinzeitlichen Wandmalereien, die dort im September 1940 von vier Jugendlichen entdeckt wurden, zeigen eindrucksvoll, zu welchen Kulturleistungen der frühe Homo sapiens fähig war – und wie falsch die Vorstellung vom primitiven Höhlenmenschen ist. Führend bei der Erforschung waren zwei Priester.
Weil er kein passendes Bilderbuch als Weihnachtsgeschenk für seinen Sohn fand, schritt der Arzt Heinrich Hoffmann selbst zur Tat: Sein „Struwwelpeter“ sollte ein Klassiker der Kinderliteratur werden. Vor 125 Jahren, am 20. September 1894, ist der Autor gestorben.
Das deutsche Reinheitsgebot ist nichts, was man gemeinhin mit dem Heiligen Land verbindet. Und doch: Im Westjordanland braut eine palästinensische Familie ihr Bier streng nach deutschem Vorbild. An diesem Wochenende feiern die Khourys ihr „Oktoberfest“.
Die barocke Klosterkirche von Einsiedeln mit ihrem Gnadenbild der Schwarzen Madonna ist das wohl bekannteste Wallfahrtsziel der Schweiz. An diesem Samstag feiert das Kloster sein höchstes Fest, die Engelweihe. Es erinnert an die Überlieferung, wonach am 14. September 948 Christus in Begleitung von Heiligen und Engeln die Kapelle geweiht haben soll.
Es war gewissermaßen Liebe auf den ersten Blick. Denn mit ihren Augen haben die Orang-Utans Benni Over in ihren Bann gezogen. „Ihre Augen berühren in der Seele“, findet der junge Mann aus Niederbreitbach im Norden von Rheinland-Pfalz. Die erste Begegnung mit den rothaarigen Menschenaffen im Berliner Zoo ist nun schon viele Jahre her. Aber sie faszinieren ihn bis heute. Mit großem Engagement setzt er sich für die Tiere ein. Dass er unter schleichendem Muskelschwund leidet und seit seiner Pubertät fast vollständig gelähmt ist, hält den 29-Jährigen dabei nicht auf.
Frankreichs Hauptstadt ist Paris. Das weiß jedes Kind. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs war das anders: Damals war die schwäbische Kleinstadt Sigmaringen im Donautal für etwas mehr als ein halbes Jahr Sitz der französischen Regierung – zumindest offiziell. Das mit den Nazis kollaborierende Vichy-Regime war da schon längst eine Marionettenregierung ohne reale Macht.
5. September 1979. In Simbabwe haben die letzten Stunden im Leben eines Einsiedlers begonnen. Guerilla-Kämpfer drängen den bärtigen Mann mit langem Haar in den Busch. Dann durchdringen Kugeln aus einer Kalaschnikow den Körper des Eremiten. Kurz darauf begibt sich eine Reihe wundersamer Ereignisse: Ein weißer Vogel flattert über der Leiche, seine Peiniger meinen, Gesänge zu hören, wo weit und breit niemand ist außer ihnen. Zum 40. Todestag beginnt jetzt der Prozess zur Selig- und Heiligsprechung jenes Mannes: Wer war dieser John Bradburne, der sich zu Lebzeiten als „Gottes Witzbold“ bezeichnete?
Die Currywurst gilt geradezu als Inbegriff deutscher (essbarer) Alltagskultur. Im Laufe der Jahrzehnte hat sie sich zu einem der beliebtesten Gerichte an Imbissständen und in Kantinen entwickelt – ungeachtet der vielen Skeptiker, für die solcherlei „Fastfood“ schlicht als ungesund gilt. Die Geschichte der deutschen Spezialität beginnt vor genau 70 Jahren.
„Ich wüsste keinen Ort, der reizvoller und herrlicher wäre als Biarritz“, schwärmte der Dichter Victor Hugo, als er 1843 hier in Südwestfrankreich am Atlantik Station machte. Mit der Idylle war es vor wenigen Tagen vorbei, als Biarritz beim G7-Gipfel im Fokus der Weltöffentlichkeit stand.
Katholizismus gehört auf Sardinien zum Leben. Das ist Tradition. Fast jeder der rund eineinhalb Millionen Einwohner bezeichnet sich als gläubig. Doch immer weniger Menschen gehen am Sonntag in die Heilige Messe – so auch im Urlaubsparadies Porto Cervo. Doch am 28. August wird es noch einmal richtig voll in und um die Kirche Santa María di Stella Maris: Sie feiert ihr Patrozinium mit einer Bootsprozession.
Im kleinsten Staat der Welt gibt es eine eigene Krankenstation. Nach dem Attentat auf Johannes Paul II. 1981 wurde sie ausgebaut und dient heute als Anlaufstelle für kranke Vatikan-Mitarbeiter sowie für verletzte Pilger. Unter Papst Franziskus kam eine weitere Funktion hinzu: Die Krankenpfleger des Papstes kümmern sich vermehrt auch um die Randgruppen in Rom.
Eine Sommerwoche stromabwärts paddeln auf der Loire von Decize nach Cosne-Cours-sur-Loire. Das ist kein Selbstläufer, sondern eine gut 100 Kilometer lange Herausforderung – und führt von Kirche zu Kirche.
Vom Markusplatz in Venedig bis zum Petersplatz im Vatikan: Etwa zehn Tage brauchte der Italiener Manuel Giuge für die rund 480 Kilometer. Er legte die Strecke nicht etwa mit dem Auto oder Zug zurück. Und zu Fuß nahm er den Pilgerweg schon gar nicht auf sich. Denn der 33-Jährige leidet an einer Muskeldystrophie und sitzt deshalb im Rollstuhl. Mit einem für die lange Reise extra vorbereiteten Gerät nahm er die Strecke unter die Räder.
Peace, love and happiness – Frieden, Liebe und Glück: Das waren von 1967 an die Prinzipien der Hippie-Bewegung. Im August 1969 erlebte sie mit dem Woodstock-Festival vom 15. bis 18. August ihren Höhepunkt und zugleich Abgesang. Eine Woche zuvor begingen die Blumenkinder der „Manson Family“ im Drogenrausch sieben Morde und offenbarten die Kehrseite von Flowerpower. Höchste Zeit für den Wandel, meinte der Zeitgeist, und besann sich auf eine neue Heilsbotschaft. Diesmal aber eine ganz alte.
In Zeiten von Flüchtlingskrise und Rechtspopulismus ist das Thema Freiheit in Deutschland vielleicht wichtiger denn je. Das Kulturprogramm zum Augsburger Hohen Friedensfest hat „Freiheit“ in diesem Jahr als Kernthema. Dazu hat die Stadt vom 24. Juli bis zu dem bundesweit einzigartigen Feiertag am 8. August an rund 40 Orten etwa 75 Veranstaltungen geplant. Bundespräsident a. D. Joachim Gauck war bei der Eröffnung des Kulturprogramms dabei. Im Exklusiv-Interview unserer Zeitung spricht der 79-Jährige über die Grenzen der Freiheit, Rechtspopulismus und Toleranz.
Eine kleine französische Ordensgemeinschaft erhält Unterstützung vom Vatikan. Das Besondere an dieser Gemeinschaft: Die meisten der 21 geweihten Frauen haben das Down-Syndrom.
Der Glaube schenkt den Menschen ein erfülltes Leben, sagt Stephan Delan. Seit 2015 amtiert der katholische Geistliche als Pfarrer von Ralbitz westlich von Bautzen. Zu seiner Gemeinde gehört Rosenthal – für Deutschlands slawische Minderheit, die Sorben, ein zentraler Wallfahrtsort. An diesem Wochenende wird es an dem beschaulichen Ort der Einkehr laut: Rosenthal feiert das „Gigfestival“.
Vor 100 Jahren, am 31. Juli 1919, wurde die Weimarer Reichsverfassung beschlossen, am 11. August trat sie in Kraft – und mit ihr der „Ablösebefehl“, der die sogenannten Dotationen an die Kirchen eigentlich beenden sollte. 100 Jahre später zahlen die Bundesländer noch immer rund 550 Millionen Euro an die katholischen Bistümer und die evangelischen Landeskirchen – Gelder, die in Seelsorge, Krankenversorgung oder Kinderbetreuung fließen.
Lana Rebhan ist 15 Jahre alt und führt in ihrer Familie den Haushalt fast allein. Ihr Vater ist schwerkrank, ihre Mutter muss arbeiten. Sie ist mit diesem Schicksal nicht allein. Hunderttausende Kinder und Jugendliche in Deutschland kümmern sich um pflegebedürftige Angehörige.
Nachdem das Grab von Jakobus dem Älteren entdeckt wurde, gründete König Alfonso II. von Asturien dort eine Wallfahrtskirche. Seitdem erfreut sich der Jakobsweg immer größerer Beliebtheit.
Sie war ein sagenumwobener Kultgegenstand des Volkes Israel: Die Bundeslade enthielt nach biblischer Darstellung unter anderem die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten, die Mose von Gott erhielt. Bis heute ist sie das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel. Nach der Eroberung Jerusalems verliert sich ihre Spur. Laut der äthiopisch-orthodoxen Kirche befindet sie sich in Aksum.
Konzentrationslager – allein die Bezeichnung lässt schaudern. Für viele Gegner des NS-Regimes, die in einem der zahlreichen KZs einsaßen, waren sie Orte des Grauens. Willkür und Gewalt waren an der Tagesordnung. Hoffnung gab manchem Häftling die Religion. Ja, selbst in Lagern und Haftstätten des NS-Regimes wurde gebetet, gab es ein geistliches Leben. Die Forschung dazu steht noch am Anfang.
In Wallfahrtskirchen geht es ruhig zu, könnte man meinen. Still und im Gebet versunken stellt man sich die Besucher solcher Orte vor. Zweifellos trifft dies auch auf das beschauliche Waghäusel zu. Seit drei Jahren gehören aber auch wummernde Beats und quietschende Gitarrenriffs zu dem Wallfahrtsort nördlich von Karlsruhe. Das christliche „Gigfestival“ macht hier Station.
Eine außergewöhnliche Begegnung am bestgeschützten Ort der Vatikanischen Gärten: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. traf sich mit Massimo Franco, einem Redakteur der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. Wie der Journalist die Begegnung erlebt hat, beschrieb er jetzt in einem viel beachteten Artikel. Mit freundlicher Genehmigung des „Corriere“ veröffentlicht unsere Zeitung daraus Auszüge, die Redakteurin Romana Kröling für uns übersetzt hat.
Küsse drücken Liebe, Freundschaft und Zuneigung aus. Tausende Küsse verteilt der Mensch im Laufe seines Lebens, die meisten auf Wangen und Mund. Auf das durchschnittliche Menschenleben hochgerechnet kommen einige Wochen der „Knutscherei“ zusammen, haben Wissenschaftler ermittelt. Das war nicht immer so, zeigt ein Blick in die Geschichte.
„So lange mir Gott den Atem schenkt!“, pflegt er selbst zu sagen. So lange will Erwin Kräutler weitermachen: Als „Amazonas-Bischof“ ist er auf der ganzen Welt bekannt. Mehr als zwei Drittel seines Lebens setzt er sich schon für die Menschen im Amazonasgebiet ein. 35 Jahre war Kräutler Bischof in Xingu. Zwar konnte er diese Aufgabe mittlerweile abgeben, richtig in den „Ruhestand“ ist er aber keineswegs getreten. Am 12. Juli feiert Kräutler seinen 80. Geburtstag.
Einmal im Jahr verwandelt sich Bretten, gut 20 Kilometer östlich von Karlsruhe, in einen spätmittelalterlichen Marktflecken. Beim traditionellen Peter-und-Paul-Fest, das stets um den Gedenktag der beiden Heiligen Tausende Schaulustige aus nah und fern anzieht, erinnert die Kraichgaustadt an die Belagerung durch württembergische Truppen im Jahr 1504. Ein großer Umzug ist Höhepunkt des Historienspiels, das zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands gehört.
Beten verboten? Ja – mit wenigen Ausnahmen. In Eritrea herrscht offiziell zwar Religionsfreiheit, allerdings nur solange man sich an die strengen Spielregeln des Regimes hält. Das hat zu heftigem Streit zwischen der katholischen Kirche und der Regierung geführt.
Für die einen ist es Neugier, für andere sportlicher Ehrgeiz oder die Suche nach Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Manchen treibt aber noch immer ein bestimmtes Anliegen zur Wallfahrt. So wie die junge Frau, deren Bruder seit seinem Autounfall mit dem Tod kämpft. Für ihn zu beten hat sich die Schwester deshalb vorgenommen, die sich auf den weiten Weg nach Walldürn gemacht hat. Zum Heilig-Blut-Altar, der einmal jährlich für vier Wochen zum Treffpunkt der Gläubigen wird.
Als der Genozid an den Tutsi in Ruanda wütete, war Pater Hans-Michael Hürter dort Missionar. Opfer und Täter kamen aus seiner Pfarrgemeinde, in seiner Kirche wurden hunderte Menschen abgeschlachtet. Am 23. Juni 1994 begann Frankreich schließlich die militärische Opération Turquoise zur Beendigung des Völkermords. Doch die Bilder des Massakers bleiben in Pater Hürters Kopf.
