Bessere Chancen für Patienten

Malteser wollen Angst vor Erster Hilfe nehmen

Zum Tag der Ersten Hilfe am Samstag machen die Malteser darauf aufmerksam, wie leicht ein Leben zu retten sei. „Notärzte sind heilfroh, wenn die Patienten in den ersten Minuten vom Ersthelfer versorgt werden, weil die Patienten viel bessere Chancen auf Heilung oder gar Überleben haben“, sagte Ausbildungsreferentin Karina Wächter am Donnerstag in Paderborn. Ihr Rat: „Patienten ansprechen, Bewusstsein prüfen und mit der 112 den Notruf wählen.“ Die Rettungsleitstelle gebe per Telefon dann weitere Anweisungen, wenn man nicht selbst schon wisse, was zu tun sei.

Die Hilfsorganisation will zugleich demjenigen, der als erster den Patienten findet, die Sorge nehmen, etwas falsch zu machen. „Wir wollen die Quote der Ersthelfer erhöhen“, sagte Wächter. Noch immer hinke Deutschland bei der Reanimation den europäischen Nachbarn hinterher.

Eine Person, die gar nicht mehr oder nicht mehr normal atmet, benötigt sofort Hilfe. Wiederbelebung ist ganz einfach, jeder kann Leben retten, so das „Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung“. Wichtig sei, überhaupt zu handeln, denn im Ernstfall genügten wenige Schritte:

1. Prüfen

Sprechen und fassen Sie die Person an, beispielsweise mit einem Schütteln oder leichten Schmerzreiz. Wenn keine Reaktion erfolgt und die Person kaum oder gar nicht atmet, folgt der Notruf.

2. Rufen

Wählen Sie sofort die europaweite Notrufnummer 112. Beantworten Sie folgende fünf W-Fragen: Wo ist der Notfall? Was ist passiert? Wie viele Verletzte sind zu versorgen? Welche Verletzungen haben die Betroffenen? Warten Sie auf Rückfragen der Rettungsleitstelle.

3. Drücken

Beginnen Sie nun sofort mit der Wiederbelebung, lassen Sie keine Zeit verstreichen:

- Legen Sie Ihre Hände übereinander, mit den Handballen nach unten auf die Mitte des Brustkorbs der Person zwischen den beiden Brustwarzen. Der Oberkörper sollte frei sein.

- Verschränken Sie die Finger und drücken Sie die Arme durch.

- Drücken Sie mit einer Geschwindigkeit von 100 Mal pro Minute sehr fest auf die Brust. Am besten 5 Zentimeter tief.

- Machen Sie solange weiter, bis der Rettungsdienst übernimmt. Sind mehrere Personen anwesend, die helfen können, wechseln sie sich nach spätestens 3 Minuten ab. Dabei dürfen keine Pausen entstehen.

KNA

07.09.2018 - Ethik