Kinderarbeiter aus 36 Ländern fordern faire Arbeitsbedingungen. Das ist ein Ergebnis der Studie „It's Time to Talk“, die die Kinderrechtsorganisation terre des hommes und die Kindernothilfe heute bei der Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Argentinien vorstellen wollen. Die Organisationen haben gut 1.800 Kinder und Jugendliche befragt.
Der vor knapp vier Wochen veröffentlichte Verhaltenskodex zur Religionsausübung an der Universität Hamburg stößt auf Kritik der Studentengemeinden. In den zugehörigen Ausführungsbestimmungen stecke „erhebliches Konfliktpotenzial“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung von katholischer, evangelischer und islamischer Hochschulgemeinde. Die Neuregelung erwecke den Eindruck, „dass die Religionsausübungen auf ein zu regulierendes Element reduziert werde“. Es sei kein Hinweis darauf zu finden, dass die Universität künftig mit den Hochschulgemeinden im Gespräch bleiben möchte.
Helfer sehen Rohingya-Kinder in den Flüchtlingslagern in Bangladesch in extremer Gefahr. „Die Camps sind ein einziges Chaos und die Kinder sind von Ausbeutung durch Kinderarbeit, Menschenhandel und von Missbrauch bedroht“, sagte der Leiter der SOS-Kinderdörfer in Bangladesch, Ghulam Ahmed Ishaque, am Dienstag. 400.000 Kinder lebten derzeit in den Lagern. Das Leben dort sei „die Hölle“, erklärte Ishaque.
Der neue Vorsitzende der argentinischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Ojea, will die Kirche im Heimatland von Papst Franziskus stärker in den gesellschaftlichen Dialog einbinden.
Im Reformationsjahr 2017 hat sich aus Sicht des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, ökumenisch „unglaublich viel getan“. Die Wirkung dieses Jahres sei in der „säkularen Bedeutung der Ökumene“ nicht zu unterschätzen, sagte Sternberg am Sonntag bei der in Bonn tagenden Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Mit prominenten Besuchern ging die Weltklimakonferenz in Bonn am Wochenende in die zweite Halbzeit. Bereits am Freitag besuchte der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore das Großtreffen in Bonn. Am Sonntagabend war Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger in der Bundesstadt am Rhein zu Gast. Unterdessen laufen die Verhandlungen zur Umsetzung des Pariser Klima-Abkommens von 2015 weiter.
Eine internationale Abrüstungskonferenz am Freitag im Vatikan hat mit Appellen zur Unterstützung eines UN-Atomwaffenverbotsvertrages begonnen. Wie schwierig und auch kontrovers das Anliegen ist, kam erst im weiteren Verlauf zur Sprache. "Es scheint unrealistisch, in diesen Zeiten von nuklearer Abrüstung zu sprechen", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als einer der ersten Redner. Gleichwohl müsse umso hartnäckiger für das Atomwaffenverbot gearbeitet werden, betonten er wie auch Kardinal Peter Turkson, dessen Entwicklungsbehörde die bis Samstag dauernde Konferenz organisierte.
Im Kampf gegen den Klimawandel muss Deutschland nach Ansicht von Misereor möglichst rasch aus der Kohleverstromung aussteigen und das Verkehrssystem umbauen. Dazu gebe es keine Alternative, so Kathrin Schroeder, Klima-Expertin des katholischen Werks für Entwicklungszusammenarbeit, am Donnerstag in Bonn.
Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland und Zentralrat der Muslime in Deutschland sind auch weiterhin nicht als Religionsgemeinschaften anzusehen. Das entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster am Donnerstag in einem Revisionsverfahren. Danach hätten sie auch keinen Anspruch auf die Einführung eines allgemeinen islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen nach ihren Grundsätzen, hieß es.
Ein Christbaum aus dem polnischen Masuren soll den Petersplatz zu Weihnachten schmücken. Förster fällten die 28 Meter hohe Fichte am Mittwoch in Rominter Heide (Puszcza Romincka) an der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldet. Mit Hilfe von zwei Kränen hievten sie demnach den Weihnachtsbaum für Papst Franziskus auf einen Sattelschlepper.
Die Hinterbliebenen der US-Familie Holcombe, die am Sonntag bei einem Amoklauf in Texas acht Mitglieder aus drei Generationen verloren hat, erfahren eine weltweite Welle der Solidarität. Rund 7.500 Spender haben binnen 48 Stunden rund eine halbe Million US-Dollar (430.000 Euro) über die Online-Spendenplattform „GoFundMe“ gesammelt.