Für viele ist der Hund nicht nur ein Haustier. Gerade in unruhigen Zeiten ist er ein treuer Begleiter in den Aufs und Abs des Lebens. Grund genug, auf die besondere Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeinern zu blicken.
„Ich glaube, dass Leben Grenzerfahrung ist, und auch Glaubenswege Grenzerfahrungswege sind – weil nicht alles absehbar und klar geregelt ist“, sagt der ehemalige Manager aus Isny im Allgäu. Heute bietet er Bergexerzitien an.
Mario Botta, der 76-jährige Schweizer Stararchitekt, hat in seinen 51 Berufsjahren mehr als 100 Gebäude entworfen – und das nicht nur im heimischen Tessin, sondern auch in den USA, Japan und China. Unter seinen Werken sind Einfamilienhäuser, Banken, Sportstätten und Museen. Am liebsten aber, sagt Botta, plane er „sakrale Räume“.
Die Gender-Ideologie, die den Unterschied und die natürliche und gegenseitige Ergänzung von Mann und Frau leugnet, ist nicht hinnehmbar. Das steht in einem Dokument der vatikanischen Bildungskongregation, das am Montag veröffentlicht wurde.
Die Ankündigung der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz, ihre Bistumszeitungen bis 2023 einzustellen, lässt manchen an ein Ende der konfessionellen Publizistik denken. 1941, ausgerechnet an Pfingsten, war es schon einmal so weit: Alle kirchlichen Zeitschriften mussten auf Anordnung der Nazis ihr Erscheinen einstellen.
Nach einer Leserreise entlang der Touristik-Straße Via Sacra in den Regionen Oberlausitz, Niederschlesien und Nordböhmen im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien im Jahre 2015 standen dieses Mal bisher noch nicht bekannte Stationen auf dem Reiseprogramm. Sehen Sie hier die Fotos unseres Redakteurs Gerhard Buck, der die Reisegruppe begleitete.
Am 6. Juni jährt sich der Todestag Hans Georg von Ribbecks zum 260. Mal. In der Literatur unsterblich machte ihn der Schriftsteller Theodor Fontane in seiner Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“.
Der Besuch von Papst Franziskus in Rumänien hat ein Land ins Bewusstsein gerückt, bei dem viele Menschen an Korruption, Diktatur oder den Grafen Dracula denken. Dabei hat das Land, das seit 2007 zur EU gehört, neben einer spannenden Vergangenheit eine Vielzahl landschaftlicher und kultureller Reize zu bieten.
Wie ein Entdecker auf Expedition: Als Vorbild und Trainer motiviert Juan Ruiz Kinder und Jugendliche mit Sehbehinderung, ihre Umgebung zu erkunden und neugierig zu sein. Dafür bringt er ihnen eine einzigartige Technik bei.
Köstlich, cremig und aus Insekten gewonnen – mit dieser neuen Kreation sorgte vor Kurzem ein Eishändler im südafrikanischen Kapstadt weltweit für Schlagzeilen. Auf dem Schwarzen Kontinent ist seine Erfindung nicht das erste Unikat in einer Reihe kulinarischer Seltsamkeiten.
Die meisten Vertreter muslimischer Verbände werden nicht müde zu betonen, der Islam sei eine Religion des Friedens. Terror, Hass und Hetze seien keine Erscheinungsformen des „wahren“ islamischen Glaubens. Was aber lehrt der Islam wirklich, in Schulen und im Gottesdienst? Der deutsche Fernsehjournalist Constantin Schreiber hat nachgeforscht – und Erschreckendes aufgedeckt.
Der philippinische Bischof Pablo Virgilio Siongco David von Kalookan erhält für seinen Einsatz für Drogensüchtige Unterstützung vom Papst. Diese hat ihm Franziskus beim Ad-limina-Besuch vorige Woche zugesagt. Im Interview mit unserer Zeitung berichtet Bischof David von dem Gespräch mit dem Papst, vom Drogenkrieg der philippinischen Regierung und von Todesdrohungen, die er erhalten hat.
Das Religiöse ist fast mit Händen zu greifen: Jedes Jahr, am "Blutfreitag", dem Tag nach Christi Himmelfahrt, versammeln sich Gläubige im oberschwäbischen Weingarten mit tausenden Reitern, Musikern und Gläubigen, Europas wohl größte Reiterprozession, kann beginnen.
Noch kennt sie in Deutschland kaum einer. Aber schon bald wird sich das Leben von Naomi Scott auf den Kopf stellen. Als Prinzessin Jasmin ist sie derzeit in der Neuverfilmung des Disney-Klassikers „Aladdin“ zu sehen. Kraft für ihre Arbeit und ihr Leben schöpft die 26-jährige Britin aus ihrem christlichen Glauben.
Josef Wilfling war 22 Jahre bei der Münchner Mordkommission, davon sieben Jahre als deren Leiter. In seine Dienstzeit fallen der Mord an „Modezar“ Rudolph Moshammer und die Terrorserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Kürzlich ist im Heyne-Verlag ein neues Buch des Ermittlers erschienen. Im Interview spricht Wilfling über seine Vernehmungsmethoden und verrät, warum man einen Beschuldigten nicht zu Hause verhören sollte.
Venedig, Genua, Madrid, Bozen, Florenz, Innsbruck, Köln und Lübeck: Das sind nur ein paar der Städte, an denen die Handelsfamilie Fugger Standorte hatte, Rohstoffe abbauen ließ oder Geschäfte machte. Es zog sie „von Augsburg aus in alle Welt“. So lautet das Motto der neuen Sonderausstellung im Puppentheatermuseum „Die Kiste“, das anhand von 123 Puppen aus Figurentheatern, die heute in diesen Orten beheimatet sind, Handelsrouten der Fugger darstellt.
Wie wird man eigentlich Ministrant? Welche Aufgaben hat man? Benjamin Nägele hat Fragen wie diese schon oft gehört. Immerhin betreut der junge Mann als Oberministrant in Ottobeuren eine Schar von 180 Messdienern. Behutsam und spielerisch führt er mit seinem Team Jungen und Mädchen an den Dienst am Altar heran.
Freiheitsrechte waren für die Menschen in Äthiopien lange nur ein Traum. Autokraten und Diktatoren beherrschten das Land. Seit rund einem Jahr macht Äthiopien durch einen Neuanfang von sich reden, der bis dato unbekannte politische Freiheitsrechte mit sich bringt. Unser Reporter Rudolf Stumberger war vor Ort und wirft einen Blick auf Entwicklungen und Glanzpunkte eines der ältesten christlichen Länder der Welt.
Seit über 200 Jahren gelten die USA als sicherer Hafen für Juden in der Diaspora. Viele sind vor Krieg und Verfolgung über den Atlantik geflohen. Dort trafen sie auf eine Gesellschaft, in der sie frei leben konnten. Antisemitismus galt in den USA als praktisch undenkbar. Heute nicht mehr. Die Präsidentschaft von Donald Trump verändert die Atmosphäre im Land. Zwar hat Trump den Judenhass erst kürzlich wieder verurteilt. Rechtsextreme fühlen sich durch den Präsidenten dennoch in ihrem Tun bestärkt.
Eine großzügige Spende des Papstes an Migranten in Mexiko sorgt für heftige Diskussionen vor allem in den Vereinigten Staaten. Es handelt sich um einen großen Teil des Peterspfennigs – jener Spende, die weltweit gesammelt und vom Papst für wohltätige Zwecke eingesetzt wird.
Seit 1957 gibt es in Deutschland einen Militärseelsorge-Vertrag mit den Kirchen. Damals waren fast alle Bundeswehrangehörigen Christen. Heute sind es von knapp 200 000 Soldaten nur noch etwa die Hälfte, für die rund 100 evangelische und gut 70 katholische Militärpfarrer zuständig sind. Die rund 300 Juden in der Bundeswehr bekommen demnächst zwei Militärrabbiner: einen orthodoxen und einen liberalen.
Die Europawahlen stehen vor der Tür: Vom 23. bis 26. Mai sind die Bürger der EU aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Dafür, dass Europa eine gute Zukunft hat, beten Christen an diesem Samstag, 4. Mai, auf Initiative der Ackermann-Gemeinde im österreichischen Mariazell.
Es waren geradezu sensationelle Meldungen, die in der Karwoche durch die Presse gingen: Von „wiederbelebten“ Gehirnzellen war da die Rede. Und davon, dass amerikanische Forscher Schweinehirne ohne Körper „am Leben erhalten“ hätten. „Ist der Tod umkehrbar?“, titelten Medien. Worum es den Wissenschaftlern ging und warum die Ergebnisse gar nicht so spektakulär sind, macht Klinikseelsorger Klaus Schäfer SAC in seiner Analyse deutlich.
Neviges im Bergischen Land gehört nicht zu den bekanntesten Wallfahrtsorten in Deutschland. Ganz anders seine Wallfahrtskirche: Sie hat einen Ruf als Architekturdenkmal. Der Ende der 1960er Jahre erbaute Mariendom gilt als ein Höhepunkt des neueren Kirchenbaus. Architekturhistorisch wird er dem umstrittenen Stil des Brutalismus zugerechnet. Weil die Franziskaner, die die Pilger bislang betreut haben, Neviges den Rücken kehren, bangt der Wallfahrtsort jetzt um seine Zukunft.
Als Notre-Dame in Flammen stand, hielt die Welt den Atem an. Durch sein beherztes Eingreifen rettete der Kaplan der Pariser Feuerwehr, Jean-Marc Fournier, Jesu Dornenkrone aus der brennenden Kathedrale. An der Frage der Echtheit jener Reliquie, die seit dem 13. Jahrhundert in Frankreichs Hauptstadt verehrt wird, scheiden sich die Geister.
Südafrika feiert den 25. Jahrestag seiner ersten demokratischen Wahl, die Nelson Mandela zum Präsidenten machte: Vom 26. bis 29. April 1994 konnten erstmals auch Schwarze abstimmen. Das ist vor allem zwei Männern zu verdanken: Cyril Ramaphosa vom Afrikanischen Nationalkongress und Roelf Meyer von der Nationalen Partei handelten das Ende der Apartheid aus. Ramaphosa ist heute Präsident der Republik, Meyer Konfliktberater. Im Interview blickt er auf den Wandel zurück, den er selbst mit angestoßen hat.
„Fast 90 Prozent der Leute hier sind katholisch“, sagt die gebürtige Deutsche Conny Martin über die Osterinsel. Seit 21 Jahren lebt sie auf dem Eiland mit dem besonderen Namen und betreibt hier mit einem Geschäftspartner das Reisebüro „Rapa Nui Travel“. „Die Kirche ist zu Ostern proppenvoll. Gefeiert wird ursprünglicher als in Europa“, sagt sie. „Zwar gibt es in den Geschäften jetzt auch Schokoladenosterhasen. Aber im Vordergrund steht die christliche Bedeutung des Fests.“
Ostern in Bautzen heißt Ostern bei den Sorben. Für die Menschen der slawischen Minderheit, die rund um die Stadt mit dem sorbischen Namen Budyšin in der Oberlausitz und weiter nördlich in der Niederlausitz zu Hause sind, ist Ostern sozusagen das Fest der Feste. Uralte, regional unterschiedliche Bräuche sind hier lebendig geblieben, andere wurden erfolgreich wiederbelebt – wie das Osterreiten. Auf neun verschiedenen Routen in der Umgebung von Bautzen ziehen diese Prozessionen am Ostersonntag über Land.
"Romper la hora" – frei übersetzt: „Zerschlagen der Stunde“ oder „Bruch der Zeit“ – soll an den Tumult bei Jesu Gefangennahme erinnern, vor allem aber an das Beben der Erde, das den Kreuzestod Jesu der biblischen Schilderung zufolge begleitete.
In einigen Dörfern Spaniens zieht es die Menschen am späten Abend des Gründonnerstag mit Trommeln zum Marktplatz. Das laute Fest ist der Höhepunkt der Karwoche.
Auf den ersten Blick sehen sie einfach nur hübsch aus – die Blüten der Maracuja, der Passiflora. Bei genauerem Hinsehen entdeckten fromme Mönche, die vor fast 500 Jahren zum Missionieren auf den lateinamerikanischen Kontinent gekommen waren, aber Erstaunliches: In verzückter Betrachtung der wohlriechenden Blüten der „Grenadille“, die da an allen Ecken und Enden wuchs, konnten sie Symbole für den Leidensweg Jesu erkennen.
Es ist sicherlich nicht das größte Problem, das die Kirche momentan hat, aber es wird die Menschen bewegen. Wenn am Palmsonntag die Gläubigen zum Gottesdienst gehen und erwarten, gesegnete Palmzweige für ihre Kreuze aus der Messe mitnehmen zu können, werden sie vielerorts mit leeren Händen dastehen.
Es bestand nur 14 Jahre und prägte doch nachhaltig Design und moderne Architektur, Kunst und Kultur. Nun wird das Bauhaus 100. Walter Gropius hat es am 12. April 1919 in Weimar, in Thüringens Klassikerstadt, gegründet. Geboren wurde damals auch die Idee, durch industrielle Massenfertigung bezahlbaren Wohnraum und preiswerte Gerätschaften für die weniger Wohlhabenden zu schaffen.
