"Keine Toleranz"

Kinderschutzorganisation bestürzt nach Metzelder-Urteil

Nach der Verurteilung des Ex-Fußballprofis Christoph Metzelder wegen der Weitergabe kinderpornografischen Materials zeigt sich die Kinderschutz-Organisation "Roter Keil" bestürzt. Das berichtete das Münsteraner Online-Portal kirche-und-leben.de. Metzelder hatte sich von 2001 bis 2006 für das von dem katholischen Pfarrer Jochen Reidegeld gegründete Hilfswerk engagiert.

2005 waren Reidegeld, Metzelder und Fußballstar Sebastian Kehl von Papst Johannes Paul II. empfangen worden. Dabei überreichten sie ihm ein gemeinsam geschriebenes Buch über ihr Engagement zum Schutz von Kindern.

Ihre Gedanken seien bei den Kindern, die auf den weitergegebenen Bildern zu sehen seien, erklärten die Verantwortlichen von "Roter Keil". Ihnen sei unermessliches Leid angetan worden, das nicht wieder gut zu machen sei. Besitz und Weitergabe von kinderpornografischem Material dürften in keiner Weise bagatellisiert werden. Dabei handele es sich genauso wie bei physischem Missbrauch um sexualisierte Gewalt, die Kindern und Jugendlichen angetan werde. Dafür dürfe es nicht den "kleinsten Anschein einer Toleranz geben".

Metzelder war am Donnerstag vom Amtsgericht Düsseldorf zu einer zehnmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Der 40-Jährige hatte gestanden, 18 entsprechende Dateien weitergeleitet zu haben, und die Opfer sexueller Gewalt um Vergebung gebeten. Zugleich hatte er beteuert, niemals selbst Übergriffe geplant zu haben oder im Darknet aktiv gewesen zu sein.

KNA

30.04.2021 - Missbrauch , Recht & Gesetz , VIP