Workshop in Auschwitz

Erzbischof Schick würdigt Gedenkstätten als "Erfahrungsräume"

Gedenkstätten wie Auschwitz sind nach den Worten des Bamberger katholischen Erzbischofs Ludwig Schick wichtige "Erfahrungsräume" für Europa. Auschwitz verdeutliche wie kaum ein anderer Ort auf der Welt, was Menschen einander antun können, erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn. Er äußerte sich im Vorfeld eines europäischen Workshops, den die Maximilian-Kolbe-Stiftung vom 11. bis 16. August im polnischen Oswiecim veranstaltet.

"Durch die Bereitschaft, sich gemeinsam den vielfältigen Verwundungen und Störungen der gesellschaftlichen Beziehungen zu stellen, entstehen neue Perspektiven", fügte der Erzbischof hinzu, der auch Vorsitzender der Kolbe-Stiftung ist. Dass Deutsche und Polen gemeinsam an dem Workshop teilnähmen, sei ein "konkretes und ermutigendes Zeichen", dass Gewalt und Verwundung nicht das letzte Wort haben müssten.

Im Zentrum des Workshops steht in diesem Jahr die Frage nach den bis heute andauernden Prägungen und Verletzungen, die von Auschwitz und dem Zweiten Weltkrieg ausgehen. Erwartet werden rund 30 Teilnehmer aus ganz Europa. Auf dem Programm stehen ein Besuch der KZ-Gedenkstätte sowie Gespräche mit Überlebenden und Wissenschaftlern.

Der Franziskanerpater Maximilian Kolbe (1894-1941) war am 14. August 1941 im Vernichtungslager Auschwitz in Polen ermordet worden, nachdem er freiwillig anstelle eines Mithäftlings in die Todeszelle gegangen war. Er wurde 1982 heilig gesprochen. Die Stiftung setzt sich nach eigenen Angaben für die Stärkung der Versöhnungsarbeit in Europa ein.

KNA

08.08.2018 - Historisches