Regulär würde die Wahl zur 21. Knesset im November anstehen. Wegen Spannungen innerhalb der von Premierminister Benjamin Netanjahu angeführten Regierungskoalition wurde sie auf den 9. April vorgezogen. Der Wahlkampf ist schmutzig, die Parteienlandschaft zersplittert.
Berühmt ist er für seine liebevollen Bildergeschichten über „Vater und Sohn“, die er mit dem Pseudonym E. O. Plauen signierte. Im Krieg zeichnete er für die NS-Zeitschrift „Das Reich“. Die Nationalsozialisten stellten Erich Ohser 1944 wegen seiner Kritik am Regime vor Gericht. Dem sicheren Todesurteil kam er durch Suizid zuvor – vor genau 75 Jahren.
Auf der Haardt, dem baumreichen Bergrücken im Osten des Pfälzer Waldes, zeigen die letzten Schneereste das Ende des Winters an. Unten in Forst, dem Weindorf bei Bad Dürkheim, künden erste Mandelblüten schon vom Sommer. Genau dort erhält der Kampf beider Jahreszeiten jährlich am vierten Fastensonntag eine besondere Gestalt: beim Hansel-Fingerhut-Spiel. Seit 2016 gehört es zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands.
Sie nennen sich „Rabbis for Human Rights“ (Rabbiner für Menschenrechte) und verstehen sich als Israels „Stimme des Gewissens“. Mit ihrem Einsatz für Frieden und Menschenrechte in Nahost eckt die 1988 gegründete Vereinigung gläubiger Juden bei vielen ihrer Mitbürger an.
Den Teufel werde er tun und sich ein „Diadem aus Dreck und Letten der Revolution“ aufs Haupt setzen lassen. „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten!“ Mit diesen Worten wies der preußische König Friedrich Wilhelm IV. am 3. April 1849 die Kaiserkrone ab, die ihm eine Delegation der Frankfurter Nationalversammlung anbot. Obwohl die Ende März verabschiedete Verfassung der Paulskirche und die Errichtung eines deutschen Nationalstaats durch diese Reaktion scheiterten, gilt ihr Grundrechtskatalog vereinzelt bis heute.
Am 29. März verleiht der Franziskanerorden dem jordanischen König Abdullah II. in Assisi die Lampe des Friedens. Es handelt sich um eine Nachbildung der berühmten Öllampe am Grab des heiligen Franz. Mit der Auszeichnung würdigt der Orden den Einsatz für gute Beziehungen zwischen den Völkern. Frühere Preisträger waren Jassir Arafat, Michail Gorbatschow, Schimon Peres, der Dalai Lama, die Päpste Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus sowie – im Vorjahr – Bundeskanzlerin Angela Merkel.
50 Tote und mehrere Dutzend Verletzte: Selbst Tage danach sorgt das Attentat eines Rechtsextremisten auf wehrlose Muslime im neuseeländischen Christchurch noch für Entsetzen. Auch angesichts dieser entsetzlichen Bluttat, die aus blankem Hass auf den Islam begangen wurde, sollten die Opfer des islamistischen Terrors nicht vergessen werden, meint Thorsten Fels in seinem Kommentar.
Normalerweise fangen Geschichten über diese alte Handwerkskunst mit dem Satz an: „Hier können Sie Ihr blaues Wunder erleben.“ So soll es auch dieses Mal sein. Schließlich wird es um das Bewahren gehen. Und das ist jetzt nicht ins Blaue hinein gesprochen.
Der Weg führt in eine der letzten Blaudruckereien in Deutschland. In lediglich neun Betrieben wird noch gedruckt und gefärbt. Der Name kommt nicht von ungefähr, das erkennt selbst der Laie. Im neben der Druckerei befindlichen Laden dominiert ein kräftiger Blauton. Tischdecken, Vorhänge, Tücher und Stoffbahnen füllen die Regale bis unter die Decke – alles von Hand gefertigt, alles Unikate und alles blau, jedenfalls fast.
Im Fallen hat der heilige Bonifatius schon Bischofsstab und -mütze verloren. Er stützt sich noch auf seine wichtigste Waffe: die Bibel. So wird der Tod des „Apostels der Deutschen“ bei einem Angriff der Friesen nahe Dokkum im Jahr 754 an seinem Grab in der Krypta des Fuldaer Doms dargestellt. Der Missionar aus Südwest-England, der eigentlich Winfried hieß, wollte in Fulda begraben werden. Denn hier hatte er sein Lieblingskloster gegründet – und zwar vor genau 1275 Jahren. Die Stadt hat kein eigenes Gründungsdatum und feiert das Jubiläum daher umso freudiger.
Ein halbes Jahr lang ist der ehemalige Skiweltmeister David Zwilling zu Fuß von Oberösterreich nach Jerusalem gepilgert. Zutiefst bewegt vom Heiligen Land hat er mit einer Künstlerin auf dem Jerusalemweg den „Stern der Liebe“ errichtet. Damit möchte der Salzburger seine Botschaft in die ganze Welt hinausstrahlen lassen: „Was Völker und Religionen trennt, können wir Menschen in Liebe verbinden.“
Wer kennt nicht aus der Werbung „die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt“? „Führ’ mich bloß nicht in Versuchung“, sagte mir ein Mitbruder, als ich ihm die schmackhaften Pralinen angeboten habe. Mit Versuchung kann man zweierlei Gedanken verbinden: einmal die Verlockung zu etwas Leckerem und daneben die Verführung zu etwas Schädlichem. Das rechte Verständnis und der rechte Gebrauch dieses Wortes will gekonnt sein.
Während die Kölner ihr „Kölle alaaf“ bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen können und ihn als frühen Trinkspruch identifiziert haben, der zum Hochruf auf die Stadt und ihre Bewohner wurde, tut sich die Wissenschaft bei der Suche nach den Wurzeln des Narrenrufes „Helau“ noch schwer. Günter Schenk, Kulturpreisträger der Deutschen Fastnacht, hat die Vermutung unter die Lupe genommen, er könne vom Halleluja abstammen.
Kana ist der Ort, an dem Jesus nach den Angaben des Johannesevangeliums sein erstes Wunder gewirkt hat. Maria, seine Mutter, sah, wie bei einer Hochzeitsfeier der Wein ausging. Sie machte ihren Sohn darauf aufmerksam und er verwandelte Wasser in Wein. Wo aber lag das historische Kana?
Es gibt solche und solche Witze. Ein Klassiker zu dieser Jahreszeit: Der Mesner, der das Aschenkreuz mit auflegen soll, kann sich das „Memento homo, quia pulvis es – Bedenke Mensch, dass du Staub bist ...“, das ihn der Pfarrer lehren will, partout nicht merken. Schließlich gibt er den Gläubigen das mit, was der Pfarrer resignierend zuletzt gesagt hat: "Du bist ein Depp und bleibst ein Depp.“
Die Bluttat ist bis heute nicht vergessen, ihre Folgen sind noch immer gegenwärtig: 29 Tote, mehr als 150 Verletzte – so lautet die Schreckensbilanz jenes Februartages 1994 im palästinensischen Hebron. Ein Blick in die Stadt im besetzten Westjordanland 25 Jahre nach dem Massaker eines rechtsextremen Juden an wehrlosen betenden Palästinensern.
Kaum eine Nationalflagge weltweit ist mit einer derartig turbulenten Geschichte verbunden wie die deutsche: Schwarz, Rot und Gold, jene Farben der antimonarchistischen demokratischen Bewegung des 19. Jahrhunderts, standen für Bürgerrechte und nationale Einigung – und wurden deshalb immer wieder verboten. Vor 100 Jahren wurde Schwarz-Rot-Gold offiziell zu den Nationalfarben der ersten deutschen Demokratie.
Im nordspanischen Santillana del Mar begann die Ortsgeschichte vor etwa 1500 Jahren – mit der Verehrung von Reliquien der heiligen Juliana von Nikodemia. Ihr Gedenktag ist am 16. Februar.
Versteckt in Kirchen, Klöstern und anderen religiösen Einrichtungen: Während der Verfolgungen durch die Nazis in Rom im Zweiten Weltkrieg haben sich etliche kirchliche Institute um die jüdische Gemeinschaft gekümmert. Erst seit wenigen Jahren sind Beweismaterial und Dokumente wieder zugänglich.
Mit einer Fläche von 44 Hektar ist er nur unmerklich größer als die Münchner Theresienwiese, wo das Oktoberfest stattfindet, und damit der kleinste Staat der Welt. Und der einzige, in dem Latein als Amtssprache gilt. Noch dazu ist der Zwergstaat mitten in einem anderen Land, genauer gesagt in einer Stadt gelegen: Vor 90 Jahren wurde der Vatikan von Italien als souveräner Staat anerkannt. Mehr ist vom Kirchenstaat, der einst große Teile Italiens umfasste, nicht übriggeblieben.
Hermann Wohlgschaft gilt als einer der großen Karl-May-Experten. Seine dreibändige Biografie über Leben und Werk des „Vaters“ von Winnetou und Old Shatterhand zählt zu den Standardwerken der Forschung. An diesem Sonntag begeht der katholische Theologe und Ruhestandsgeistliche seinen 75. Geburtstag. Im Exklusiv-Interview zeigt er, wie sich christlicher Glaube und christliches Handeln durch Karl Mays Bücher ziehen und wie der Sachse beim interreligiösen Dialog voranging.
Der Priestermangel beschäftigt viele Bistümer in Deutschland. Eine der entscheidenden Fragen, die er aufwirft, dürfte jene sein, wer zukünftig die Gemeinden leiten soll. Pastoralreferentinnen? Ehrenamtliche? Während mancherorts noch Modelle entwickelt und diskutiert werden, gehen andere als pastorale Pioniere voran.
Er ist einer der bekanntesten Sektenführer Südafrikas. Seine evangelikale Freikirche hat selbst in Europa Anhänger. Jetzt muss sich Tim Omotoso vor Südafrikas Oberstem Gerichtshof in Port Elizabeth verantworten – weil er mindestens 30 Frauen als Sexsklavinnen gehalten haben soll.
Die USA bilden in den Augen vieler Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala den einzigen Ausweg aus der Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut ihrer Heimatländer. Für etwas Hoffnung auf eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder schließen sie sich in großen Gruppen zusammen und nehmen zu Fuß gefährliche Strecken auf sich. Die kirchliche Institution „Casa del Migrante“ in Guatemala versucht, den Erschöpften zu helfen.
Die Bauarbeiter, die im vierten Stock im noch offenen Zimmer eines Hochhauses stehen, halten in ihrer Arbeit inne, lachen und winken. Unten auf der Straße marschiert eine Gruppe ausländischer Pilger vorbei. Auch die Taxifahrer winken und hupen. So zeigte sich Panama-Stadt den jungen Menschen aus 156 Ländern, die zum Weltjugendtag zu Gast waren. Überall war das Logo, ein Herz mit einer stilisierten Muttergottes, zu sehen. Das Straßenbild von Panama-Stadt prägten junge Leute, die in den Straßen tanzten, klatschten, ihre Fahnen schwenkten.
Wo so viele Menschen zusammenkommen, gehört es dazu, dass man warten muss – und das auch außerhalb Deutschlands am besten in einer Warteschlange. Ein Weltjugendtag ohne Schlangestehen? Da würde wohl etwas fehlen. Es gibt Schlangen vor Essensausgaben und Schlangen vor Toiletten und Dixiklos. Doch nirgendwo sonst wird das Schlangestehen so gerne genutzt, um mit Menschen aus anderen Ländern ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu singen oder auch zu beten.
Meisenknödel und Sonnenblumenkerne füllen das Vogelhäuschen. Dafür sorgen die Kinder umsichtig. Auf dem Weg in den Nachbarort hängen sie liebevoll Äpfel mit kleinen Körnern in die Sträucher. Eine gewöhnliche Fütterung? Nein. In der Kindertagesstätte „Zum Wassermann“ in der sächsischen Oberlausitz steckt dahinter die „Vogelhochzeit“, ein großes sorbisches Winterfest.
Der eine gilt als Bekennerbischof, der andere dagegen ist erst jüngst wieder in Verruf geraten: Der Rottenburger Oberhirte Joannes Baptista Sproll
(1870 bis 1949) und Freiburgs Erzbischof Conrad Gröber (1872 bis 1948) sind auf sehr unterschiedliche Art mit dem Nationalsozialismus umgegangen. Besonders an Gröber, der nach der NS-„Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 sogar SS-Mitglied wurde, scheiden sich die Geister.
Herzlich war das Willkommen, herzlich der Abschied. Während der Tage in den Gast-Diözesen erlebten die Pilger der Jugend 2000 und der Bistümer Augsburg und Eichstätt Gastfreundschaft und fröhliche Religiosität der Menschen in Penonomé.
