"Schattenseiten nicht ausblenden"

Katholischer Sportbischof sieht Fußball-WM in Russland kritisch

Der katholische Sportbischof Jörg Michael Peters warnt davor, die kritischen Fragen beim Blick auf die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Russland auszublenden. Bei aller Freude am Sport dürfe man „nicht übersehen, dass es auch Schattenseiten gibt“, sagte der in der Bischofskonferenz für Sportfragen zuständige Trierer Weihbischof bei domradio.de.

Dabei verwies Peters unter anderem auf die längst nicht aufgeklärten Dopingskandale im russischen Sport, auf Menschenrechtsprobleme und auf die Ausbeutung von Arbeitskräften. Er sei aber froh, dass viele Medien darüber berichteten, „auch wenn das von russischer Seite nicht gern gesehen wird oder sogar weggewischt werden will“.

Er hoffe auf spannende und faire Spiele, ergänzte Peters, bei denen der Sport wichtiger sein müsse als jeweilige nationale Interessen. Zudem müsse bei allem Ehrgeiz klar sein, „dass Siege nicht alles sind, sondern dass es um der Menschen willen um gute Begegnungen geht, die nationale Grenzen übersteigen können“.

Am Freitag wurden in Moskau die acht Vorrundengruppen für die WM im nächsten Sommer ausgelost. Deutschland spielt in der Gruppe F gegen Mexiko, Schweden und Südkorea. Das Auftaktspiel bestreiten am 14. Juni Russland und Saudi-Arabien. Das Finale findet am 15. Juli ebenfalls in Moskau statt.

KNA

04.12.2017 - Sport