Fünf Millionen Euro

Kritik an Studie zu psychischen Folgen von Abtreibungen

Die Kritik an der von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geplanten Studie zu den psychologischen Auswirkungen von Abtreibungen reißt nicht ab. Sie sei schockiert über die Entscheidung des Bundeskabinetts, dass fünf Millionen Euro für eine "wissenschaftlich unsinnige und ideologisch motivierte Studie vergeudet werden", erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis am Montag in Berlin. "Hier sollte der Gesetzgeber ein Stoppschild setzen" und die Mittel nicht bereitstellen, so Mattheis.

Die Durchführung einer Studie war Bestandteil des Eckpunktepapiers, das die beteiligten Ministerien als Grundlage für eine Reform des Paragrafen 219a, dem Werbeverbot für Abtreibungen, im vergangenen Dezember präsentiert hatten. Im Gesetzentwurf, der in der vergangenen Woche vorgestellt wurde, taucht dieser Punkt aber nicht mehr auf. Am Wochenende waren die Kosten für die Studie bekannt geworden.

Auch FDP, Linke und Grüne kritisieren die Studie als überflüssig. Die frauenpolitische Sprecherin der FDP- Fraktion, Nicole Bauer, sagte, die Untersuchung werde keinen Erkenntnisgewinn bringen. Psychische Folgen seien seit Jahren ausführlich und umfassend untersucht. Die Studie sei lediglich ein Zugeständnis "an radikale Lebensschützer".

KNA

12.02.2019 - Ethik , Gesundheit , Politik