Trump zeigt Härte

Lage von Migranten in Mexiko spitzt sich zu

Im mexikanischen Grenzort Tijuana spitzt sich die Lage zu. Laut offiziellen Angaben der Stadtverwaltung befinden sich derzeit Tausende Migranten in Tijuana. Sie gehören zu den Flüchtlingen, die sich in den vergangenen Wochen in Karawanen zusammenschlossen, um aus Mittelamerika Richtung USA zu ziehen. Das Auffanglager "Benito Juarez" in Tijuanasei inzwischen überfüllt, hieß es. Weitere eintreffende Migranten sollen in zusätzliche Lager gebracht werden.

US-Präsident Donald Trump kündigte unterdessen via Twitter an, weiter einen harten Kurs fahren zu wollen. Kein Migrant werde die Grenze überqueren, bevor dessen Ansprüche auf Bleiberecht nicht gerichtlich geklärt seien. Alle anderen müssten in Mexiko bleiben. "Sollte es aus irgendeinem Grund notwendig sein, werden wir unsere Südgrenze SCHLIESSEN", so Trump wörtlich. Unterdessen suchen Mexiko und die USA offenbar weiterhin nach einer Lösung des Konflikts. Medienberichte über eine Einigung wiesen mexikanische Verantwortliche laut BBC als verfrüht zurück.

Zunehmend unter Druck gerät die Organisation "Pueblo Sin Fronteras" ("Volk ohne Grenzen"). Helfer der Nichtregierungsorganisation hatten Migranten aus Honduras auf ihrem Weg begleitet. Der katholische Priester und Träger des Nationalen Menschenrechtspreises in Mexiko, Alejandro Solalinde, nannte es irrational, dass die Helfer die Betroffenen dorthin geführt hätten, wo es keine Lösung gebe. Letzten Endes betrieben sie damit das Spiel von US-Präsident Trump.

"Es gibt hier einen negativen Faktor, und der heißt 'Pueblo Sin Fronteras'", zitieren lokale Medien den Geistlichen. In den Reihen der Gruppe befänden sich einige Extremisten, die nicht aus Nächstenliebe handelten.

Während Sprecher von "Pueblo Sin Fronteras" immer wieder betonten, sie hätten keine Karawanen organisiert, äußerte sich Jose Maria Garcia Lara, Koordinator der Allianz für Migranten in Tijuana, gegenüber Medien ebenfalls kritisch zur Rolle von "Pueblo Sin Fronteras": Es sei sehr traurig, dass die Gruppe nun keine Verantwortung übernehme und die Situation zunehmend außer Kontrolle gerate.

KNA

26.11.2018 - Ausland , Flüchtlinge