Ein kleiner Kulturschock war für die Teilnehmer der WJT-Fahrt der Jugend 2000 und der Bistümer Augsburg und Eichstätt die Ankunft in Panama-Stadt. Manche hatten in Gastfamilien gewohnt, deren Haus nur über nicht-geteerte Straßen erreichbar war und die um das Haus herum Obst und Gemüse anbauten. Nun kamen die 160 Teilnehmer mitten in Panama-Stadt unter, wo es Bäume nur in einer Reihe am Straßenrand gibt und die glänzenden Hochhäuser in den Himmel ragten.
Ob Gastland oder Gastgeberland: Jeder wollte zeigen, was seine Heimat an Traditionen zu bieten hat. Auch das gehört zum Weltjugendtag – die Kultur anderer Länder kennenzulernen. Mehrere Programmpunkte der Tage in den Diözesen in Panama waren dafür reserviert.
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bahnt sich im Jemen eine humanitäre Katastrophe größten Ausmaßes an. Fast vier Jahre nach dem Beginn der saudi-arabischen Offensive gegen vermeintlich vom Iran unterstützte Rebellen droht Millionen Menschen in dem Bürgerkriegsland der Hungertod.Deutsche Waffen befeuern das Leid der Zivilbevölkerung – sehr zum Unmut der Kirchen, die heftig protestieren.
Nicht nur vom Winter in den Sommer, sondern auch in eine ganz andere Kultur sind die Teilnehmer der Weltjugendtagsfahrt der Jugend 2000 und der Bistümer Augsburg und Eichstätt geflogen. Nach zwölf Stunden im Flugzeug standen noch vier Stunden im Bus bevor. Auch wenn Flug und Transfer von „Biblische Reisen“ gut organisiert waren, war es spät, als die 160 jungen Leute in Penonomé mit vier Bussen vorfuhren.
Er ist Arzt, Buchautor und Botschafter des Friedens: Der palästinensische Gynäkologe Izzeldin Abuelaish verlor seine Kinder durch einen israelischen Angriff – und kämpft seitdem für ein Ende der Gewalt im Heiligen Land. Mit seinem Buch „Du sollst nicht hassen“ wirbt er um Versöhnung. Mehrfach war der „Gaza Doctor“, wie ihn internationale Medien nennen, für den Friedensnobelpreis nominiert.
Die italienischen Bischöfe gehen mit Innenminister Matteo Salvini hart ins Gericht. Sie kritisieren seine „populistische Gang-art gegen Flüchtlinge“. Salvini argumentiert hingegen, nicht die Bischöfe stünden für die katholische Kirche in Italien, sondern die Katholiken insgesamt. Und jene, meint Salvini, seien auf seiner Seite. Auch versucht er, Papst Franziskus politisch zu instrumentalisieren.
Ein Hut, ein Shirt ein Liederbuch - so ausgestattet warteten die Teilnehmer der Weltjugendtagesfahrt der Jugend 2000 und der Bistümer Augsburg und Eichstätt am Flughafen in Frankfurt auf den Abflug nach Panama-Stadt.
Christliche Religion und afrikanischer Götterglaube würden sich in Salvador de Bahia in einträchtiger Harmonie vermischen – so steht es im Tourismusprospekt. Aber vom beschworenen Synkretismus, der Verschmelzung verschiedener religiöser Ideen zu neuen Formen, ist in Salvador wenig zu spüren. Was aber gepflegt wird, ist ein friedliches Nebeneinander der etwa 180 katholischen Kirchen mit den rund 3000 „Terreiros“, den Tempeln von Condomblé-Gläubigen. Und jedes Jahr im Januar gibt es eine gemeinsame Prozession.
Menschen werden immer älter, Pflegekräfte immer rarer, die Technik immer ausgefeilter. Im unterfränkischen Erlenbach soll Roboter „Pepper“ das Personal einer Tagespflege in einem Modellversuch entlasten und auch andernorts laufen Pilotprojekte. Doch darf man die Alten- und Krankenpflege wirklich bedenkenlos in vollautomatisierte Hände legen? Darüber und über die ethische Herausforderung künstlicher Intelligenz spricht im Exklusivinterview der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, ein vielgefragter Ethikexperte.
Der Dauerbrenner Jakobsweg hat 2018 einen neuen Rekordzulauf verzeichnet und seinen Ruf als bekannteste christliche Pilgerroute der Welt untermauert. Wie das Pilgerbüro in der spanischen Apostelstadt Santiago de Compostela jetzt bekanntgab, erhielten im vergangenen Jahr 327 342 Ankömmlinge, darunter 25 294 Deutsche, ihre Pilgerurkunde. Damit wurden alle früheren Bestmarken übertroffen. Die bisherigen datierten aus den Jahren 2017 (301 036), 2016 (277 854) und dem heiligen Jakobusjahr 2010 (272 417).
TSCHIATURA – Georgien ist immer noch sehr vom georgisch-orthodoxen Glauben geprägt. Die Älteren leben ihn strikt, die Jüngeren weniger. Dennoch birgt die Religion Anziehungspunkte, die die Menschen vereint. Solche sind etwa der Katskhi-Felsen, der in 40 Metern Höhe ein winziges Kloster beherbergt, und natürlich die religiösen Feste – besonders Weihnachten. Das feiert man hier am 7. Januar.
Es ist wohl das eisigste aller Zugabenteuer: im Winter in der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau in die Mongolei, rund 6300 Kilometer durch einen der kältesten Landstriche der Erde, über fünf Zeitzonen hinweg. Möglich macht das der Sonderzug „Zarengold“. Stopps und Ausflüge führen während der knapp zweiwöchigen Tour auch zu Klöstern und Kirchen in der Eiseskälte.
An keinem anderen Ort der Welt ist die Menschwerdung des Gottessohnes Jesus Christus so gegenwärtig wie in Bethlehem. Tausende Pilger strömen im Advent und an Weihnachten in die kleine Stadt im Westjordanland. Dass gerade am Geburtsort des Friedensfürsten kein Frieden herrscht, ist vielen wohl gar nicht bewusst.
Der Aufstieg auf die Weihnachtsberge ist alles andere als beschwerlich. Meist verläuft er sogar ebenerdig. Skifahrern begegnet man auf diesen sehr speziellen Bergen nur im Ausnahmefall, der Heiligen Familie dagegen immer, ebenso einem ganzen Trupp fleißiger Bergarbeiter.
„Marley war tot. Daran gab es keinen Zweifel.“ Was düster beginnt, ist eine der bekanntesten und inspirierendsten Weihnachtserzählungen der Weltliteratur: „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens (1812 bis 1870) wurde am 19. Dezember 1843 veröffentlicht und hat seither nichts von ihrer Strahlkraft, Faszination und Aktualität eingebüßt.
Einst galten sie als das kriegerischste Volk auf dem nordamerikanischen Kontinent: Die Sioux lehrten die weißen Siedler das Fürchten. Später, im Reservat, wurden sie von einem Benediktiner missioniert. Bei Häuptling Sitting Bull hatte Pater Martin Marty jedoch keinen Erfolg. Der Stammesführer starb am 15. Dezember 1890, ohne zum Christentum bekehrt worden zu sein.
„Ohne Voreingenommenheit und ohne Dogmatismus“ wollte Regisseur Xavier Giannoli seinen neuen Film angehen. Und so erfand er als Protagonisten einen „Mann, der wissen möchte, was wahr ist und was nicht“ – den Journalisten Vincent. Dieser erhält vom Vatikan den Auftrag, die Echtheit einer Marienerscheinung zu überprüfen. Am 13. Dezember kommt der Film „Die Erscheinung“ in die Kinos.
"Tocada al original" („berührt vom Original“), schrieb Manuel de Arellano, der berühmte Kunstmaler des 18. Jahrhunderts, ganz klein unten auf die von ihm angefertigte Kopie. Namhafte Kollegen seiner Epoche taten es ihm gleich, etwa der Barockmaler Miguel Cabrera oder der Perlmuttkünstler Miguel González. Sie wollten darauf hinweisen, dass sie Zugang zum echten, ursprünglichen Marienbild hatten. Zu ihrer Zeit galten Kopien als umso wundersamer und wertvoller, je dichter am Original sie entstanden.
Kulturgeschichtlich steht die Ukraine Russland näher als dem Westen. Doch unvergessen ist, wie Sowjetdiktator Josef Stalin Millionen Ukrainer in den Hungertod trieb. Das ist auch eine Erklärung für den Konflikt zwischen beiden Ländern, der jüngst auf der Halbinsel Krim eine neue, gefährliche Eskalationsstufe erreicht hat.
Vorweihnachtszeit in Deutschland Ende der 1960er Jahre. Das Land ist geteilt in Ost und West. Die Grenze trennt ganze Familien voneinander. Nach „drüben“, in die Ostzone, kann man nicht so einfach reisen. Gerade für westdeutsche Kinder ist es ein geheimnisvolles Land – so ganz anders als der Bodensee oder der Chiemsee, den sie vom Urlaub kennen.
Und doch gibt es eine Sache, die die getrennten Familien vereint: Dresdner Christstollen. So manche westdeutsche Familie wartet sehnsüchtig auf das Päckchen der Ost-Verwandtschaft. Es bedeutet für die zweigeteilte Familie eine große Freude, Zuversicht und Zusammenhalt. Und es wird klar, dass Weihnachten bevorsteht.
Durch die Wolken am Himmel blinzelt ab und zu der Mond. Ganz im Dunkeln liegt Sankt Nikolaus, die Dorfkirche. Licht brennt im Keller des Rathauses gegenüber, wo sich eine kleine Schar junger Burschen für den großen Auftritt rüstet: sieben junge Männer, die sich vor dem Spiegel die Gesichter weißen.
BETHLEHEM – In Bethlehem ist jeden Tag Weihnachten. Der Geburtsort Jesu im Westjordanland ist nicht nur in der Zeit des Advents und des Christfests Pilgerstätte für Gläubige aus aller Welt. Als Pilgerandenken begehrt sind in Handarbeit gefertigte Krippen – ein wichtiger Erwerbszweig in der Region.
KASSEL – Aberglaube sind „Verhaltensweisen und Vorstellungen, die weder mit christlich-religiösen Auffassungen noch mit rationalen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen sind“, sagen Gerold Eppler und Ulrike Neurath. Aber die Mehrheit der Menschen glaubt an gute wie schlechte Vorzeichen – und offenbart damit einen Hang zum Aberglauben. Um den geht es in der von Eppler und Neurath kuratierten Sonderausstellung des Kasseler Museums für Sepulkralkultur, das sich dem Themenkreis Sterben, Tod und Andenken widmet.
NANKA – Statt im Frühsommer halten die Katholiken im nigerianischen Nanka ihre Fronleichnamsprozession an Christkönig ab. Ein Grund dafür ist das Wetter – im Juni herrscht Regenzeit. Doch dahinter stecken auch kulturelle Motive: Früher feierte das Volk das „Ofalla Festival“ zu Ehren des Königs, um ihm Gefolgschaft zu versprechen. Heute feiert es Christus als seinen König – mit einer farbenfrohen und fröhlichen Prozession.
ALBI – Eine der größten Backsteinkirchen der Welt prägt das Stadtbild von Albi in der Region Okzitanien. Ihrem berühmtesten Sohn verdankt sie eine einzigartige Gemäldesammlung. Außerdem hat die südfranzösische Stadt eine der eindrucksvollsten Darstellungen des Jüngsten Gerichts und die höchstwahrscheinlich älteste Landkarte der Welt zu bieten.
KÖLN – Rund ein Dutzend judenfeindliche Szenen zählen Forscher an Kunstwerken im Kölner Dom. Sie stammen aus nahezu allen Epochen. Wie mit diesen das Verhältnis zwischen Christen und Juden belastenden historischen Zeugnissen umgegangen worden ist und in Zukunft umgegangen werden soll, steht im Fokus eines neu aufgelegten Buches.
Als Wissenschaftler den Dingen auf den Grund gehen, Ursachenforschung betreiben, die Dinge hinterfragen – und gleichzeitig gläubiger Christ sein: Geht das? Für Albert von Lauingen – den späteren Heiligen Albertus Magnus – stellte sich diese Frage nicht. Im 13. Jahrhundert, mitten im sogenannten finsteren Mittelalter, galt Albert als „der Mann, der alles wusste“. Er war ein großer Philosoph und ein leidenschaftlicher Naturwissenschaftler. Aber in erster Linie war er als Mönch, Prediger und Seelsorger tief verwurzelt im Glauben. Leben und Werk des großen Heiligen, dessen Gedenktag am 15. November gefeiert wird, stellt jetzt eine Reportage multimedial vor.
MOGI DAS CRUZES – Dass er zum neuen Präsidenten Brasiliens gewählt wurde, verdankt der Rechtsradikale Jair Bolsonaro vor allem seinen evangelikalen Unterstützern. Diese untermauern ihre Interpretation des Evangeliums nicht selten mit moderner Popmusik – und sind damit sehr erfolgreich (wir berichteten). Auch katholische Priester greifen in Brasilien vermehrt zur Sangeskunst, um für den Glauben zu werben. Einer von ihnen ist Alessandro Campos.
