Organisationen und Einzelpersonen appellieren an Merkel:

Globale Solidarität gegen Covid-19 beweisen

Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen und Einzelpersonen ruft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich dafür einzusetzen, dass niemand beim Kampf gegen das Coronavirus benachteiligt oder ausgeschlossen wird. Die Bundesregierung solle etwa bei der Online- Geberkonferenz am heutigen Montag "alles in ihrer Macht Stehende tun, damit egoistische Interessen von Staaten oder Gewinnerwartungen von Firmen nicht über das Leben von Menschen gestellt werden", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Offenen Brief.

Zu den Unterzeichnern zählen auch kirchliche Hilfsorganisationen wie Misereor, Brot für die Welt, medico international oder das Missionsärztliche Institut Würzburg. Vor allem die Gesundheit und der Schutz der am meisten Gefährdeten und Benachteiligten sollten im Fokus stehen, fordern sie: "Menschen in den Ländern des Südens, die in Slums, in Flüchtlingslagern oder in Krisenregionen leben, aber auch Menschen ohne Wohnung oder geregelten Aufenthaltsstatus in Deutschland."

"Gesundheit ist ein Menschenrecht, auch in Krisenzeiten," so die Unterzeichner weiter. Die Finanzierungskonferenz unter der Leitung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sei eine wichtige Chance. Doch dafür müsse Merkel "als Ko-Vorsitzende der Konferenz entscheidend dazu beitragen, dass nun nicht privatwirtschaftliche und nationalstaatliche Interessen dominieren, sondern die Kräfte gebündelt werden, damit niemand zurückgelassen wird".

Neben der Forschungsfinanzierung gelte es dabei sicherzustellen, dass die Impfstoffe, Medikamente und Diagnostika allen Menschen gleichermaßen zur Verfügung stehen: "Die Produktion von neuen Impfstoffen, Diagnostika und Therapien sollte weltweit verschiedenen Herstellern ermöglicht werden, damit der enorme globale Bedarf schnell und über Grenzen hinweg gedeckt werden kann." Exklusive Lizenzrechte und Monopole durch Patente einzelner Hersteller könnten dagegen zu hohen Preisen und Lieferengpässen führen. Dies gefährde Menschenleben und verletze das Menschenrecht auf Gesundheit.

KNA

04.05.2020 - Corona , Hilfswerke , Politik