Übergriffe auf christliche Minderheit

Bischof: Stoppt die Gewaltwelle in Burkina Faso

Bischof Laurent Birfuore Dabire aus Dori in Burkina Faso hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, gegen den zunehmenden Terror in seinem Land etwas zu tun. "Die Waffen der Terrormilizen werden nicht in Afrika produziert", sagte der 53 Jahre alte Kirchenmann dem päpstlichen Hilfswerk "Kirche in Not", wie dieses am Mittwoch in München mitteilte. Diese Gruppen hätten inzwischen mehr Ausrüstung als das staatliche Militär. Wenn sie nicht vom Ausland unterstützt würden, könnten sie nichts ausrichten.

Vor allem Übergriffe auf die christliche Minderheit in dem westafrikanischen Land, die rund ein Viertel der Bevölkerung ausmache, nehme zu, sagte der Bischof. Ende Juni sei es im Nachbarbistum Ouahigouya zu einem weiteren Überfall gekommen. Schauplatz sei eine christliche Versammlung im Dorf Bani gewesen. "Die Fundamentalisten sind gekommen und haben den Teilnehmern befohlen, sich auf den Boden zu legen." Alle seien durchsucht worden. Vier Bewohner, die Kreuze getragen hätten, seien getötet worden.

Nach der Tat hätten die Terroristen die übrigen Bewohner bedroht, indem sie ihnen gesagt hätten, wer nicht zum Islam konvertiere, werde das gleiche Schicksal erleiden, so Dabire. Dies sei bereits die fünfte Attacke gegen Christen in diesem Jahr gewesen. Insgesamt hätten mindestens 20 Menschen ihr Leben verloren, darunter auch zwei katholische Geistliche und ein protestantischer. In seinem Bistum Dori sei am 17. März ein Priester entführt worden, vom dem es bisher kein Lebenszeichen gebe, ergänzte Dabire.

Nach den Worten des Bischofs dauert die Gewaltwelle in Burkina Faso seit 2015 an. Anfangs sei es vor allem an den Grenzen zu Mali und zum Niger zu Übergriffen gekommen. Allmählich drängten die Terroristen immer mehr ins Land vor. Neben Militär, Behörden und Zivilbevölkerung richte sich ihr Fokus auf Gottesdienste und christliche Einrichtungen. "Ich habe den Eindruck, dass sie einen Konflikt zwischen den Religionen auslösen wollen", sagte Dabire. Dabei habe bisher deren Zusammenleben reibungslos funktioniert.

Es sei auch die Not im Land, die gerade junge Menschen in die Fänge der Extremisten treibe, so der Bischof. Ein Teil von ihnen habe aber noch eine weitere Motivation: "Sie betrachten diese terroristische Bewegung einfach als Ausdruck ihres Glaubens."

KNA

31.07.2019 - Afrika , Bischöfe , Terror