Bischofstreffen in Madagaskar

Kardinal Marx fordert Transparenz und Kampf gegen Korruption

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, fordert von Politik und Wirtschaft mehr Einsatz für das Gemeinwohl. Dazu gehörten Transparenz, Partizipation und Rechtsstaatlichkeit, sagte Marxmit Bezug auf das päpstliche Lehrschreiben "Laudato si" am Donnerstag beim Empfang des Staatspräsidenten von Madagaskar, Hery Rajaonarimampianina. "Armut, Gewalt und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit lassen sich nur eindämmen, wenn die Korruption entschlossen bekämpft wird", betonte der Kardinal.

Marx erklärte zudem, dass die fehlenden Lebenschancen der Armen alle angehe - "in Europa und Afrika und überall auf unserem Globus". Vor allem wirtschaftlich-soziale Entwicklung sei für die wachsende Bevölkerung des afrikanischen Kontinents lebensnotwendig. "Die Menschen müssen Arbeit haben, sie müssen sich selbst ernähren, ihr Leben frei und selbstbestimmt gestalten und auch am politischen Gemeinwesen partizipieren können. Für allzu viele bleibt dies immer noch ein Wunschtraum: Sie leiden unter Armut, Gewalt und Perspektivlosigkeit", sagte der Münchner Erzbischof.

Von Mittwoch bis Sonntag fand ein Deutsch-Afrikanisches Bischofstreffen in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo statt. Im Zentrum standen Fragen nach wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Umwälzungen. Ausrichter waren die Deutsche Bischofskonferenz und die gesamtafrikanische Bischofskonferenz SECAM. An der Begegnung nahmen 16 Bischöfe aus Deutschland und Afrika sowie Vertreter von Hilfswerken teil.

Die Tradition Deutsch-Afrikanischer Bischofstreffen reicht bis in die 1980er Jahre zurück. Seitdem kommen deutsche und afrikanische Bischöfe in unregelmäßigen Abständen zusammen, um über Themen zu beraten, die die Ortskirchen gemeinsam betreffen. Zuletzt fand das Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen 2011 in München und Berlin statt. Dabei ging es um das Thema "Afrikanische Migration nach Europa".

KNA

28.05.2018 - Afrika , Bischöfe