Menschenrechtler:

Nigeria muss Kinder besser schützen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat die nigerianische Regierung scharf kritisiert. Ihr gelinge es nicht, Kinder vor Angriffen durch Terroristen und Entführungen zu schützen, erklärte AI am Mittwoch anlässlich des siebten Jahrestages der Entführung von Chibok. In der Nacht zum 15. April 2014 waren in Chibok im Bundesstaat Borno 276 Schülerinnen aus ihren Schlafsälen verschleppt worden. 112 sind bis heute verschwunden. Der Vorfall löste weltweit Entsetzen und Proteste aus.

Nach Amnesty-Informationen sind in Nigeria mehr als 600 Schulen aus Angst vor Entführungen geschlossen. Während vor Jahren vor allem die Terrororganisation Boko Haram für diese verantwortlich war, sind es in den vergangenen Monaten bewaffnete Banden gewesen, die die Mädchen und Jungen gekidnappt haben. Seit Dezember wurden mehr als 600 Kinder und Jugendliche entführt, womit Lösegeld erpresst wurde. Betroffen ist derzeit vor allem der Nordwesten des Landes.

"Es zeigt, dass die Behörden aus der Tragödie von Chibok nichts gelernt haben. Sie versäumen es, Schüler zu schützen", so Osai Ojigho, AI-Direktorin in Nigeria. Die einzige Reaktion sei die Schließung von Schulen, was das Recht auf Bildung zunehmend gefährde. In Nigeria gehen nach Einschätzung der Behörden sowie der Vereinten Nationen mehr als zehn Millionen Mädchen und Jungen im schulpflichtigen Alter nicht in die Schule.

KNA

14.04.2021 - Afrika , Kinder , Terror