Vom Markusplatz in Venedig bis zum Petersplatz im Vatikan: Etwa zehn Tage brauchte der Italiener Manuel Giuge für die rund 480 Kilometer. Er legte die Strecke nicht etwa mit dem Auto oder Zug zurück. Und zu Fuß nahm er den Pilgerweg schon gar nicht auf sich. Denn der 33-Jährige leidet an einer Muskeldystrophie und sitzt deshalb im Rollstuhl. Mit einem für die lange Reise extra vorbereiteten Gerät nahm er die Strecke unter die Räder.
Manuel Giuge liebt Abenteuer. Seinen Gesundheitszustand nimmt er immer wieder zum Anlass, die Mitmenschen auf die Bedeutung der Wissenschaft und Forschung hinzuweisen. Wenn es also darum geht, für neue Forschungsprojekte Geld zu sammeln, dann macht er gerne an „außergewöhnlichen Projekten“ mit. So war er zum Beispiel mit einem speziell angefertigten Rollstuhl tauchen.
Sein jüngstes Projekt gehört zu seiner bisher größten Herausforderung. Noch nie legte er eine so lange Strecke mit dem Rollstuhl zurück. Aber er wollte alles dafür tun, um das Bewusstsein für die seltene Krankheit, von der er selber betroffen ist, zu schärfen. Auch möchte er mit der Aktion Mittel für den Kauf von Sportgeräten beschaffen, um sie anderen Menschen mit Behinderung zu spenden.
Am Geburtstag ging’s los
Am 14. Juli, seinem 33. Geburtstag, war es so weit: Manuel Giuge begann seine Tour von Venedig nach Rom. Die Räder seines Rollstuhls haben zwar einen kleinen Elektro-Antrieb. Der dient aber nur zur Unterstützung des manuellen Anschiebens. Für die knapp 500 Kilometer musste sich der 33-Jährige also auf die Kraft seiner Hände verlassen.