„Make America great again“: Mit diesem Spruch hat Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen. Doch „great“, also großartig, ist in Trumps Amerika längst nicht alles. Armut bis hin zur Obdachlosigkeit sind weit verbreitet. John Calderon kämpft dagegen an: Als „Cowboy John“ setzt der gläubige Katholik ein Zeichen.
OPPENHEIM – Bis zur Decke stapeln sich die Schädel und Knochen – sterbliche Überreste von Menschen: Alte und Junge, Männer, Frauen und Kinder. Bis zu 20 000 Tote, schätzt man, haben in Oppenheims Michaelskapelle ihre letzte Ruhestätte gefunden, in dem gotischen Karner neben der Katharinenkirche. Es ist das wohl größte Beinhaus Deutschlands.
Allerheiligen und Allerseelen werden am Beginn eines nebligen und nasskalten Herbstmonats gefeiert. Das ist kein Zufall. Man verband damit die Erfahrung der sterbenden Natur mit welken Blättern, abgeernteten Feldern und zunehmender Dunkelheit. Der Gedanke an den Tod liegt nahe. Dass die stillen Tage auch anders begangen werden können, zeigt das Fest der Toten in Mexiko.
Dominikanermönch Gaspar de Carvajal wurde lange Zeit einer allzu lebhaften Fantasie verdächtigt: Dass er im Tagebuch der Orellana-Expedition der 1540er Jahre von Städten im Dschungel und weiblichen Kriegern schrieb, die ihn an die sagenhaften antiken Amazonen erinnerten, klang, als sei es an den Haaren herbeigezogen. Neue Erkenntnisse rehabilitieren Carvajal.
Sie wurde nie förmlich heiliggesprochen und doch wird sie bis heute in Teilen des Schwarzwalds wie eine Heilige verehrt: Die deutsche Mystikerin Luitgard von Wittichen starb an einem 16. Oktober um das Jahr 1348, also vor 670 Jahren, der Überlieferung nach an der Pest. In Wittichen, wo sie als Klostergründerin und Äbtissin wirkte, erinnert immer am zweiten Oktobersonntag ein großes Fest mit Gottesdienst und Prozession an sie.
Sie ist eine Flugpassagierin, wie das Airline-Personal sie sich wünscht: Sie sitzt gerne in der Mittelreihe, ist immer angeschnallt, still, ohne Sonderwünsche und ohne Flugangst: die reisende Pilgerstatue der Muttergottes von Fátima. Bildhauer José Ferreira Thedim hat sie nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen – nach Angaben von Lúcia dos Santos, einem der drei Hirtenkinder, denen die Madonna 1917 erschienen war.
Amazonien im September 2013: Ein paar Dutzend Menschen kommen zum Haus der Nonne Geneviève Hélène Boyé, genannt Schwester Veva. Barfuß nähern sich die Apyãwa-Indios der Hütte, mit eigenartig wiegendem Gang, einen langanhaltenden, wimmernden Gesang anstimmend. Im Wohnraum ist ein rechteckiges Loch in den gestampften Lehmboden gegraben worden. Darin liegt der Körper von Veva, eingehüllt in die weiße Hängematte, in der sie jede Nacht zu schlafen pflegte.
Seit fast einem Jahrtausend prägt der Hohe Dom St. Maria, St. Liborius und St. Kilian, ein gotisches Prachtwerk, das Stadtbild. Vom romanischen Bau, der 1068 von Bischof Imad geweiht wurde, ist heute kaum mehr als die Krypta erhalten geblieben. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 950. Jubiläum des alten Doms widmet sich eine Ausstellung dem Baustil des neuen Doms: der Gotik.
An diesem Dienstag, dem 2. Oktober, begeht die Kirche das Schutzengelfest und gedenkt der himmlischen Helfer, deren Wirken schon mancher Erdenbürger in schwieriger Lebenslage wahrzunehmen glaubte. Aber gibt es Engel wirklich? Pater Anselm Grün hat eine Antwort auf die Frage. Der Mönch und Bestseller-Autor ist ein echter Engel-Experte. Im Interview sagt er, dass ein Schutzengel keine Garantie ist, von Krankheit, Unfall oder Tod verschont zu werden.
„Frieden für unsere Zeit!“, hatte der britische Premierminister Neville Chamberlain bei seiner Rückkehr aus München voller Stolz proklamiert: Nach der Unterzeichnung des Münchner Abkommens am 30. September 1938 waren die Menschen auf den Straßen von London und Paris euphorisch, dass der Krieg mit Hitler-Deutschland in letzter Sekunde hatte abgewendet werden können. „Wir haben eine totale und umfassende Niederlage erlitten“, urteilte dagegen Winston Churchill sechs Tage später im Unterhaus.
„Menschenwürde ist unantastbar. Ja zu jedem Kind – Selektion und Abtreibung beenden.“ Unter diesem Motto nahmen vorigen Samstag laut Polizei rund 7000 vor allem christliche Demonstranten am „Marsch für das Leben“ in Berlin teil.
Von den rund 19 Millionen Bewohnern im westafrikanischen Mali bekennen sich mehr als 80 Prozent zum sunnitischen Islam. Die Glaubenspraxis war bisher allerdings sehr vielfältig; alte afrikanische Vorstellungen von Dämonen, Geistern und verborgenen Kräften flossen vielfach mit ein. Auch die Christen mit einem Anteil von etwa fünf Prozent wurden meist toleriert. Seit Ende 2012 ein Putsch ausbrach, den das Mutterland Frankreich mit hartem militärischem Eingreifen bekämpfte, geraten immer mehr Bewohner in den Meinungssog der Islamisten.
Papst Franziskus will 2019 nach Japan reisen. „Hoffen wir, dass das zustande kommt“, sagte das Kirchenoberhaupt vorige Woche am Rande der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Damit würde einer seiner Jugendträume in Erfüllung gehen.
Schwester Hiltrud aus der Benediktinerabtei St. Hildegard schwärmt: „Eibingen ist der spirituellste Ort der ganzen Welt.“ Das ist wohl etwas übertrieben. Für die Nachfolgerinnen der heiligen Hildegard im Kloster hoch oben über Rüdesheim ist da aber sicher viel Wahres dran.
Das Ende der Restaurierung der Grabtuch-Kapelle ist in Sicht. Nachdem sie 1990 begonnen hatte, beschädigte ein Brand 1997 die Kapelle schwer. Das Grabtuch, das sich dort befand, konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Ab Ende September ist die Kapelle wieder für Besucher geöffnet.
Vor 25 Jahren wurde das Oslo-Abkommen unterzeichnet. Der Vertrag sicherte den Palästinensern weitgehende Autonomierechte zu. Was eigentlich als Meilenstein zur Lösung des Nahostkonflikts gedacht war, entwickelte sich zur Enttäuschung. Der israelische Friedensaktivist und Journalist Hillel Schenker blickt zurück und erläutert, was er sich für den weiteren Friedensprozess im Heiligen Land erhofft.
Für die Aachener ist es wie ein Kurzurlaub vor der Haustür, für auswärtige Besucher und Touristen ein echtes Kleinod: Idyllisch im Tal der Inde gelegen, ist Kornelimünster der malerischste Stadtteil Aachens und durch die jährliche Korneli-Oktav um den 16. September ein wichtiger Ort der Heiligenverehrung.
Eigentlich wollte Natan Grossmann mit seiner Vergangenheit abschließen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich seine Meinung geändert: Inzwischen erzählt der 90-Jährige offen von seinen leidvollen Erfahrungen während der NS-Zeit.
Wenn Mütter – oder auch Väter – in Haft sind, werden ihre Kinder mitbestraft. Der moderne Strafvollzug soll auch deren Rechte und Bedürfnisse berücksichtigen.
Kerstin Brandau-Fiebig ist Vollzugsabteilungsleiterin in Deutschlands größter Anstalt für offenen Strafvollzug in Bielefeld. Im Interview erklärt sie, welche Herausforderungen der familiensensible Strafvollzug birgt.
Friedlich, barmherzig, gebildet und den Menschen zugewandt: Der heilige Liudger war Missionar, Gründer des Benediktinerklosters Werden und erster Bischof von Münster. In Essen wird der Heilige aus Friesland bis heute verehrt. In Erfüllung eines Gelübdes findet jedes Jahr ein Fest mit Reliquienprozession statt: diesen Sonntag zum 890. Mal.
Nach stundenlangen stürmischen Debatten hat Israels Parlament Mitte Juli das umstrittene Nationalitätengesetz verabschiedet und es als „Grundgesetz“ verankert. Es definiert Israel als jüdischen Nationalstaat und bekräftigt den Status Jerusalems als Israels Hauptstadt. Hebräisch soll offizielle Nationalsprache werden. Die bisherige Amtssprache Arabisch bekommt lediglich einen Sonderstatus. Kritik am neuen Gesetz kommt nicht nur von arabischen Israelis.
Wo die Gottesmutter im Stadtwappen nicht nur ihr Kind, sondern auch eine Traubenrebe in Händen hält, steht eines der schönsten Kulturdenkmäler Frankreichs: das Hôtel-Dieu in Beaune mit seinen bunten Dächern. Am Fuß der Weinberge gründete Nicolas Rolin vor 575 Jahren das Armenkrankenhaus. Wohlhabende vermachten der Einrichtung Geld oder Boden. Die Stiftung gibt es noch immer. Jährlich kommen über 400 000 Touristen.
Die Scala Santa – die Heilige Stiege – gehört seit Jahrhunderten zu den beliebtesten sakralen Sehenswürdigkeiten in der Ewigen Stadt. Die Gläubigen steigen die Stufen auf Knien empor, um der Passion Christi zu gedenken. Nun wird die Stätte dem Publikum für mindestens ein halbes Jahr nicht mehr zugänglich sein: Sie wird restauriert.
Anfang 1968 war Alexander Dubček angetreten, dem Sozialismus in der Tschechoslowakei ein „menschliches Antlitz“ zu verpassen. Doch dies ging dem „großen Bruder“ zu weit: Da sämtliche Drohungen keine Wirkung zeigten, ließ die Sowjetunion Panzer sprechen.
Der Naumburger Dom: Seit diesem Sommer ist er Weltkulturerbe der Unesco. Er glänzt vor allem mit dem Westchor und seinen zwölf Stifterfiguren. Seit eh und je eilen Besucher dorthin, um insbesondere die Figur der eleganten Markgräfin Uta zu bewundern. Erst beim Rundumblick fällt auf, dass zwei der bunten Glasfenster des Doms eingehaust sind. Sie werden gerade restauriert.
In Brasilien ist eine Fernsehserie über das Leben Jesu auf Sendung gegangen. Produzent der Telenovela: Record TV, der Sender des evangelikalen Predigers und Milliardärs Edir Macedo. Record TV hofft, mit der neuen Serie endlich auf erfolgreiche Quoten-Jagd gehen zu können. Seine vorige Bibel-Telenovela „Apocalipse“ endete im November in einem Desaster.
Inmitten des idyllischen Donautals mit seinen eindrucksvollen Kalksteinfelsen liegt das Kloster Beuron. In ihm leben, beten und arbeiten rund 40 Benediktiner. Der Wallfahrtsort hat einen eigenen Kunststil hervorgebracht. Aktuell beschäftigt sich die Klostergemeinschaft mit einem großen Bauvorhaben: Um den Bestand des Klosters zu sichern, soll der Gebäudekomplex umgebaut werden.
Die katholische Religionslehrerin Bernadette Faber aus der Eifel betreut einen in den USA einsitzenden Deutschen: Jens Söring soll dem Gerichtsurteil von 1990 zufolge ein brutaler Doppelmörder sein – doch immer mehr Menschen sind von seiner Unschuld überzeugt. Auch Bernadette Faber.
Kaum ein Christ kennt den Islam so gut wie der ägyptische Jesuitenpater Samir Khalil Samir. "Religiöse Diskriminierung ist Teil des islamischen Konzepts", sagt der renommierte Islamwissenschaftler im Exklusiv-Interview mit der Neuen Bildpost und der Katholischen SonntagsZeitung.
Der Informationsaustausch zwischen Nicaraguas Hauptstadt Managua und dem Vatikan war wohl noch nie so intensiv wie in den vergangenen Tagen. Papst Franziskus zeigte sich persönlich betroffen von der tiefen Krise in dem zentralamerikanischen Land. Vor allem die Angriffe auf kirchliche Einrichtungen und der Druck der Regierung auf die Bischöfe sorgen für diplomatische Spannungen.
Das Turiner Grabtuch soll mindestens zur Hälfte eine Fälschung sein, berichteten kürzlich Medien unter Berufung auf eine Studie der Universität Liverpool, die im „Journal of Forensic Sciences“ erschienen ist. Experten im Vatikan betonen jedoch, dass es sich wohl eher um eine Übertreibung der Berichterstattung handelt und weniger um wissenschaftliche Auslegungen.
Beobachter sprechen von den schwersten Angriffen Israels auf den Gaza-Streifen seit vier Jahren. Die Regierung um Benjamin Netanjahu will angesichts palästinensischen Raketen- und Mörserbeschusses Härte zeigen. Den Waffenstillstandsbeteuerungen der radikalislamischen Hamas traut man nicht. Die jüngste Eskalation hatte sich seit Monaten angekündigt.
