1. November

Katholiken in aller Welt feiern Allerheiligen

Katholische Christen in aller Welt haben am Montag Allerheiligen gefeiert. Dabei gedachten sie am Nachmittag der Verstorbenen, besuchten Friedhöfe und schmückten Gräber.

Papst Franziskus mahnte die Christen zu einem prophetischen Handeln. Freude und prophetisches Handeln seien wesentliche Elemente christlichen Lebens. Das hätten viele Heilige mit ihrem Leben zum Ausdruck gebracht, sagte das Kirchenoberhaupt beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Jesus habe menschliche Kriterien über den Haufen geworfen, betonte der Papst, indem er ein neues Menschsein, eine neue Lebensweise forderte: "Sich klein machen und sich Gott anvertrauen, statt sich über andere zu erheben; sanftmütig sein, statt zu versuchen, sich aufzudrängen; Barmherzigkeit üben, statt nur an sich selbst zu denken; sich für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, statt Ungerechtigkeit und Ungleichheit zu nähren".

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, warnte davor, sich von Bildern blenden zu lassen. Heilige würden oft überzeichnet. Darum sei es wichtig, möglichst nah ans Original heranzukommen, sagte er in Limburg. Bätzing rief die Menschen dazu auf, stärker die Wirklichkeit wahrzunehmen. "Bilder zeichnen eine eigene Wirklichkeit; sie treffen nie die ganze Realität."

Im niederrheinischen Kevelaer, dem zweitgrößten Wallfahrtsort in Deutschland, endete am Allerheiligentag die Wallfahrtssaison. Der Baseler Bischof Felix Gmür schloss symbolisch die Pilgerpforte der Marienbasilika.

Laut Wallfahrtsrektor Gregor Kauling haben in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich mehr Pilger Kevelaer besucht. Allerdings liegt ihre Zahl noch weit unter dem Vor-Corona-Niveau. Schätzungsweise knapp halb so viele Menschen wie vor der Pandemie seien gekommen.

Die 28.000-Einwohner-Stadt Kevelaer gilt mit normalerweise rund 800.000 Pilgern jährlich als die zweitgrößte katholische Wallfahrtsstätte Deutschlands nach dem bayerischen Altötting. Anziehungspunkt ist das Marienbild "Trösterin der Betrübten" von 1641, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648).

In der westlichen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich rund 200 Jahre danach. Ursprünglich war der 1. November kein Tag des Totengedächtnisses, sondern erinnerte an die Auferstehung und an die unbekannten Heiligen. Der eigentliche Totengedenktag ist Allerseelen.

KNA

02.11.2021 - Gedenken , Heilige , Papst