Immaterielles Kulturerbe?

Dombauhütten reichen Antrag bei Unesco ein

18 europäische Münster- und Dombauhütten wollen ihr Handwerk und ihre Traditionen als immaterielles Kulturerbe anerkennen lassen. Sie reichen am Mittwoch den entsprechenden Antrag bei der Weltkulturorganisation Unesco ein. Dazu reisen Vertreter der Münster- und Dombauhütten aus Köln, Ulm und Freiburg nach Paris. Vor Ort wollen sie einen kleinen Steinturm aufbauen, der aus 18 Einzelteilen besteht - je einer aus den beteiligten europäischen Bauhütten von Wien bis Trondheim.

Mit einer Entscheidung wird Ende 2020 gerechnet. Der Titel ist nicht mit Fördergeldern verbunden. Die Münster- und Dombauhütten versprechen sich von der Auszeichnung öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung für ihre Aufgaben, die jahrhundertealten Kathedralen für die kommenden Generationen zu erhalten. "Wir verbinden dabei Hightech mit traditioneller Handwerkskunst", so die Freiburger Münsterbaumeisterin Yvonne Faller.

Auf nationaler Ebene ist die Anerkennung des Dombauhüttenwesens bereits in Deutschland, Frankreich und Österreich erreicht. Treibende Kräfte waren die Dom- und Münsterbauhütten in Straßburg, Ulm, Köln, Freiburg und Wien.

Die Liste des immateriellen Kulturerbes ist im Vergleich zum bekannteren, materiellen Welterbe verhältnismäßig jung. Die Unesco fördert seit 2003 den Erhalt von Alltagskulturen und Traditionen, Wissen und Fertigkeiten. Dazu gehört beispielsweise die deutsche Brotkultur, die schwäbisch-alemannische Fasnet oder die Falknerei. Das bundesweite Verzeichnis enthält derzeit 97 Einträge.

KNA

05.02.2019 - Deutschland , Kunst