140 Migranten

Deutschland will Geflüchtete von der "Gregoretti" aufnehmen

Deutschland hat sich bereiterklärt, Migranten vom Schiff "Gregoretti" der italienischen Küstenwache aufzunehmen. Die Bundesregierung habe dies bereits am Freitag gegenüber der EU-Kommission erklärt, die die Gespräche dazu führe, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Das Schiff hatte am vergangenen Donnerstag rund 140 Menschen auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet. Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega hatte zunächst die Einfahrt verweigert.

Die EU-Staaten ringen weiterhin um einen Notfallmechanismus zur Verteilung von aus Seenot geretteten Mittelmeerflüchtlingen. Zuletzt war in jedem Einzelfall von Neuem darum gerungen worden, mitunter wochenlang. Vor allem private Seenotretter sehen sich zudem von Minister Salvini unter Druck gesetzt. Unterstützer wenden sich gegen die Kriminalisierung der Retter.

Ebenfalls am Donnerstag war vor der libyschen Küste ein Boot mit rund 250 Migranten an Bord gekentert. Die Bundesregierung sei angesichts des Unglücks mit mutmaßlich mehr als 100 Toten bestürzt und spreche ihr tiefes Bedauern aus, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Zugleich gelte der libyschen Küstenwache Dank, die mehr als 100 Menschenleben gerettet habe. Nach dem Unglück war die Forderung nach einer staatlich finanzierten Seenotrettung lauter geworden.

KNA

30.07.2019 - Ausland , Deutschland , Flüchtlinge