Schutz und Beratung

Katholische Verbände legen Programm gegen Menschenhandel vor

Zum europäischen Tag gegen Menschenhandel am Donnerstag (18. Oktober) haben katholische Verbände ein Zehn-Punkte-Programm mit Maßnahmen zur Bekämpfung und Hilfsangeboten für Opfer vorgelegt. „Menschenhandel stellt eine schwere Menschenrechtsverletzung dar“, sagte Caritas-Vorstandsmitglied Eva Maria Welskop-Deffaa am Mittwoch in Berlin. „Opfer werden vor allem Frauen, deren Schutzlosigkeit im Heimatland und Verletzlichkeit im Migrationsprozess ausgenutzt werden.“

Der Wohlfahrtsverband veröffentlichte gemeinsam mit dem Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit (IN VIA) die zehn Punkte, die unter anderem Forderungen nach einer flächendeckenden Beratung und psychosozialen Begleitung enthalten.

Opfer von Zwangsprostitution und ausbeuterischer Arbeit sollten zudem einen Anspruch auf ein befristetes Aufenthaltsrecht von sechs Monaten bekommen, um sich stabilisieren zu können, sagte Welskop-Deffaa weiter. Dies könne auch die Bereitschaft erhöhen, gegen Täter auszusagen. Die wirksame Bekämpfung des organisierten Menschenhandels setze eine konsequente internationale Strafverfolgung voraus, hieß es.

Die IN-VIA-Vorsitzende Irme Stetter-Karp forderte einen deutlichen Ausbau der Unterstützung für Betroffene. „Sie brauchen eine sichere Unterbringung, die für weibliche Opfer in zu geringem Umfang und für männliche Opfer fast gar nicht zur Verfügung steht.“

KNA

18.10.2018 - Ethik , Hilfswerke