Sie sind Krankenpfleger, Seelsorger, Psychologen, Hausmeister, Wasserservierer, Abfallentsorger und Ansprechpartner in Dauerbereitschaft. Sie sind die Nähte, die das Gesamtgewebe des Pilgerwesens auf dem Jakobsweg still zusammenhalten. Gemeint sind sind die Hospitaleros, die Pilgerherbergsleiter.
Kämpferisch, schlitzohrig und tief gläubig: So kennt man Italiens wohl berühmtesten Film-Priester Don Camillo. Der Autor der Reihe starb vor 50 Jahren.
Vom Staatsfeind zum Präsidenten aller Südafrikaner: Zu seinem 100. Geburtstag erinnern sich Zeitzeugen an Nelson Mandela und seinen langen Kampf gegen die Apartheid.
Was hat ein Wetterhahn auf der Kirchturmspitze zu suchen? Recht schnell kommt man darauf, dass das mit der Verleugnungsszene des Petrus zu tun haben könnte. Doch das ist wohl nicht der Grund.
Das Werbeverbot für Abtreibungen ist umstritten. Die Bundesregierung ringt um einen Kompromiss. Linken und radikalen Feministinnen geht es um mehr: Sie wollen Schwangerschaftsabbrüche insgesamt legalisieren.
Bekleidung mit Bekenntnis: T-Shirts mit christlichen Botschaften sind in den USA der letzte Schrei. Eine evangelikale Designerin aus Nashville gestaltet sie.
Die 900 Jahre alten Mosaike in der Bethlehemer Geburtsbasilika sprechen eine beredte Sprache. Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass gerade in dieser Stadt jetzt ein neues Mosaikzentrum entstanden ist.
Offiziell heiliggesprochen wurde er nie – und doch gilt St. Goar den Menschen am Mittelrhein als Patron der Schiffer, Winzer und Wirte. Am 6. Juli wird des Volksheiligen gedacht.
Die Brasilianer sind eines der fußballbegeisterten Völker der Welt – und ihr Land eines der erfolgreichsten auf dem Platz. Bei der WM in Russland zählen die brasilianischen Ballkünstler wieder zu den großen Favoriten.
Die Gewalt gegen Christen in Nigeria eskaliert. Bei einem Überfall muslimischer Fulani-Nomaden starben jetzt erneut Dutzende Menschen. Im Interview spricht Bischof Wilfred Anagbe von Völkermord.
Der spätantike christliche Dichter Prudentius setzte sich vor allem mit dem Leben der Märtyrer auseinander. Diese stilisiert er zu Idealbildern römischer Tugendvorstellung. In seinem Werk "Peristephanon" beschreibt er unter anderem die Verehrung der beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus.
Die Karibikinsel Hispaniola vereint zwei Staaten, Haiti und die Dominikanische Republik. Zudem verbindet sie zwei Kontinente, Amerika und Europa, denn die Dominikanische Republik ist ein Brückenstaat des Drogenhandels. Eine Spurensuche zum Weltdrogentag am 26. Juni.
ROM/GENF – Die 23. Auslandsreise von Papst Franziskus führt ihn nach Genf. Die eintägige Visite steht im Zeichen der Ökumene. Noch bis in den 1980er Jahren waren katholische Kirchenvertreter in dem Ursprungsort des Calvinismus unerwünscht. Der Papst „vom anderen Ende der Welt“ will mit dem Besuch in der Schweiz auch aufzeigen, dass die früheren Konfessionskriege nur noch Beschreibungen in den Geschichtsbüchern sind.
Pilger sehen sie kaum. Sie hat viele Schattierungen. Und sie beeinträchtigt das Leben von 324 000 Palästinensern, was 37 Prozent der Einwohner entspricht: die dunkle Seite Jerusalems. Das römisch-katholische Menschenrechtszentrum „Gesellschaft von St. Yves“ leistet Christen wie Muslimen kostenlosen Rechtsbeistand, die unter dem täglichen Behörden-Dschungel leiden.
Meterdicke Mauern, trutzige Türme und schlichte Rundbögen sind die Merkmale der Romanik. In diesem strengen, kraftvollen Stil wurden spätestens ab dem Jahr 1000 Burgen, Klöster und Kirchen errichtet. In Sachsen-Anhalt haben zahlreiche Bauten die Zeiten zumindest teilweise überdauert: Manch alte Krypta ist noch komplett erhalten, anderes konnte teilweise gerettet werden.
Über 50 Jahre ist es her, dass Olivier Bancoult seine Heimat Chagos, eine Inselgruppe im Indischen Ozean, verlassen musste. Doch noch immer kämpft er unermüdlich um Gerechtigkeit. Ein Kampf wie jener von David gegen Goliath: Seine Gegner sind die USA und Großbritannien.
Umwelt, indigene Völker und Solidarität: Der Vatikan hat das Vorbereitungsdokument zur Bischofssynode über Amazonien im Oktober 2019 vorgestellt. Bei dem großen Bischofstreffen im kommenden Jahr sollen neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie besprochen werden.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und ein wenig aufgeregt sitzt Ingrid Krist auf ihrem Sofa. Sie schaut zuversichtlich in die Zukunft und strahlt Lebensfreude aus. Und doch liegt in ihrem Blick auch Traurigkeit und Schwermut. Neun Jahre ist es her, dass sie ihre Tochter verloren hat – nein, dass sie sie „gehen lassen musste“, wie Krist selbst sagt. Denn verloren hat sie sie nicht. Jeden Tag ist Katharina in den Gedanken ihrer Eltern.
Eine Leichtathletikmeisterschaft im Olympiastadion durften 200 Obdachlose, ältere Menschen, Flüchtlinge und Senioren aus Rom erleben. Der „Golden Gala“-Wettkampfabend wurde vom Päpstlichen Almosenamt organisiert.
Am nächsten Sonntag muss Titelverteidiger Deutschland erstmals zeigen, ob auch diesmal bei der Weltmeisterschaft mit ihm zu rechnen ist. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, selbst begeisterter Langstreckenläufer und vielfacher Inhaber des Goldenen Sportabzeichens, zeigt sich in unserem Interview als profunder Kenner des Fußballs. Er macht sich stark für den Sport – auch und gerade aus christlicher Perspektive. Kritisch sieht der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz die Lage bei Gastgeber Russland.
Jerusalem, 14. Mai 2018. Freudentaumel in Israel. Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnet die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem als „glorreichen Tag“. Er nennt die Stadt vor den USA und der ganzen Welt die „ewige und ungeteilte“ Metropole Israels.
Eine gute Autostunde nördlich von Barcelona ist eine der eindrucksvollsten Fronleichnamsfeiern Europas zu Hause. „La Patum“ heißt das mehrtägige Fest, das zum immateriellen Weltkulturerbe gehört: ein ursprünglich rein religiöses Spiel, das heute viele Tausend Einheimische und Touristen in Bergas Altstadt lockt.
Buntbemalte Keramikgefäße, Goldschmuck aus einem Fürstengrab, Meisterwerke der Textilkunst: Über 200 Fundstücke aus Peru – einige davon 2000 Jahre und älter – sind zum ersten Mal in Europa zu sehen. Die Bonner Bundeskunsthalle zeigt die Kostbarkeiten unter dem Titel „Nasca – Im Zeichen der Götter: Archäologische Entdeckungen aus der Wüste Perus“.
Ein bedeutender Vatikanmitarbeiter hat in einem neu erschienenen Buch mit Korrespondenz von Paul VI. das bisher unbekannte Protokoll eines Treffens zwischen dem Papst und dem Traditionalistenbischof Marcel Lefebvre veröffentlicht. Es handelt sich um die Gespräche vom 11. September 1976.
Vor 400 Jahren kam es auf der Prager Burg zu einem dramatischen Zwischenfall: Vertreter der protestantischen Stände Böhmens warfen die kaiserlichen Statthalter aus dem Fenster. Die inszenierte Aktion löste einen Konflikt aus, der in Europa ganze Landstriche verwüstete und Millionen Menschen das Leben kostete: den 30-jährigen Krieg. Mag es vordergründig um die Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken gegangen sein – im Hintergrund spielten Machtfragen die entscheidende Rolle.
Am Samstag, 19. Mai, erhält Kardinal Christoph Schönborn auf dem Sudetendeutschen Tag in Augsburg den Europäischen Karlspreis. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft würdigt damit seinen Einsatz für die europäische Einigung und die Völkerverständigung. Im Interview mit unserer Zeitung spricht der Wiener Erzbischof über seine böhmische Herkunft und Flüchtlingsschicksale damals wie heute.
Rosa Maria Segale, die katholische Ordensfrau, die unerschrocken selbst mit dem gefürchteten Revolverhelden „Billy the Kid“ zu verhandeln wusste: Sie könnte die nächste Heilige der USA werden. Die ersten Schritte zu ihrer Seligsprechung sind eingeleitet.
Der venezolanische Bischof Víctor Hugo Basabe von San Felipe hat die sozialistische Regierung scharf angegriffen. Die Kirche ist die einzige verbliebene Opposition in dem Land. Kurz vor der Neuwahl des Präsidenten am 20. Mai herrschen Mangel, Not und Hunger.
Fußball bewegt die Deutschen wie keine andere Sportart. Bis zum letzten Spieltag der Saison wird mitgefiebert und mitgelitten. Dass es jenseits des sportlichen Erfolgs noch eine andere Dimension gibt, zeigt Jonathan Schmid (27). Im Exklusiv-Interview gibt der Außenverteidiger des FC Augsburg Einblicke in sein Leben als gläubiger Katholik.
WEINGARTEN – Schon der Name lässt aufhorchen: Blutfreitag. Bald ist es wieder soweit: Am 11. Mai, dem Freitag nach Christi Himmelfahrt, werden Tausende Pferde, Reiter und Musiker ins oberschwäbische Weingarten kommen, um am „Blutritt“ teilzunehmen – und Tausende Pilger werden zuschauen. Bei Europas größter Reiterprozession wird eine Reliquie mit dem Blut Christi durch Stadt und Felder getragen.
Karl Marx ist zweifellos einer der einflussreichsten deutschen Denker. Mögen auch manche seiner wirtschaftlichen Voraussagen eingetroffen sein – Marx’ Thesen bereiteten den Boden für kommunistische Diktaturen.
Offiziell beginnt der Katholikentag in Münster am Mittwoch. Eine kleine Gruppe der Jungen Aktion der Ackermann-Gemeinde (JA) hat sich bereits vergangenes Wochenende in die westfälische Domstadt aufgemacht: Sie ist von Prag aus mit dem Rad losgefahren. Ein bewusst gewählter Ort – genauso wie die Etappenziele unterwegs.
Vor 20 Jahren erhoben ehemalige Schüler der Odenwaldschule im südhessischen Heppenheim erstmals Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs durch ihre Lehrer – als Haupttäter wurde der langjährige Schulleiter Gerold Becker entlarvt. Die Fälle zeigen: Missbrauch ist kein Problem nur von kirchlichen Einrichtungen – ganz im Gegenteil.
Schon seit Hunderten von Jahren kommen Menschen zum Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter von Telgte, um Trost und Kraft im Gebet zu finden und die Fürsprache der Muttergottes in schwierigen Lebenslagen zu erbitten. Rund 100 000 Gläubige zieht es pro Wallfahrtssaison in das beschauliche Städtchen vor den Toren Münsters. Am Samstag, 28. April, wird die Wallfahrtssaison mit einer Altarweihe durch Münsters Bischof Felix Genn eröffnet.
Friedliche Religion oder radikale politische Ordnung? Der Islam und die Auslegung des Korans sind umstritten. Scharfe Kritik am politischen Islam kommt ausgerechnet von einer gläubigen Muslima: Elham Manea, Politologin an der Uni Zürich, hält auch den gewaltlosen Islamismus für ein Problem, das unbedingt bekämpft werden muss. Unsere Zeitung möchte mit dem Exklusivinterview zur Antwort auf die Frage beitragen, inwieweit der Islam zu Deutschland gehört.
In der Kleinstadt Alcoy steigt eine der größten und buntesten Fiestas in ganz Spanien. Das Volksfest „Moros y Cristianos“ (Mauren und Christen) fußt auf religiös-legendärem Ursprung. Echte Mauren kommen nicht vor, nur verkleidete. Die diesjährige Auflage des Fests beginnt an diesem Sonntag. Es dauert bis Dienstag.
Am 22. Dezember 2018 jährt sich der Geburts- und Tauftag des heiligen Bruders Konrad von Parzham zum 200. Mal. Das Datum wirft bereits seinen Schatten voraus und wird mit verschiedenen Veranstaltungen bedacht. Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahres findet an diesem Samstag, 21. April, mit der Wiedereröffnung der neu renovierten Klosterkirche St. Konrad samt Altarweihe statt.
Ein halbes Jahrhundert leitete Martin Riedlinger katholische Medien im deutschsprachigen Raum, fast 30 Jahre als Chefredakteur der Neuen Bildpost. Dabei sammelte er viele Millionen Euro für die Mission.
