"Brot statt Böller"

Hilfswerk will über gesetzliches Böllerverbot nachdenken

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt hält ein generelles Böllerverbot in Deutschland an Silvester für möglich. "Wir würden eher zunächst einmal auf die freiwillige Variante und die Vernunft setzen", sagte Hilfswerk-Sprecherin Renate Vacker am Montag dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de. "Wenn das überhaupt nichts bringt, dann muss man natürlich über gesetzliche Schritte nachdenken."

Es gebe gute Gründe, auf das Feuerwerk zum Jahreswechsel zu verzichten, so Vacker. Rund 130 Millionen Euro würden jährlich in Deutschland für Böller ausgegeben. "Wir versuchen, aufzuzeigen, wie flüchtig doch Feuerwerk und Böllerei an einem einzigen Tag sind und welche belastenden Nebenwirkungen das mit sich bringt." Dazu zählten der Müll ebenso wie die Feinstaubbelastung, die Verletzungsgefahr und die Panik, die Tiere oft bekämen, wenn sie durch einen Knall aufgeschreckt würden.

Unter dem Motto "Brot statt Böller" ruft das Hilfswerk bereits seit mehreren Jahren zu Spenden und zum Verzicht auf Feuerwerk auf. Spenden an Brot für die Welt werden den Angaben nach beispielsweise in ein Projekt in Tansania gesteckt, das Schulungen für dortige Kleinbauern durchführt und sie durch den Kauf von Saatgut sowie den Bau von Kornspeichern unterstützt.

Zuletzt hatte auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick das Motto genutzt. "Denkt an diesen Slogan, bevor ihr Silvesterraketen & -böller kauft", betonte er am Montag beim Kurznachrichtendienst Twitter.

KNA