Auch Papst gratulierte

Marcos ist nun Präsident - Caritas fordert Armutsbekämpfung

Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen ist am Donnerstag Ferdinand "Bongbong" Marcos als 17. Präsident der Philippinen vereidigt worden. Der 64-Jährige tritt die Nachfolge von Rodrigo Duterte an, der aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren konnte. In seiner Antrittsrede wiederholte Marcos sein einziges Wahlkampfthema, die "Einheit" der Philippiner.

Mit Blick auf die Diktatur seines gleichnamigen Vaters (1972-1986) rief er dazu auf, die Vergangenheit ruhen zu lassen und nach vorn zu schauen. Am Ende schlug Marcos doch noch indirekt einen Bogen zum Regime seines Vaters, indem er sagte: "Es gibt keine Ausreden. Es wird nun einfach angepackt. So wie es schon einmal vor langer Zeit gemacht wurde."

Marcos und seine Familie lehnen eine Entschuldigung für Korruption und Menschenrechtsverletzungen der Ära von Marcos Sr. kategorisch ab. Stattdessen bezeichnen sie sie als "goldenes Zeitalter der Philippinen". Kritiker werfen Marcos vor, seinen Wahlkampf in den Sozialen Medien mit Lügen und Desinformation über das Regime seines Vaters geführt und mit von seiner Familie veruntreutem Staatsvermögen finanziert zu haben.

Die philippinische Caritas forderte den neuen Präsidenten auf, die dringenden Probleme des Landes wie Armut und steigende Preise für Grundversorgungsgüter und Treibstoff anzugehen. Caritas-Chef Bischof Colin Bagaforo betonte auf der Website der Bischofskonferenz, die Kirche werde mit der Regierung bei Initiativen zusammenarbeiten, die die "Rechte und Würde der Menschen" respektierten.

Papst Franziskus gratulierte Marcos zur Amtsübernahme. Er bete dafür, dass Marcos das Land mit mehr als 100 Millionen Menschen, von denen rund 90 Prozent Katholiken sind, mit "Weisheit und Kraft" führen werde, zitiert das Nachrichtenportal der Bischofskonferenz aus einer von Nuntius Erzbischof Charles Brown überbrachten Papstbotschaft.

KNA

01.07.2022 - Asien , Papst , Politik