„Jedes Kind ist ein Bild Gottes und wird von ihm geliebt“: So lautet die Botschaft der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland, die mit der am Samstag beginnenden „Woche für das Leben“ einhergeht.
Obwohl es in Ost und West schon seit geraumer Zeit Bestrebungen gibt, Ostern an einem gemeinsamen Termin zu feiern: Nach wie vor unterscheidet sich der Festtermin in den westlichen Kirchen und in der östlichen Orthodoxie, wo er nach dem alten julianischen Kalender festgesetzt wird. Und so feiert die Ostkirche 2018 eine Woche später als die Westkirche Ostern. Damit einher geht in der Grabeskirche zu Jerusalem das Wunder des Heiligen Feuers.
Elvis lebt, und die Mondlandung wurde im Studio gedreht? Verschwörungstheorien wie diesen hängen nach Einschätzung des Bistums Augsburg immer mehr Menschen an. Der diözesane Fachbereich für Religions- und Weltanschauungsfragen setzt daher nun auf „Fake News“-Prävention in Schulen. Wie das funktioniert, sagt die zuständige Leiterin Klaudia Hartmann im Interview. Außerdem erklärt die Sektenbeauftragte, wie man mit Anhängern kruder Thesen umgehen sollte, und wann sie gefährlich werden.
Er wollte die Stimme derer sein, die keine Stimme haben: Martin Luther King, der wortgewaltige Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA, wurde vor 50 Jahren erschossen. Bis heute sind die genauen Umstände der Tat unaufgeklärt. Doch fest steht: Vielen Mächtigen war der charismatische Baptistenpfarrer ein Dorn im Auge.
Die Auferstehung Jesu ist die wohl einschneidendste Begebenheit der menschlichen Geschichte: Der Sohn Gottes besiegt den Tod. Ohne die Auferstehung ist das Christentum nicht denkbar. Aber ist die biblische Erzählung historisch wahr: Ist Jesus wirklich auferstanden? Unser Jerusalem-Korrespondent Karl-Heinz Fleckenstein lädt zu einer sehr persönlichen Spurensuche ein.
Rupert von Salzburg ist eine der ältesten „Marken“ des süddeutschen Raums. Wo Rupert draufsteht, ist meist Salzburg drin. Doch Rupert ist mehr als die österreichische Bischofsstadt. Er gilt auch als „Apostel der Baiern“. Der ganze Alpen-Donau-Raum ist mit einem Netz von Rupert-Kirchen überzogen, das sich von Regensburg bis ins slowenische Pettau (Ptuj) spannt. Wer war dieser Mann?
In Brasilien steht in diesem Jahr die Wahl eines neuen Präsidenten an. Mancher Kandidat wird wohl wie in früheren Wahlkämpfen in eine Stadt im verarmten und ausgetrockneten Nordosten pilgern, um dort für sich göttlichen Beistand zu erbitten: Juazeiro do Norte. Hier gedenken die Gläubigen eines Priesters, der weder heilig- noch seliggesprochen wurde, im größten katholischen Land der Erde aber wie ein Heiliger verehrt wird: Padre Cícero (1844 bis 1934).
Eine kurze, aber sehr intensive Reise: Am Samstag besuchte Papst Franziskus den Geburtsort und die Wirkungsstätte des Volksheiligen Pater Pio. Anlass der halbtägigen Visite war ein rundes Jubiläum: Am 23. September jährt sich der Todestag des Kapuziners zum 50. Mal.
Vor 20 Jahren begann auf dem Buchmarkt der USA die Erfolgswelle der „Christian Fiction“, des christlichen Frauenromans. Auch auf Deutschland schwappte sie in der Folgezeit über. Hierzulande ist die Welle wieder abgeflacht – in Amerika noch keineswegs.
Krippendarstellungen zeigen den heiligen Josef als bescheidenen und fleißigen älteren Mann. Vieles von dem Bild des Ziehvaters Jesu stammt nicht aus den Evangelien, sondern findet sich erst in späteren, apokryphen Quellen wie dem Protoevangelium des Jakobus. Aus ihnen speisten sich die Heiligenlegenden des Mittelalters.
Der Papst und seine engsten Mitarbeiter sind besorgt, dass Europa immer „fremdenfeindlicher“ wird und sich von „populistischen Stimmen“ verführen lässt. Bei einer Konferenz in Rom sprach der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin davon, dass der Vatikan nun noch stärker als bisher für den besonderen Schutz von Migranten in Europa einstehen wird.
Zu Beginn des Films ist Maria Magdalena als Geburtshelferin zu sehen – ihre Gegenwart und ihr Zuspruch lassen eine junge Frau die Schmerzen einer komplizierten Geburt überstehen. In den letzten Szenen ist sie gemäß der biblischen Vorlage Zeugin des Auferstandenen – für die Gläubigen öffnet sich das Himmelreich und es beginnt ein neues Leben. Dazwischen spannt Regisseur Garth Davis in dem am 15. März anlaufenden Kinofilm „Maria Magdalena“ den Bogen vom Aufbruch der jungen Maria über ihre Gefolgschaft Jesu bis zu den letzten Tagen in Jerusalem.
Fünf Jahre Franziskus: Der Papst vom anderen Ende der Welt hat sich in seinem bisherigen Pontifikat vor allem von einem Begriff leiten lassen – Barmherzigkeit. Was er damit genau meint, hat er von Anfang an mit Worten und vor allem mit Taten erläutert. Kurienkardinal Kurt Koch hat anlässlich des Jubiläums ein Grußwort für unsere Zeitung geschrieben.
Südafrika hat ein Problem mit Sekten: Jüngst befreiten Polizisten rund 100 „Sex-Sklavinnen“ aus der Hand der Gurus. Gewalt und Gehirnwäsche sind weit verbreitet – und doch konnten sich die dubiosen Vereinigungen bislang auf die Religionsfreiheit berufen.
Den fünften Jahrestag seiner Wahl zum Papst begeht Franziskus am 13. März. Anlässlich des kleinen Amtsjubiläums hat Kurienkardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, für unsere Zeitung ein Grußwort geschrieben. Er geht darin auf drei Leitworte ein, unter denen das aktuelle Pontifikat steht.
Viele Amerikaner sind so arm, dass ihnen das Nötigste zum Überleben fehlt. An eine medizinische Versorgung ist da kaum zu denken. „Obamacare“ sollte Abhilfe schaffen. Doch andere US-Bürger sehen sich dadurch in ihrer Freiheit eingeschränkt.
Es klingt wie ein surrealer Traum. 60 junge Musiker von 14 bis 26 Jahren üben zwischen steinewerfenden Jugendlichen, palästinensischen Flüchtlingslagern und mit Maschinenpistolen bewaffneten israelischen Soldaten: das erste nationale Jugend-Sinfonieorchester Palästinas. Im gemeinsamen Musizieren möchten die jungen Leute ihre Hoffnung auf ein Leben in Frieden ausdrücken.
Im Jahre 2002 waren die Niederlande das weltweit erste Land, das die aktive Sterbehilfe legalisierte. Mittlerweile hat die Zahl der Sterbehilfe-Fälle dort einen neuen Höchststand erreicht. Dem „Euthanasie-Report“ zufolge starben 2016 in Holland 6091 Menschen durch Tötung auf Verlangen. Das sind 17 pro Tag und rund 2000 mehr als 2012. Und ein Ende des Trends ist nicht ansatzweise in Sicht.
Mindestens 14 000 Palästinenser schmuggelten sich nach Angaben der UN-Agentur OCHA zwischen Januar und März 2013 täglich vom Westjordanland nach Israel – ohne die erforderlichen Papiere. Die 2002 begonnene Barriere ist erst zu etwa 65 Prozent fertig und lässt viele Schlupflöcher für Palästinenser, denen kein Passierschein nach Israel gewährt wurde – oder für solche mit Schein, die sich die mitunter langen Wartezeiten an den neun bemannten Kontrollpunkten der israelischen Armee an der Grünen Linie ersparen wollen.
Vom 19. bis 24. März kommen junge Katholiken aus aller Welt zu einer Vorsynode nach Rom, um die Jugendsynode im Herbst vorzubereiten. Aus Deutschland nehmen Magdalena Hartmann (22) von der Schönstatt-Mädchenjugend Rottenburg sowie Thomas Andonie teil. Der 27-Jährige stammt aus Weiden in der Oberpfalz und ist seit vergangenem Jahr Vorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Im Interview mit unserer Zeitung erzählt er, was er sich von der Vorsynode erhofft und wie junge Menschen über die Kirche denken.
Mein Abtskreuz ist ein Regenbogenkreuz. Über dem Kreuz kommt im Bogen die Verheißung Gottes zum Ausdruck. Mir ist wichtig, im Zeichen des Kreuzes die Verheißung Gottes nicht aus dem Auge zu verlieren. Angeregt wurde ich durch das Regenbogenkreuz in der Abtei Dormitio in Jerusalem. Der Regenbogen ist für mich ein tägliches Hoffnungszeichen, dass Gott den Himmel und die Erde verbindet, trotz all der vielen Kreuze.
Gut vorbereitet und kurz – so sieht nach Ansicht des Papstes eine ansprechende Predigt aus. Er selbst macht es vor und hält jeden Morgen eine kurze, jeweils auf das Tagesevangelium und die Lesungen bezogene Betrachtung.
An der Ludwig-Maximilians-Universität in München haben Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf und Alexander Schmorell nicht nur studiert. Hier riefen die Mitglieder der Weißen Rose auch in Flugblättern zum Widerstand gegen das NS-Regime auf. Und hier wurden einige von ihnen am 18. Februar 1943 verhaftet. Vier Tage später wurden sie zum Tode verurteilt und hingerichtet. Auch nach 75 Jahren sind sie Vorbilder im Kampf für die Freiheit.
Am Abend des Fastnachtsdienstags, nicht selten auch erst im Verlauf des Aschermittwoch, macht sich bei den Narren Wehmut breit: Wieder einmal ist das närrische Treiben viel schneller vorbeigegangen, als manch einem lieb ist. Doch das Beste kommt zum Schluss und so wird das närrische Finale vielerorts mit einzigartigen Inszenierungen und Klamauk praktiziert. Dazu gehören schaurige „Trauerumzüge“ sowie das Verbrennen, Begraben oder Ersäufen der jeweiligen Symbolfigur für die Fastnacht.
Priester als Musikstars, die ganze Konzerthallen füllen? In Mitteleuropa mag diese Vorstellung fremd erscheinen. Nicht so in Brasilien, dem Mutterland der singenden Padres. Eine Studie des Projekts „Amo Música Católica“ kommt zu dem Schluss, dass die singenden Geistlichen im vergangenen Jahr wieder gewaltig abgeräumt haben. In der speziellen Jahreshitparade nimmt Padre Fábio de Melo den ersten Platz ein. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich im Internet seinen Song „Paciência“ angehört.
Die Kritik an der deutschen Entwicklungshilfe wird seit Jahren lauter: Milliarden wurden aus dem reichen Norden in den armen Süden gepumpt – gebracht habe es so gut wie nichts. Entstanden sei vielmehr eine Art Hilfsindustrie, die sich selbst erhält. In den Entwicklungsländern komme dagegen kaum etwas beim Volk an, sondern versickere in den Händen einer kleinen korrupten Elite. Ist die Kritik berechtigt?
Aller Armut und Kriminalität zum Trotz ist Südafrika weltweit für medizinische Spitzenforschung bekannt. In der Kaprepublik fand die erste Herztransplantation statt. Auch die Computertomographie wurde hier erfunden. Zuletzt gaben Mediziner durch neue Entdeckungen auch Krebs-Patienten wieder Hoffnung – zumindest den Wohlhabenden unter ihnen. Alle anderen haben oft keinen Zugriff auf die teuren Medikamente.
Der Papst hat das Grab seines ersten Glaubenslehrers besucht und gleichzeitig die ukrainische Diaspora in Rom getroffen, als er am Sonntag in der griechisch-katholischen Basilika Santa Sofia (zur heiligen Weisheit) zu Gast war. Dort ist der ukrainische Salesianerpater Stepan Tschmil (1914 bis 1978) begraben. Er hat Jorge Mario Bergoglio einst das Grundwissen des katholischen Glaubens vermittelt.
Das Villenviertel von Neu-Delhi am Freitag, den 30. Januar 1948 um 17.17 Uhr: Auf dem Anwesen des Großindustriellen Birla versammeln sich Mahatma Gandhi und Hunderte seiner Anhänger wie jeden Tag im Garten, um die Abendandacht zu feiern. Plötzlich tritt ein Mann aus den Reihen der Wartenden heran, stößt die beiden Großnichten Manu und Abha, die Gandhi begleiten, beiseite, zieht ungehindert eine automatische Pistole und schießt dem Mahatma dreimal aus nächster Nähe in Brust und Magen.
Esskultur als Türöffner zum Frieden: Das mag naiv klingen. Doch die „Chefs for Peace“, eine Gruppe jüdischer, christlicher und muslimischer Köche, zeigen, dass Frieden durch den Magen geht. Damit haben sie etwas geschafft, wovon die Politik noch weit entfernt ist.
