"Verantwortung für die Schöpfung"

Bischöfe legen erstmals Klimaschutzbericht vor

Die katholische Kirche in Deutschland hat ihren ersten Klima- und Umweltschutzbericht vorgelegt. "Wir nehmen unsere Verantwortung für die Schöpfung ernst. Als katholische Kirche sollten wir nicht im letzten Waggon sitzen, sondern nach Möglichkeit vorne mit dabei sein", sagte Umweltbischof Rolf Lohmann bei der Vorstellung in Bonn. Die Kirche habe den Auftrag, "das gemeinsame Haus zu hüten und zu bewahren", betonte der Münsteraner Weihbischof.

Lohmann betonte: "An vielen Stellen im Bericht werden nicht nur Erfolge präsentiert, sondern auch Schwierigkeiten offen benannt." Die 125-seitige Arbeitshilfe beschreibt zunächst die zentralen Handlungsbereiche Liturgie und Verkündigung, Bildung, Gebäudemanagement, Mobilität und nachhaltiges Wirtschaften. Anschließend werden die Bemühungen in den einzelnen Diözesen und in weiteren kirchlichen Organisationen wie dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und den Hilfswerken dargestellt. Im Vorwort schreibt der Konferenzvorsitzende Bischof Georg Bätzing: "Die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft hat Fahrt aufgenommen. Die Kirche möchte sich hier nach Kräften einbringen."

Auch nach Ansicht des neuen Vorsitzenden der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Bischofskonferenz, Bischof Heiner Wilmer, erwarten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das Engagement der Kirche zu den drängenden Fragen der Zeit. Papst Franziskus rufe die Welt zum schnellen und wirksamen Handeln gegen den Klimawandel auf. Der Papst-Appell verpflichte aber auch die Religionsgemeinschaften zu entschiedenerem Handeln. "Es ist ganz klar: Voraussetzung eines glaubwürdigen Auftretens ist, dass man die Maßstäbe, die man vorträgt, auch bei sich selbst anlegt", sagte der Bischof von Hildesheim. Darüber lege die katholische Kirche in dem Bericht nun Rechenschaft ab.

Der vormalige Sozialbischof Franz-Josef Overbeck erklärte, der Bericht solle Grundlage für Diskussionen und Dialog sein, "gerne auch mit unterschiedlichen Meinungen, aber aufrichtig und ehrlich". Die Bekämpfung des Klimawandels in all seinen Facetten sei die aktuell größte gesellschaftliche Herausforderung. "Sie ist somit auch für die katholische Kirche eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen - die Zeit drängt", mahnte der Ruhrbischof.

KNA

26.10.2021 - Bischöfe , Schöpfung , Umwelt