Görlitzer Bischof Ipolt:

Lebendige Versöhnung zwischen Polen und Deutschen

Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt sieht 80 Jahre nach dem Überfall auf Polen zum Auftakt des Zweiten Weltkriegs „lebendige Zeichen der Versöhnung“ zwischen Deutschen und Polen. „Ich lebe heute in unmittelbarer Nachbarschaft zu Polen und bin dankbar dafür, dass die Wunden dieser Feindschaft verheilt sind“, sagte der katholische Oberhirte des Grenzbistums.

„Inzwischen sind viele Freundschaften und Verbindungen zwischen Polen und Deutschland gewachsen, vor allem hier im Grenzgebiet gibt es einen lebendigen Austausch“, betonte Ipolt. „Ich hoffe sehr, dass wir Deutschen gemeinsam mit Polen als Christen einen Beitrag leisten zum Aufbau eines Europa, das vom Menschenbild des Evangeliums geprägt ist.“

Zugleich bekundete der Bischof die Hoffnung, dass das Gedenken an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges „uns alle wach machen möge für extremistische und gewaltbereite Kräfte, wie auch für den neuen Nationalismus, den es auch unter uns gibt.“ Katholiken seien in Ostdeutschland zwar eine Minderheit, dennoch sei er überzeugt, dass ihre Stimme Bedeutung habe, „vor allem für Menschen, die nach einer neuen Orientierung suchen“. Das Bistum Görlitz ragt nach Sachsen wie Brandenburg hinein, wo an diesem Sonntag Landestagswahlen stattfanden.

Vor 80 Jahren, am 1. September 1939, begann der Zweite Weltkrieg mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen. Rund 60 Millionen Menschen verloren während des sechs Jahre dauernden Krieges ihr Leben.

KNA

03.09.2019 - Bischöfe , Europa , Gedenken