Unser Kolumnist Pfarrer Klaus Weyers macht sich in gewohnter Manier Gedanken zum Sonntagsevangelium. Diesmal geht es um Fahrkarten, Tumulte und die Geister des Hasses.
20 000 bis 60 000 Embryonen liegen in Deutschland auf Eis, sagt Weihbischof Anton Losinger im Interview. Städte in der Größenordnung von Lindau oder sogar Passau könnten mit ihnen bevölkert werden. Viele dieser ungeborenen Menschen werden wohl niemals das Licht der Welt erblicken. Sie sind Überreste künstlicher Befruchtung und werden großteils nicht mehr gebraucht. Ihre Eltern haben bekommen, was sie wollten. Oder sie haben ihren Kinderwunsch aus Frust, Geldmangel oder wegen gesundheitlicher Probleme aufgegeben. Und die überzähligen Embryonen? Die werden vernichtet.
Emma Wren Gibson ist nun rund zwei Monate alt. Ihre Geburt in den USA machte Schlagzeilen, weil sie als Embryo 24 Jahre lang in einer Kinderwunschklinik eingefroren – fachsprachlich „kryokonserviert“ – war. Ihre Mutter war selbst erst 25, als sie den Embryo adoptierte und austrug. Im Gespräch mit unserer Zeitung betont der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Mitglied in der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung, dass kryokonservierte Embryonen in jedem Fall als werdende Menschen betrachtet werden müssen.
Pilgern ist so beliebt wie lange nicht. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider, die jetzt das Pilgerbüro in Santiago de Compostela veröffentlicht hat: Noch nie sind so viele Menschen über den Jakobsweg in die Pilgermetropole im Nordwesten Spaniens gekommen wie 2017: Mehr als 300 000 waren es – und das bei klar steigender Tendenz.
1000 Jahre wird der Wormser Dom dieses Jahr alt. Ein romanisches Prunkstück und einer der sogenannten deutschen Kaiserdome. Auf alle Fälle ein mächtiger Bau mit großer Geschichte. Eine der beiden Papstwahlen auf deutschem Boden erlebte er, ebenso wie die prunkvolle Hochzeit Kaiser Friedrichs II. mit der Nichte von Richard Löwenherz. Vor allem aber war er Kulisse mehrerer Reichstage, deren spektakulärster 1521 stattfand. Damals wollte Kaiser Karl V. den Reformator Martin Luther dazu zwingen, seinen Thesen abzuschwören. Der feierliche Gottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf zur Eröffnung des Jubiläumsjahr am kommenden Sonntag, 28. Januar, wird ab 9.30 Uhr vom ZDF übertragen.
Wo vor dem Krieg Pilgerströme die engen Gassen füllten, sind heute weder Pilger noch Touristen zu sehen. Vor sieben Jahren hat die Syrienkrise begonnen. Sie hat vor allem den Norden des Landes schwer getroffen. Der Ostteil von Aleppo ist völlig zerstört, ebenso Homs. 13 Millionen Syrer sind auf der Flucht, die meisten innerhalb der Landesgrenzen. Viele sind aber auch in das Nachbarland Libanon geflohen, wo sie in Zeltstädten leben. Pfarrer Ulrich Lindl, Leiter der Hauptabteilung „Kirchliches Leben“ im Bistum Augsburg, hat sich kürzlich ein eigenes Bild von der Situation gemacht.
„Wollen Sie das Ihrem Kind und sich selbst wirklich antun?“ Diese Frage stellt ein Pränatalmediziner im Juni 2001 einem jungen Paar, das im achten Schwangerschaftsmonat zu einer Ultraschalluntersuchung in seine Praxis gekommen ist. Er sagt schwerste Behinderungen bei dem Kind voraus und rät zur Abtreibung. Die Eltern sind schockiert und verunsichert. Dennoch wissen sie: „Wir wollen unser Kind – genau so wie es ist.“
Mindestens 23 katholische Missionare und Kirchenmitarbeiter sind im vergangenen Jahr weltweit gewaltsam ums Leben gekommen. Das geht aus einem vom vatikanischen Missionspressedienst Fides veröffentlichten Bericht hervor. „Das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Fides-Journalist Gianni Valente im Gespräch mit unserer Zeitung.
US-Präsident Woodrow Wilson präsentiert am 8. Januar 1918 sein Vierzehn-Punkte-Programm. Es enthält konkrete Ansätze für eine internationale Friedensordnung nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Doch weder im In- noch im Ausland findet Wilson großen Rückhalt für seine Pläne.
Jugend, Reisen und ein Papst, der heiliggesprochen wird: 2018 verspricht einige Besonderheiten. Franziskus‘ sechstes Pontifikatsjahr steht im Zeichen einer Synode und auch etlicher geplanter Reisen.
Mindestens neun Gottesdienstbesucher tot, 16 weitere verletzt: Zwei islamistische Selbstmordattentäter stürmten eine methodistische Kirche in der Stadt Quetta in Pakistan. Nachrichten wie diese rufen schmerzlich in Erinnerung, dass es alles andere als selbstverständlich ist, den eigenen Glauben in Freiheit leben zu dürfen. Wie sehr Hass und Gewalt gegen Christen in Teilen der Welt bitterer Alltag ist, führt der neue „Ökumenische Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ vor Augen.
Pfarrer Klaus Weyers hat sich in seiner Kolumne "Weyers' Welt" Gedanken zum neuen Jahr gemacht. Es geht um Neuanfänge und Gottvertrauen. Denn "unser Gott steht am Anfang des Jahres 2018", schreibt der Kolumnist.
Mitten im Grauen des Zweiten Weltkriegs schrieb der junge Soldat Heinrich Böll in einem Feldpostbrief an seine Frau: „Ich werde dich wiedersehen und arbeiten für die Wirklichkeit und Wahrheit des Christentums … Das wird eine große Aufgabe sein nach dem Krieg.“ Tatsächlich begriff Böll seine schriftstellerische Tätigkeit als göttlichen Auftrag, nach 1945 die Erfahrungen von Krieg, Leid und Diktatur niemals in Vergessenheit geraten zu lassen.
Weihnachten an der Atlantikküste im nordöstlichen Zipfel Brasiliens: Frieren braucht hier niemand. An Heiligabend wird das Thermometer in der Weihnachtsstadt Natal bei einer sanften Brise vom Meer wohl wieder um die 26 Grad Celsius anzeigen – wie an jedem anderen Abend in dieser Jahreszeit.
In der Weihnachtszeit blicken Milliarden Christen auf Bethlehem. Die kleine Stadt in Palästina ist jener Ort, an dem der Messias das Licht der Welt erblickte. Von hier geht alljährlich das Friedenslicht in alle Welt. Wie aber leben die Menschen am Geburtsort Jesu? Wie sieht der Alltag der Christen vor Ort aus angesichts der israelischen Besatzung und muslimischer Mehrheiten?
Die Entscheidung von Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen, hat den Nahostkonflikt wieder angefacht – ausgerechnet in der Adventszeit. Das und die angespannte politische und wirtschaftliche Lage haben auch Auswirkungen auf die Christen im Heiligen Land, zeigt die Schilderung von Nahost-Korrespondent Karl-Heinz Fleckenstein.
Papst Franziskus hat die bisherige Fassung der Vaterunser-Bitte „führe uns nicht in Versuchung“ kritisiert. Dies sei „keine gute Übersetzung“, sagte er in einem Interview des italienischen Senders TV2000. Nicht Gott stürze den Menschen in Versuchung, um zu sehen, wie er falle. „Ein Vater tut so etwas nicht; ein Vater hilft sofort wieder aufzustehen. Wer dich in Versuchung führt, ist Satan“, erklärte der Papst.
Sie hat kein Fundament und nur drei Wände: Die Santa Casa in Loreto, als Elternhaus der Gottesmutter verehrt, ist Italiens größtes Marienheiligtum. Irgendwann im 13. Jahrhundert sollen Engel das Heilige Haus aus Nazareth nach Italien geflogen haben. Nach mehreren Zwischenlandungen fand die legendäre Luftfracht unweit der Adriaküste ein neues Zuhause. Rund um Marias Elternhaus baute man eine riesige Basilika, die noch heute hunderttausende Pilger anzieht.
Für einen handfesten Skandal hat die Kunstinstallation „Märtyrermuseum“ gesorgt. Die Ausstellung, die zunächst im Berliner Bezirk Kreuzberg zu sehen war und dieser Tage nach Hamburg umzieht, stellt echte Märtyrer und islamistische Attentäter in eine Reihe. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch erstattete Anzeige gegen die Macher.
Die Säkularisierung scheint unaufhaltsam, das Ordensleben nicht mehr attraktiv. Wirklich? Immer noch finden sich junge Frauen und Männer, die ihr Leben ganz in den Dienst der Kirche stellen. Die 33-jährige Regina-Maria Schmalz im fränkischen Absberg ist eine von ihnen. Im Interview spricht sie über ihren Glauben, Klisches über Orden und die Entscheidung, Dillinger Franziskanerin zu werden.
Huthi-Rebellen kämpfen gegen die Regierungsarmee, Schiiten gegen Sunniten, Saudi-Arabien gegen den Iran. Von einer friedlichen Lösung sind die Parteien im Jemen weit entfernt – und die Lage in der arabischen Welt wird immer desolater.
Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer an der Schule in Berlin-Friedenau. Im Unterricht hat der 14-jährige Oskar erzählt, dass er Jude ist. Von einem Tag auf den anderen will sein bester Freund, ein türkischer Junge, nichts mehr mit ihm zu tun haben. Oskar wird beschimpft, gemobbt und geschlagen. Höhepunkt ist eine Art Scheinhinrichtung mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole. „Das war der Zeitpunkt, wo wir uns entschlossen haben, Oskar von der Schule zu nehmen“, erzählt sein Vater dem TV-Journalisten Wenzel Michalski in einem Interview.
Ein ungewöhnliches Bild in der vatikanischen Audienzhalle: Zum ersten Welttag der Armen hat Papst Franziskus am Sonntag über 1500 Bedürftige zu einer Armenspeisung eingeladen. Der Pontifex aß gemeinsam mit ihnen.
Normalerweise finden in der großen Halle „Paolo VI“ im Vatikan die Audienzen mit dem Papst statt, wenn er Großgruppen trifft oder bei Generalaudienzen. Nun kam es zu einer Premiere – einer der vielen in diesem Pontifikat: Franziskus lud rund 1500 Arme und Obdachlose, die in Rom leben, zum Mittagessen in die Audienzhalle ein.
Präsident Rodrigo Dutertes Krieg gegen Drogen hat bereits Tausende Todesopfer gefordert. Dazu kommt islamistischer Terror. Die Philippinen sind derzeit oft in den Schlagzeilen. Weniger bekannt, obwohl gravierend: die wachsende Schere zwischen Arm und Reich. Viele Menschen sind gezwungen, in Slums zu leben – oder auf dem Friedhof.
Niedergebrannte Dörfer, ausgebombte Polizeistationen – und ein Kampf gegen scheinbar gesichtslose Guerilla-Krieger. In Mosambik weckt das Erinnerungen an den Bürgerkrieg, der 16 Jahre lang tobte. Bis 1992 starben fast eine Million Menschen bei den Kämpfen zwischen der linken Frelimo und der rechten Renamo. Weder die beiden Erzfeinde noch die Mosambikaner konnten damals damit rechnen, dass eines Tages ein neuer Feind die Nation in Angst versetzen würde: Islamisten.
Nirgendwo auf der Welt werden jedes Jahr mehr Bibeln gedruckt als in China: 18 Millionen. Dabei ist das Land offiziell ungläubig. Auf dem Parteitag der Kommunisten wurde vor kurzem Xi Jinping als mächtigster Mann bestätigt. Seit er Ende 2012 als Parteichef an die Macht kam, ist es weitgehend vorbei mit der Freiheit für die Religionsgemeinschaften. Sie machen sich große Sorgen um die Zukunft.
Ein einziges Mal fand auf deutschem Boden eine Papstwahl statt: 1417 war das. Die Wahl Martins V. war der Höhepunkt des Konstanzer Konzils. Nur durch das Wehen des Heiligen Geistes war das Wunder der einstimmigen Papstwahl möglich – waren sich die Chronisten sicher. Raben und Krähen verstreuten sich in alle Winde, stattdessen sangen Meisen, Buchfinken und Rotkehlchen vom Dach des Konstanzer Konzilsgebäudes ihre Lieder. Fromme Gesänge der Bittprozession hallten durch die Konstanzer Gassen.
Es ist der 18. August 1976. Vor der Michaeliskirche im sachsen-anhaltinischen Zeitz übergießt sich ein Mann mit Benzin und zündet sich an. Pastor Oskar Brüsewitz hat sich zu der Verzweiflungstat entschlossen, um gegen die „Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen“ an den Schulen der DDR zu protestieren.
Ob Allerseelen, Volkstrauertag oder evangelischer Totensonntag: Der November steht nicht nur in Deutschland ganz im Zeichen des Totengedenkens und der Trauer. Ein Einblick, wie vor Jahrtausenden mit dem Andenken an Verstorbene umgegangen wurde, bietet sich nahe der südspanischen Stadt Antequera.