Kaum eine junge Familie kommt an Babyprodukten von Hipp vorbei. Gesicht der Marke ist der deutsche Unternehmer Nikolaus „Claus“ Hipp. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter des Nahrungs- und Babykostherstellers. Der gebürtige Münchner ist Katholik und bezeichnet sich im Exklusiv-Interview als musisch veranlagt. Wichtig sind für den 81-Jährigen das Festhalten an Werten und das Dreigestirn Glaube, Liebe und Hoffnung als Basis für ein wertvolles Leben.
Herr Hipp, wie würden Sie sich in wenigen Worten selbst charakterisieren?
Ich würde mich als einen geradlinigen, einfachen Menschen der klaren und prägnanten Worte bezeichnen. Zudem eher musisch als amusisch und gleichermaßen fantasievoll wie zielstrebig.
Als Unternehmer haben Sie viele Entscheidungen getroffen. Welche war bisher die bedeutendste?
Die Entscheidung, sehr früh auf biologischen Landbau zu setzen, war mit Sicherheit die wichtigste.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie vor einer nachhaltigen Entscheidung stehen?
Dann denke ich darüber nach, wie sich jene Entscheidung auf die kommenden Generationen auswirken kann.
Stichwort Nachhaltigkeit: Können Sie dieses Modewort überhaupt noch hören?
Wenn es sich dabei um die ökonomische, ökologische und soziale Verträglichkeit handelt, höre ich dieses Wort sehr gerne. Nicht so gut ist es, wenn mit diesem Wort jongliert wird und es für alles herhalten muss. Es würde dann zu einem Feigenblatt werden. Trotzdem muss es ernstgenommen werden.
Welchen Stellenwert nimmt der Glaube in Ihrem Leben ein?
Der Glaube gibt mir Sicherheit. Außerdem steht er für das, was ich nicht weiß. Sonst würde es ja Wissen heißen. Zu meinem Glauben zählen Demut, Bescheidenheit und das Anerkennen einer höheren Instanz. Denn diese drei Elemente beeinflussen alle Entscheidungen.
Haben Sie einen Wunsch an die Kirche?
Ich wünsche mir, dass der Mystik mehr Bedeutung zuteil wird. In den Gottesdiensten können gerne einige ruhige Momente eingeplant werden. Die Texte in der jeweiligen Muttersprache haben bei Papst Pius XII. begonnen. Auch das Latein müsste nicht ganz verdrängt werden, denn es hat im Gottesdienst seine Bedeutung. Auch wenn nicht immer alles verstanden wird, konnten die Menschen mitbeten.