Zehn Tage "Vaterschafts-Urlaub"

Europäische Sonntagsallianz erfreut über Fortschritte

Der Ko-Vorsitzende der Europäischen Sonntagsallianz, Thomas Mann (CDU), zeigt sich erfreut über die Fortschritte beim arbeitsfreien Sonntag. "Wir haben nicht kleine, sondern gute Schritte nach vorn gemacht", sagte Mann der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag nach einem Treffen der Sonntagsallianz in Brüssel. Man habe etwa erreicht, dass Väter in allen EU-Mitgliedstaaten bei der Geburt eines Kindes mindestens zehn Tage Urlaub erhalten.

Erstmals sei es gelungen, alle Kirchen und Gewerkschaften bei einem Thema zu vereinen, so Mann. Es sei nun wichtig, weiter am Anliegen des arbeitsfreien Sonntags zu arbeiten. Studien hätten gezeigt, dass Sonntagsarbeit mit mehr Risiko für Gesundheitsprobleme und das Sozialleben verbunden sei. Arbeiter müssten gegen die "Philosophie der ständigen Erreichbarkeit" geschützt werden, so Mann.

Der Vorsitzende der österreichischen Sonntagsallianz, Markus Blümel, warnte vor einer "systematischen Veränderung". Gesetze ließen immer mehr Sonntagsarbeit zu. Aktuell arbeiteten 13 Prozent der 450.000 Arbeitnehmer in Österreich mindestens zweimal im Monat am Sonntag. Die Frage, welche Arbeit an Sonntagen wirklich notwendig sei, müsse wieder in den Vordergrund gerückt werden, so Blümel.

Der Vorsitzende der kroatischen Sonntagsallianz, Boze Vuleta, kritisierte, dass Arbeitnehmer immer flexibler sein müssten. Er forderte strengere Gesetze. In Kroatien sei Sonntagsarbeit derzeit erlaubt.

Die Europäische Sonntagsallianz wurde 2011 von nationalen Sonntagsallianzen, Gewerkschaften, kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen gegründet. Sie fordert eine Verankerung des arbeitsfreien Sonntags in der Arbeitszeitrichtlinie und setzt sich für Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ein.

KNA

19.02.2019 - Europa , Politik , Soziales