Kloster-Arzt von Münsterschwarzach:

Sofort nach Corona-Ausbruch mit Reihentests beginnen

Antigen-Schnelltests können nach Einschätzung des Arztes des Benediktinerklosters Münsterschwarzach bei Ausbrüchen in Wohn- und Lebensgemeinschaft Teil einer sinnvollen Teststrategie sein. "Es muss aber sofort mit der Reihentestung begonnen werden", sagte Bruder Ansgar Stüfe am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Am Karsamstag stellte Stüfe in der unterfränkischen Abtei zwei Corona-Fälle unter den etwa 80 Mönchen fest. Infolge täglicher Reihentests seien dann vier weitere positive Fälle entdeckt worden.

Der Arzt verwies darauf, dass Schnelltests nicht nur billiger als PCR-Tests seien, sondern auch sofort und nicht erst nach einer Laboranalyse Ergebnisse lieferten. "Der Zeitfaktor ist sehr wichtig, um ganz am Anfang die positiven Fälle zu erkennen. Zwei Tage spielen dabei eine große Rolle, besonders bei der neuen Variante des Virus." Hinsichtlich des Münsterschwarzacher Falls sei erst zehn Tage nach der Erstinfektion ein PCR-Test durchgeführt worden. Dabei sei keine weitere Neuinfektion festgestellt worden.

Gleichzeitig warnte Stüfe vor zu großen Erwartungen. "Schnelltests bei Gesunden willkürlich vorzunehmen, hat nur begrenzten Wert." Das Problem liege in der unsachgemäßen Durchführung und geringer Effizienz bei einer Anwendung einmal in der Woche. Zudem dürfe es bei einem negativen Ergebnis kein falsches Sicherheitsgefühl geben. Mit Blick auf eine diskutierte Testpflicht in Unternehmen sagte er: "Insgesamt werden sicher ein paar mehr Fälle gefunden." Insofern habe eine solche Maßnahme "einen gewissen, aber begrenzten Effekt".

KNA

21.04.2021 - Ärzte , Corona , Orden