Froh über sachliche Debatte in Bischofskonferenz

Bischof Oster hofft im Kommunionstreit auf einheitliche Lösung

In der kontroversen Debatte über den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner hofft der Passauer Bischof Stefan Oster nach eigenem Bekunden auf eine einheitliche Lösung. Er sagte im Interview der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag) zudem, er sei dankbar, „dass wir in der Konferenz eine sachliche Debatte über das Thema hinbekommen“. Er habe den Eindruck, „dass in den Medien - das liegt in deren Natur und in deren Geschwindigkeit - das Thema Emotionalisierung und Polarisierung viel stärker ist, als es dann de facto in der Bischofskonferenz stattfindet“.

Insgesamt werde „jeder aufrichtige Priester versuchen, in einem persönlichen Gespräch Lösungen zu finden“, sagte der Bischof. „Aber die andere Geschichte ist: Wir bringen ein Papier raus, und die Menschen lesen auch hier nur Überschriften. Nachdem bekannt wurde, dass die Kirche so was macht, war die Rezeption überwiegend die, dass jetzt die Evangelischen zur Kommunion dürfen.“

Oster betonte weiter: „Dass es dazu aber ein volles Verständnis des katholischen Kommunionsverständnisses braucht, dass es eine persönliche schwere geistliche Notlage sein muss, dass ein Gespräch mit dem Priester nötig ist, war am Ende nur noch was für die Fachleute.“

Die deutschen katholischen Bischöfe hatten in einem im Februar mit Dreiviertel-Mehrheit verabschiedeten Papier betont, evangelische Ehepartner könnten im Einzelfall und unter bestimmten Voraussetzungen die Kommunion empfangen. Nach intensivem Ringen, auch mit Rom, verständigten sie sich darauf, dass jeder einzelne Bischof selbst entscheidet, ob er die entsprechende Orientierungshilfe in seiner Diözese in Kraft setzt.

„Ich bin kein 'Rebell', ich habe als Bischof eine Frage nach Rom gestellt, ob wir so was machen können“, sagte Oster mit Blick auf die Frage des Kommunionempfangs für evangelische Ehepartner. „Das ist eine Frage, die mir zusteht, die uns auch als berechtigte Frage bestätigt wurde. Insofern sehe ich mich nicht als Rebell oder jemand, der polarisieren will.“

KNA

13.08.2018 - Bischöfe , Ökumene