Taliban in Afghanistan

Katholischer Ordensmann in Kabul hofft auf friedliche Lösung

Der in Afghanistan lebende Ordensmann Giovanni Scalese hofft auf eine friedliche Lösung in Kabul. Die Taliban seien ohne Gewalt einmarschiert, und es gebe Aussicht auf eine Übergangslösung, sagte der Leiter der 2002 von Papst Johannes Paul II. gegründeten autonomen Mission in Afghanistan am Sonntag dem Portal "Vatican News". Er bete für eine friedliche Lösung, so der Barnabiter-Pater, der einem Bischof gleichgestellt ist. Die Bevölkerung des Landes leide sehr unter der Situation.

Zuvor hatte Papst Franziskus mit einem eindringlichen Appell zu politischen Verhandlungen in Afghanistan aufgerufen. Er sei sehr besorgt über die Situation und bitte darum, die Waffen niederzulegen und sich am Verhandlungstisch zu treffen, sagte das Kirchenoberhaupt beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Nur so könne die Bevölkerung wieder in ihre Häuser zurückkehren und in Sicherheit und Frieden leben.

In Afghanistan eskaliert nach dem Abzug der internationalen Truppen die Lage. Die radikalislamischen Taliban rücken mit raschem Tempo vor und nehmen Städte und Regionen ein, auch die Hauptstadt Kabul. Die afghanische Regierung kündigte eine friedliche Machtübergabe an die Taliban an. Derweil arbeiten zahlreiche Länder, darunter Deutschland, unter Hochdruck daran, ihre Staatsbürger aus Afghanistan auszufliegen.

KNA

16.08.2021 - Ausland , Christentum , Krieg