Heutiger Tag des Ehrenamtes

Breites Lob für 30 Millionen Engagierte

Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes am Mittwoch unterstreichen Politiker und Organisationen die Wichtigkeit des sozialen Engagements vieler Menschen für das Allgemeinwohl.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) würdigte speziell den Einsatz von Jugendlichen. "Es ist sehr wertvoll, schon als junger Mensch zu erfahren, dass die Welt um uns herum durch unser Engagement verändert werden kann", sagte Giffey am Dienstag der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Tübingen. Selbst wirksam zu sein, sei eine beglückende Erfahrung. "Wer das früh erlebt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit sein Leben lang engagiert bleiben. Das ist gut für jeden einzelnen und für unsere Gesellschaft als Ganzes", so die Ministerin.

Nicht immer gehe es beim bürgerschaftlichen Engagement um Leben und Tod. Aber es ginge jedes Mal darum, "das Leben einzelner Menschen und unser Miteinander besser zu machen und schöner zu gestalten". Über 30 Millionen Menschen engagierten sich in Deutschland. "All diese Menschen merken: Mein Engagement tut nicht nur denjenigen gut, für die ich mich engagiere, es tut mir selbst auch gut", so Giffey.

Gleichzeitig forderte die Politikerin bessere Bedingungen für das Ehrenamt. "Viele weitere Menschen wollen auch etwas tun. Ihnen müssen wir gute Gelegenheiten bieten, ihren Wunsch in die Tat umzusetzen", erklärte Giffey, die am Mittwoch den Deutschen Engagementpreis 2018 in Berlin verleihen wird.

Der Parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) verwies bei der Verleihung des Förderpreises "Helfende Hand" am Montag zwar darauf, dass das Ehrenamt ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft sei. "Aber diese Selbstverständlichkeit darf nicht dazu führen, dass wir vergessen, was die Menschen leisten, wieviel Freizeit und auch privates Engagement sie einbringen und welchen Belastungen und Herausforderungen sie dabei ausgesetzt sind", so Innenpolitiker, der 18 ehrenamtliche Projekte im Bevölkerungsschutz für ihr besonderes Engagement ausgezeichnete.

Der Deutsche Frauenrat forderte eine Stärkung des Bewusstseins für die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit von Frauen. 41,5 Prozent des Ehrenamtes werde von Frauen ausgeübt. Sie trügen die weitaus größere Bürde der ebenfalls unbezahlten Sorge- und Hausarbeit und hätten deswegen für ein bürgerschaftliches Engagement weniger Zeit als Männer. "Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und traditionelle Geschlechterrollen setzen sich in den verschiedenen Bereichen des Engagements fort", kritisierte Vorstandsmitglied Ursula Braunewell. Der Rat setze sich deswegen für die Aufwertung, die bessere Anerkennung der dabei erworbenen Qualifikationen und die gerechte Umverteilung zwischen den Geschlechtern ein.

Der Deutscher LandFrauenverband (dlv) machte deutlich, dass ehrenamtliches Engagement vor allem im ländlichen Raum unverzichtbar sei. Präsidentin Brigitte Scherb pochte auf Verbesserungen: "Das heißt auch, dass wir schnelles Internet brauchen, an jeder Milchkanne und an jedem anderen Ort."

KNA

05.12.2018 - Jugend , Politik