Niedersachsen

Kirchen wollen gemeinsamen Religionsunterricht einführen

Katholische und evangelische Kirche in Niedersachsen wollen künftig einen "gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht" im Land einführen. Ein entsprechendes Positionspapier stellten Vertreter der Bistümer und Landeskirchen am Mittwoch in Hannover vor. Es handle sich um ein bundesweit einmaliges Konzept, das über die bisherige Kooperation der beiden Kirchen beim Religionsunterricht hinausgehe. Auf Grundlage des Papiers wolle man nun in einjährige Beratungen unter anderem mit dem Land einsteigen.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten der positiven Erfahrungen von Schulen mit "konfessionell-kooperativem Religionsunterricht" sei es an der Zeit, den Beratungsprozess für einen "gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht" zu eröffnen, hieß es. Das Konzept wurde laut Angaben von den fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen, den katholischen Bistümern Hildesheim und Osnabrück sowie dem Bischöflich Münsterschen Offizialat in Vechta erarbeitet.

In Niedersachsen hatten katholische und evangelische Kirche 1998 bundesweit erstmals eine Vereinbarung getroffen, die gemischt-konfessionellen Religionsunterricht in Ausnahmefällen möglich macht. Bei diesem sogenannten "konfessionell-kooperativen" Modell können katholische Schülerinnen und Schüler am evangelischen Unterricht teilnehmen und umgekehrt. Ähnliche Formen der Zusammenarbeit gibt es mittlerweile auch in anderen Bundesländern. Im Regelfall wird jedoch bis heute entweder evangelischer oder katholischer Unterricht erteilt.

KNA

20.05.2021 - Kirchen , Ökumene , Schule