Supreme Court will offenbar Grundsatzurteil „Roe vs. Wade“ zu Abtreibung kippen

Kommentar: Der Hass auf den Menschen

Bis ein Fötus außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist, war in den USA bisher eine Abtreibung erlaubt. Nun wird der Oberste Gerichtshof dieses Grundsatzurteil wohl kippen. Während Abtreibungsgegner aufatmen, reagieren Abtreibungsbefürworter erschreckend aggressiv auf den Lebensschutz. Cornelia Kaminski, Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA e.V.), kommentiert.

Die Nachricht aus Washington hat ein Erdbeben ausgelöst. Lebensrechtler in der ganzen Welt hatten zuvor mit Spannung eine Entscheidung des Supreme Court über die Rechtmäßigkeit des Abtreibungsurteils „Roe vs Wade“ erwartet. Nun hat ein an die Öffentlichkeit gedrungenes Dokument Wochen vorher offengelegt, wie dieses Urteil wohl ausfallen wird: Es war falsch, Abtreibungen eines Fötus vor seiner Lebensfähigkeit außerhalb des Mutterleibs grundsätzlich zu erlauben, erklärt Richter Samuel Alito in seiner Stellungnahme. 

Abtreibungsbefürworter sind entsetzt und erzürnt. Ihr Zorn entlädt sich in finsteren Drohungen gegen Alito sowie alle anderen Richter, von denen erwartet wird, dass sie seiner Meinung folgen. Hilfszentren, in denen Frauen im Schwangerschaftskonflikt Unterstützung bekommen, sehen sich Aggressionen und Vandalismus ausgesetzt. „Heartbeat International“, eigens zur Unterstützung solcher Zentren gegründet, zählt in einer E-Mail fünf Wege auf, wie sie sich dagegen schützen können – Überwachungskameras anbringen, niemals allein im Zentrum arbeiten, eine Alarmanlage installieren und den Versicherungsschutz für das Gebäude überprüfen. Man solle sich nicht davor scheuen, die örtlichen Sicherheitskräfte zu alarmieren. 

Woher kommt der Hass, mit dem nun diejenigen verfolgt werden, die sich für das Lebensrecht aller Menschen einsetzen? Es ist der Hass auf den Menschen, so wie Gott ihn geschaffen hat, der sich hier entlädt. Es ist der unbändige Wille, den Weg zur totalen Selbstbestimmung auch für den Preis etlicher Leichen am Wegesrand zu beschreiten. 

Die mutigen Richter am Supreme Court haben erkannt, dass dieser Weg in den gesellschaftlichen Abgrund führt. Wir sollten nun den letzten Rat beherzigen, den „Heartbeat“ seinen Mitgliedern empfiehlt: „Vergesst nicht zu beten.“ Das stellt uns in die direkte Partnerschaft mit Gott, dessen Willen wir tun, wenn wir uns für die Schwächsten engagieren. Das Gebet ist die schärfste Waffe der Christenheit: Nutzen wir sie!

10.05.2022 - Abtreibung , Lebensschutz , USA