Als Reaktion auf neue Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich der Deutsche Bauernverband zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bekannt. Zugleich betonte der Verband am Mittwoch in Berlin, dass der Einsatz weiterhin möglich sein sollte „nach sorgfältiger Abwägung und in Einzelfällen - bei denen keine therapeutische Alternative zur Verfügung steht“.
Die katholischen Bischöfe Australiens fordern eine Aufnahme der mehr als 600 Asylbewerber im inzwischen geschlossenen Lager auf Manus/Papua-Neuguinea. Die Flüchtlinge sollten nach Australien umgesiedelt werden, erklärte Bischof Vincent Long Van Nguyen als Vorsitzender der Bischofskommission für Migranten und Flüchtlinge. Er sprach von einer „Gewissenslösung“ im Sinne der Betroffenen. Zudem solle Australien das Angebot Neuseelands annehmen, ebenfalls Flüchtlinge aus dem Lager Manus aufzunehmen.
Ein breites Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden und Betroffenenorganisationen will in den kommenden Tagen mit Veranstaltungen unter dem Titel „Aktionstage Gefängnis“ auf die Situation von Strafgefangenen aufmerksam machen. Das teilte das Bündnis am Dienstag in Berlin mit, dem auch Wissenschaftler, Anwälte und Seelsorger angehören.
Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch hat die Folgen der Air-Berlin-Pleite für die Mitarbeiter bedauert.
Der Paderborner Moraltheologe Peter Schallenberg empfiehlt mit Blick auf die Enthüllungen der „Paradise Papers“ das Gewissen als moralische Instanz. Die Geldanlage in „Steueroasen“ könne zwar formal korrekt und legal sein, aber dennoch moralisch falsch, sagte der Sozialethiker am Dienstag dem Kölner domradio.
Bei einer aktuellen Umfrage der „Welt“ haben sich 87,2 Prozent der Befragten gegen eine Ladenöffnung an Heiligabend ausgesprochen. Nur jeder zehnte Deutsche (10,3 Prozent) würde es demnach begrüßen, wenn in diesem Jahr die Geschäfte an Heiligabend geöffnet hätten, obwohl Sonntag ist.
Die Abholzung in den indigenen Schutzgebieten des Amazonaswaldes hat 2016 um 32 Prozent zugenommen. Die bedrohtesten Gebiete befinden sich im Einzugsbereich von Straßen und Staudammprojekten, wie brasilianische Medien unter Berufung auf eine Studie der Umweltschutzorganisation „Instituto Socioambiental“ (ISA) berichten. Im gleichen Zeitraum sei die landesweite Abholzung insgesamt um 16 Prozent zurückgegangen.
Das Erzbistum Köln zieht eine positive Bilanz seiner Flüchtlingsboot-Aktion. Das sieben Meter lange und 800 Kilo schwere Boot war ein Jahr lang durch verschiedene Gemeinden des Bistums gereist und warb unter dem Motto „Alle in einem Boot“ für Solidarität mit Flüchtlingen.
Die Polizei hat nach Informationen des „Tagesspiegel“ seit 2014 nur vier antisemitische Angriffe auf jüdische Friedhöfe aufgeklärt. Von 2014 bis zum Ende des ersten Halbjahres 2017 stellte die Polizei demnach bundesweit 76 antisemitisch motivierte Angriffe auf jüdische Friedhöfe fest. Das gehe aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hervor.
Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken hat am Sonntag in Erfurt seine bundesweite Diaspora-Aktion eröffnet. Sie steht unter dem Leitwort „Keiner soll alleine glauben. Unsere Identität: Segen sein“. Das in Paderborn ansässige Hilfswerk strebt damit an, dass „der Glaube in einer weithin entchristlichten Gesellschaft neu und aktuell zur Sprache gebracht wird“. Im Fokus stehen dabei Katholiken, die in Deutschland, Skandinavien und dem Baltikum ihren Glauben als Minderheit leben.
Mit einer Messe im Petersdom hat Papst Franziskus am Freitag der im vergangenen Jahr gestorbenen 14 Kardinäle und 137 Bischöfe gedacht. Zu ihnen zählt auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner, der am 5. Juli im Alter von 83 Jahren starb. Franziskus sagte, die Feier stelle „die Wirklichkeit des Todes“ vor Augen, stärke vor allem aber die Hoffnung.
Der libanesische Patriarch Bechara Rai hat einen offiziellen Besuch in Saudi-Arabien angekündigt. Das Oberhaupt der mit Rom verbundenen maronitischen Kirche reise auf Einladung von König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman in das streng islamische Königreich, meldete der vatikanische Pressedienst Asianews (Freitag). Es sei das erste Mal seit den Zeiten des Propheten Mohammed, dass ein Christenoberhaupt im Stammland des Islam empfangen werde, hieß es.