Erzbistum Berlin

Gedenkwallfahrt für Hitler-Gegner Bernhard Lichtenberg

An den früheren Berliner Dompropst und Hitler-Gegner Bernhard Lichtenberg (1875 bis 1943) erinnert das Erzbistum Berlin am heutigen Dienstag mit einer Gedenkwallfahrt. Dazu sind eine Reihe von Gottesdiensten in der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee geplant, wie das Erzbistum mitteilte. Diese sind dem Gedenken der christlichen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gewidmet. Zudem befindet sich Lichtenbergs Grab für die Zeit der Umgestaltung der Sankt Hedwigs-Kathedrale in Maria Regina Martyrum.

Die Wallfahrtsmessen leiten der Berliner Erzbischof Heiner Koch sowie Weihbischof Matthias Heinrich. Der scheidende evangelische Berliner Bischof Markus Dröge spricht im Gottesdienst auf Einladung des Erzbistums ein geistliches Wort.

Lichtenberg war von 1938 bis 1941 leitender Priester an der katholischen Berliner Bischofskirche, in deren Krypta er bestattet ist. Wegen seiner öffentlichen Gebete „für die verfolgten Juden“ und weitere Opfer des Regimes verhafteten ihn die Nationalsozialisten. Am 5. November 1943 starb er auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau.

1996 sprach Papst Johannes Paul II. Lichtenberg selig und erhob ihn damit zum Glaubensvorbild. 2004 nahm die israelische Gedenkstätte Yad Vashem den Dompropst unter die „Gerechten unter den Völkern“ auf. Das Erzbistum strebt auch seine Heiligsprechung an, mit der eine weltweite Verehrung verbunden ist. Die Wallfahrt für Lichtenberg findet zum sechsten Mal seit 2014 statt.

KNA

05.11.2019 - Bistum , Gedenken , NS-Zeit