Keine Sicherheit

Menschenrechtler kritisieren geplante Rückführung der Rohingya

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert die EU-Außenminister auf, bei ihrem Ratstreffen am Montag die geplante Rückführung von Rohingya-Flüchtlingen aus Bangladesch in ihr Heimatland Myanmar zu verurteilen. „Die in den Medien groß angekündigte Repatriierung ist eine zynische Farce, weil damit fälschlich der Eindruck erweckt wird, eine nennenswerte Zahl von Flüchtlingen werde sicher zurückkehren“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius am Sonntag in Göttingen. Doch solange es in Myanmar keine Sicherheit und Menschenrechte für Rohingya gebe, würden die meisten der 655.000 Flüchtlinge nicht freiwillig Bangladesch verlassen.

„Dieses Possenspiel wird arrangiert, um die eigene Bevölkerung und die internationale Staatengemeinschaft zu beruhigen“, ergänzte Delius. Doch eine Lösung der Rohingya-Krise werde dies nicht bringen, sondern nur falsche Erwartungen wecken. Solange die in Myanmar verübten Verbrechen nicht aufgearbeitet würden und es keinen sicheren Status für die Minderheit dort gebe, müssten alle Versuche der Repatriierung scheitern.

Die Rückführung soll am kommenden Dienstag beginnen. Dies werde bei dem vereinbarten Rhythmus von 1.500 Rückkehrern pro Woche rund neun Jahre lang dauern., so Delius, und nicht in zwei Jahren abgeschlossen sein, auch wenn dies die Regierungen angekündigt hätten.

KNA

22.01.2018 - Ausland , Diskriminierung