Caritas warnt:

Energiepreise für immer mehr Menschen ein Problem

Mehr als jedes zehnte Beratungsgespräch der Caritas-Sozialberatung in Deutschland hat sich in diesem Jahr um Energieschulden gedreht. Damit habe sich der Anteil dieses Gesprächsgrunds in den vergangenen drei Jahren verdoppelt, teilte die Caritas in Berlin mit. Weiterhin sind demnach Geldsorgen in knapp der Hälfte der Gespräche (46 Prozent), Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten mit Behörden (42 Prozent) und Wohnprobleme (30,8 Prozent) die häufigsten Gründe für einen Besuch bei der Caritas-Sozialberatung.

Dass Menschen sich Sorgen um steigende Energiepreise machen, sei nicht erst seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu beobachten, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Der Trend habe "durch die geopolitisch beeinflussten Energiepreisentwicklungen aber an Tempo gewonnen". Die Caritas-Beratungsstellen seien hier "ein verlässlicher Seismograph der Probleme und Notlagen im Land", sagte die Caritas-Präsidentin.

Befragt wurden die Besucher der Caritas-Beratungsstellen auch über die Nutzung des 9-Euro-Tickets für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr. Mehr als die Hälfte habe das Ticket genutzt. Für mehr als jeden zehnten habe sich das Ticket allerdings nicht gelohnt, "weil der ÖPNV zu schlecht ist". Ein Drittel habe angegeben, das 9-Euro-Ticket nicht zu brauchen.

Grundlage für die Erhebung ist nach Caritas-Angaben die jährliche Stichprobe an einem festgelegten Tag in allen 478 Beratungsstellen der Caritas. In diesem Jahr flossen demnach 2.007 Beratungsgespräche in die Erhebung ein.

KNA

22.11.2022 - Energie , Gesellschaft , Hilfswerke