Gegen Raubbau an Lebensraum

Indigene in Peru wollen vom Papst Hilfe gegen Bergbaukonzerne

Indigene in Peru haben Papst Franziskus vor dessen Besuch nächste Woche um Unterstützung gegen Bergbau- und Erdölkonzerne gebeten. Das Kirchenoberhaupt solle die Umweltsituation anprangern, die durch ein „konsumistisches Wirtschaftsmodell“ und Raubbau in den Lebensgebieten der indigenen Völker entstanden sei, heißt es in einem an Franziskus adressierten Schreiben zweier Netzwerke, aus dem der bischöfliche italienische Pressedienst SIR (Mittwoch) zitierte. Der Papst reist von Donnerstag bis Sonntag nächster Woche nach Peru. Auf dem Programm steht auch ein Besuch in der Amazonasregion.

Ein weltweit auf Konsum ausgerichtetes Lebensmodell zwinge Ländern wie Peru entsprechende Wirtschaftsaktivitäten auf, so das Netzwerk Muqui, in dem 29 Indigenen-Organisationen in peruanischen Bergbaugebieten zusammengeschlossen sind, und die Initiative „Iglesias y Mineria“ (Kirche und Bergbau). Peru werde geopolitisch „nur als Rohstoffproduzent zu niedrigen Kosten und mit billiger Arbeit“ gesehen.

Die Wirtschaft des Landes hänge von Minen und fossilen Brennstoffen ab; der Abbau betreffe mehr als die Hälfte des Lebensgebiets der Gemeinschaften in den Anden und im Regenwald. Diese seien „aufgrund des Verlusts ihrer Länder nach und nach zum Verschwinden verurteilt“, heißt es in dem Schreiben, in dem die Indigenen auch Gewalt und eine Einschränkung ihrer Rechte beklagen.

Papst Franziskus verurteilte unter anderem in seiner Enzyklika „Laudato si“ (2015) ungerechte Ressourcenverteilung und einen Rohstoffabbau, der die Bedürfnisse reicher Industrienationen befriedige, aber etwa bei der Gold- und Kupfergewinnung Umweltschäden verursache. Beide Edelmetalle sind auch wichtige Exportprodukte Perus.

KNA

11.01.2018 - Ausland , Papst