Bischöfe leisten keinen Widerstand

China lässt Hunderte Kreuze von Kirchen abreißen

Die Kommunisten in China setzen den Abriss von Kreuzen auf Kirchen fort. Seit April seien in der Provinz Anhui in der Nähe von Shanghai mehr als 500 Kreuze von Kirchen entfernt worden, berichtet der Hongkong-Korrespondent des asiatischen Pressedienstes Ucanews. Weder die regierungstreue Katholisch-Patriotische Vereinigung noch die Bischöfe leisteten Widerstand gegen die Zerstörung, sagte der protestantische Prediger Paul Lee zu Ucanews.

Ein katholischer Gemeindepriester informierte demnach Bischof Liu Xinhong von Anhui über den geplanten Abriss des Kreuzes von seiner Kirche. "Der Bischof sagte mir, ich solle von dem Abriss zum Beweis Fotos machen", berichtete der Priester. Der Bischof habe deutlich gemacht, dass er sich nicht gegen die Behörden stellen könne. Bischof Liu Xinhong gehört der Katholisch-Patriotischen Vereinigung an. Sie ist die nicht vom Vatikan anerkannte offizielle katholische Gemeinschaft der kommunistischen Volksrepublik China.

Der Abriss von Kreuzen begann im Oktober 2018. Seitdem wurden in Anhuis Nachbarprovinzen Zhejiang, Henan, Hebei und Guizhou wegen angeblicher Verstöße gegen Stadtplanungsgesetze Tausende Kreuze zerstört. In Zhejiang leitete der damalige Parteisekretär Xia Baolong den Abriss. Im Februar 2020 wurde Xia Baolong von Chinas Präsident Xi Jinping zum neuen Chef der für Hongkong und Macao zuständigen Behörde der chinesischen Regierung ernannt. Damit wird er einer jener Funktionäre Pekings sein, die das am Montag verabschiedete neue Sicherheitsgesetz in Hongkong durchzusetzen haben.

KNA