Kinderarztpräsident:

"Großelternverbot" wegen Corona ist übertrieben

Kinder- und Jugendarztpräsident Thomas Fischbach hält trotz der Corono-Krise nichts von einem generellen Großeltern-Verbot für Enkelkinder. Zwar gehörten Großeltern aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen zur Risikogruppe, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es gebe aber so wenige an Corona erkrankte Kinder, dass er eine solch "pauschale Forderung" für übertrieben halte.

Der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charite, Christian Drosten, hatte angesichts der höheren Fallsterblichkeit bei über 65-Jährigen gefordert, Kinder derzeit nicht mehr zur Betreuung zu den Großeltern zu schicken. Stattdessen sollte man für diese einkaufen gehen, damit sie nicht in den Supermarkt müssten.

Fischbach forderte "Maß und Mitte". Klar sei, dass erkrankte Kinder nicht zu den Großeltern gehörten. Ansonsten aber würde es ausreichen, "die Kinder zu bitten, nicht mit Oma oder Opa zu kuscheln und sich oft die Hände zu waschen".

KNA

12.03.2020 - Corona , Familie , Senioren